Fang den Wurm

Bei diesem Spiel ist der Wurm drin. Kein Grund, darauf herumzuhacken. Oder eben doch?

Der Wurm sitzt im Baumstumpf.
Der Specht spechtelt auf den Wurm im Baumstumpf.
Der Specht hackt auf den Baumstumpf, um den Wurm aus dem Baumstumpf zu picken.
Es kann so einfach sein.

Auf dem Papier ganz simpel

Zuerst wird eine Papierscheibe in den Baumstumpf eingespannt. 20 Scheiben liegen bei. Sind diese aufgebraucht, können einfach Kreise mit etwa 9 Zentimetern Durchmesser (muss nicht so genau sein) aus regulärem Kopierpapier ausgeschnitten werden. Macht ein A4-Blatt für sechs Spielrunden.

Danach wird der Wurm in den Baumstumpf gesteckt, dann kann es auch schon losgehen.

Hacke hacke Buchen, der Specht der hat gerufen

Reihum übernehmen wir nun den Specht. Der Würfel entscheidet per Farbe, in welches Drittel der Baumscheibe der Specht picken darf. Oder ob wir das frei entscheiden dürfen oder gar aussetzen müssen.
Ist die Baumscheibe entsprechend gedreht, sodass die richtige Farbe dem Specht zugewandt ist, wird der Specht am Schwanz gepackt, zurückgezogen und losgelassen. Dadurch schnellt er vor und pickt ein Loch in den Rand des Papiers.
Wer es schafft, das Papier in seinem Zug so zu demolieren, dass der Wurm trötend/quietschend aus dem Loch springt, hat gewonnen. Entgegen des Spielenamens muss der Wurm dann aber nicht aus der Luft gefischt werden – befreien reicht.
Und: Der Baumstamm muss beim Aufziehen des Vogels mit der anderen Hand (bei kleinen Kindern am besten von Erwachsenen) gehalten werden, damit der Baum nicht einfach umfällt. Saugnäpfe an der Unterseite wären cool gewesen, halten aber freilich auch nur auf Tischen ohne Tischtuch oder glatten Parkettböden. Von dem her kein wirklicher Minuspunkt.

Woody Paperpecker

Erfreulicherweise funktioniert Fang den Wurm ausschließlich mechanisch. Der Specht mittels einer Feder, der Wurm ebenfalls. Das quietschende Geräusch, das letzterer von sich gibt, wenn er aus dem Baumstamm entfleucht, folgt dem Prinzip des von Faschingsfeiern bekannten Luftrüssels (auch Rolltröte genannt) und klingt auch so. Batterien werden also keine benötigt.
Die Menge der beigelegten Papierscheiben dient wohl hauptsächlich zu Demonstrationszwecken und ist schnell verbraucht, aber auch rasch wieder nachproduziert.

Und apropos schnell: Die angegeben zehn Minute erreichen wir mit einer Spielrunde nicht. Nach spätestens fünf Minuten ist der Wurm befreit; Vorbereitung schon miteingerechnet.
Was für jüngere Kinder durchaus positiv zu vermerken ist, da so die Anzahl der Spielrunden besser dosiert werden kann, bevor das Interesse wieder nachlässt.

Spieletester

13.12.2023

Fazit

Fang den Wurm ist schnell erklärt, schnell aufgebaut und schnell gespielt.
Auch wenn Erwachsene freilich eher checken, wo die Löcher taktisch klug zu setzen sind, ist das ein Spiel, das altersverbindend und leicht auch schon ab drei Jahren Spaß macht.
Wenn der Wurm aus seinem Baumstumpf schnellt, gibt das einen lustigen, den Nervenkitzel der Kids auflösenden Schreckmoment. Schließlich warten alle gespannt, wann der Papierdeckel endlich einreißt und der Wurm hervorsaust.

Was auf den ersten Blick wie klassisches "Plastikklumpert" wirken könnte, ist tatsächlich nett gestaltetes und gut funktionierendes Spielmaterial. Vor allem der Wurm hat es (nicht nur) den Kindern angetan, denn vor und nach dem Spiel ist es ein Ding der Unmöglichkeit, ihn nicht als kleine Ziehharmonika zweckzuentfremden.

Wer bei Fang den Wurm zugreift, hat also definitiv keinen Pecker.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Schnell erklärt, aufgebaut und gespielt
  • kindergerechter Schreckmoment
  • springender und trötender Wurm
  • keine Batterien nötig

Minus

  • Nur 20 Papierscheiben dabei

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Alter: ab 4 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten
Preis: 23,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Schmidt Spiele
Genre: Action
Zubehör:

1 Baumstamm mit beweglichem Vogel

1 Baumstamm-Innenteil

1 Ring mit farbiger Markierung

1 Wurm mit Sprungfeder

1 Würfel

20 runde Papierscheiben

 

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