All in All

Kuriose Raritäten aus allen Sonnensystemen gilt es rund um Andromeda zu entdecken. Für die einen Plunder, für die anderen unschätzbar wertvolle Relikte, durch die so mancher zahlreiche Lichtjahre, durch Portale, zu reisen bereit ist. Gehörts auch du zu diesen? Und wenn ja, wie weit bist du bereit dich für diese in die Untiefen des Weltraums vorzuwagen?

Voll abgespaced:

Acht unterschiedliche Relikte, darunter Schätze wie die nimmerleere Klopapierrolle oder der Wurmloch-Stöpsel, gilt es in diesem Spiel zu sammeln. Wer als Erstes drei Exemplare von jeweils drei unterschiedlichen dieser Artefakte sein Eigen nennen und vor sich auslegen kann, der geht als Sieger hervor. Um möglichst schnell diesem Ziel näher zu kommen, gilt es, die maximal mögliche Anzahl an Aktionen ausführen zu können und dabei auch eine Menge Glück mitzubringen, denn Sabortale können euch hierbei ganz schön zurückwerfen.

Als Spielfläche werden die zehn Portal-Karten, mit aufsteigenden Zahlen von Eins bis Vier, ausgelegt, auf denen die Spieler reisen und dabei Relikte entdecken. Hierbei wird aus den Handkarten der Mitspieler gezogen und jene Karte offen, unter das Portal ausgelegt. Erreicht die Mission das letzte Portal, entscheiden sich alle Spieler zu landen oder wird gar ein Sabortal gezogen, so dürfen die Weltraumreisenden nun, der Höhe des gelandeten Portals entsprechend, Aktionen durchführen. Diese können sein: Karten aus der Hand vor sich auszulegen oder aber auch Karten, von unter den Portalen, aufzunehmen. Lediglich wer ein Sabortal gezogen hat, der darf keine Aktionen durchführen und geht in dieser Runde leer aus, zieht aber wieder Karten auf das Grundhandkartenlimit auf.

Erschwerend kommt hinzu, dass drei Alien-Karten dem Deck beigemischt sind, welche gespielt werden können und dabei Sondereffekte bewirken. Insgesamt ist also das Ziel jedes Spielers möglichst weit zu Reisen, dabei kein Sabortal zu ziehen und schließlich auch zu hoffen, dass keine der selbst benötigten Karten, von anderen, aus der eigenen Hand, gezogen werden.

Spieletester

02.07.2023

Fazit

ALLes in ALLem:

Im Gesamteindruck ließ All in All, bei uns zumindest, etwas zu wünschen übrig. Begonnen hat es bereits beim Regelwerk an sich, obwohl die Erklärung allgemein gut gelungen ist, schien der Aufbau von diesem etwas unpraktisch, sodass wir anfangs immer mal wieder zurückblättern mussten, da Kleinigkeiten übersehen wurden. So werden zum Beispiel einzelne Spielinhalte wie das Sabortal recht frühzeitig erklärt, jedoch ohne im Zusammenhang mit dem Spielverlauf zu stehen und andere Elemente wiederrum erst am Ende. So ist beispielhaft ist die Erläuterung mit: „können Missionen jederzeit beenden“, so frühzeitig recht unklug gewählt, da an diesen Punkt noch nicht einmal Begriffe wie „Mission“ beschrieben beziehungsweise erklärt wurden. Das ist zwar Geschmackssache, fanden wir aber relativ verwirrend.

Wenn es aber einmal verstanden ist, dann ist es eine Leichtigkeit auch anderen Spielern zu vermitteln und überfordert weder jung noch alt. Besonders das Design ist sehr nett und auch zusätzliche Informationen, zu den Relikten im Regelwerk, ergänzen den Charm dieses Kartenspiels.

Der Spielverhalt selbst ist extrem glückslastig und praktisch Fern von viel Taktik! Hier ist jedoch zu ergänzen, dass nicht jedes Spiel auch ein strategisch dominiertes Werk sein muss, keinesfalls, aber in All in All erhielten wir häufig den Eindruck des Verdrusses bezüglich des hauptsächlich glücksgesteuerten Spielverlaufs. Einerseits dessen und andererseits auf Grund der geringen Abwechslung beziehungsweise sehr eingeschränkten, unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten, empfanden wir das Spiel bereits nach den ersten paar Zügen als sehr eintönig und sehen damit auch den Wiederspielwert als eher fraglich.

Aber um nochmals auf das Regelwerk ins Sprechen zu kommen, ist diesem, neben dem auf Deutsch, auch ein weiteres auf Englisch beigefügt. Für uns immer ein positiver Aspekt, um ein Spiel noch personenübergreifender zu gestalten. Und als kleine Notiz am Rande: Im Regelwerk haben sich diverse Diskrepanzen im Vergleich zu den Angaben des Spiels auf der Spieleschachtel ergeben. So ist das Spiel, zum Beispiel, als ab drei Spieler angegeben, während im Regelwerk selbst aber ab zwei Spieler abgebildet ist.

Alles in Allem bieten All in All also aus unserer Sicht zu wenig Abwechslung und Handlungsoptionen, um auf lange Sicht Spaß mit sich zu bringen. Als Spiel, das zum größten Teil von Glück bestimmt wird, fühlt man sich als Spieler selbst in einer recht passiven Rolle des Geschehens, was bei uns eher zu einem Stimmungsdefizit geführt hat. Positiv ist aber auf jeden Fall die Möglichkeit das Spiel praktisch mit jeder Altersgruppe zu spielen und auch das Design ist sehr zusprechend, sodass bei einer kurzen Partie nebenbei bestimmt auch erstmals alle Teilnehmer davon in den Bann gezogen werden; auf lange Sicht scheitert es jedoch leider diesen Ersteindruck aufrecht zu erhalten.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • rasch erklärt, verstanden & gespielt
  • für jede Altersgruppe
  • liebevoll gestaltet
  • mehrsprachiges Regelwerk vorhanden

Minus

  • Regelheft etwas unübersichtlich
  • extrem glückslastig
  • wenig Platz für Taktik
  • rasch eintönig

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 7,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Zoch
Grafiker: Alexander Jung
Zubehör:

2 Regelhefte (in 2 Sprachen, je 14-seitig)
1 Startausweis-Karte
3 Alien-Karten
6 Sabortal-Karten
10 Portal-Karten (darunter: 2x 1; 4x 2; 2x 3; 2x 4)
12 Spieler-Karten (darunter: 6 Weltraumsammler- & 6 zugehörige Raumschiff-Karten)
72 Space-Relikt-Karten (darunter: je 9 von 8 verschiedenen Relikten)
6 Werbe-/Portrait-Karten

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