Baue den besten Freizeitpark! Koste es was es wolle!
Bauen, Bestechen, Erpressen! Alles potentielle Wege, um den Sieg davon zu tragen...
Wie willst du deine Punkte erhalten? Durch hohe Attraktionen mit vielen Aufwertungen? Oder durch das Erfüllen deiner Blaupausen? Durch Geld? Oder indem du deine Konkurrenz ausschaltest?
Im kompetitiven Kartenspiel Unfair versucht jeder Spieler innerhalb von 8 Runden (Standardspiel) möglichst viele Punkte zu erreichen. Diese bekommen wir über verschiedene Wege, sodass mehrere Taktiken zum Sieg führen können.
Zunächst wird für jeden Spieler eines aus sechs Themendecks ausgesucht. Hier gibt es zum Beispiel Cowboys, Piraten oder Ninjas. Jedes Deck legt das Augenmerk auf verschiedene Aktionen, welche eine Spieltaktik begünstigen oder auch erschweren können.
Anschließend werden aus den gewählten Decks die gleichen Kartenkategorien wie "Attraktionen" oder "Ereignisse" zusammengemischt und auf das Spieltableau ausgelegt.
Jeder Spieler erhält 20 Startgeld, 5 Handkarten und legt die Karte "Parkeingang" aus – und schon geht es los!
Eine Runde besteht aus mehreren Phasen, die wiederum in mehrere Einzelschritte unterteilt sind:
In der Ereignisphase zieht zunächst jeder Spieler eine verdeckte Ereigniskarten. Im nächsten Schritt können die Spieler nacheinander Ereigniskarten spielen oder passen. Der Clou hierbei ist, dass die Ereigniskarten eine obere Hälfte haben, die uns hilft, und eine untere, die einem anderen Spieler schadet. Wir können jedoch nur einen Effekt wählen.
Anschließt wird ein "Überereignis" gezogen, welches für die jeweilige Runde Auswirkungen für alle Spieler hat.
In der Aktionsphase gibt es drei (bzw. unter Umständen vier) Aktionsmöglichkeiten für die Spieler.
Hier können wir aus ausliegenden Parkkarten eine für unsere Hand nehmen, oder verdeckt zwei Ereigniskarten, Blaupausen oder Parkkarten ziehen und eine davon behalten. Außerdem können wir eine Handkarte ablegen, um dafür 5 verdeckte Parkkarten zu ziehen und eine davon zu behalten.
Ferner können wir in dieser Phase "Bauen", also eine Karte aus der Hand oder direkt die offen ausliegenden Karten vom Markt bauen, wofür wir jedoch die abgedruckten Kosten zahlen müssen. Attraktionen (maximal 5!) kommen hierbei auf die rechte Seite des Parkeingangs, alles andere nach links. Aufwertungen werden auf die Attraktionen gespielt und verbessern diese dauerhaft.
Außerdem gibt es die Aktion "Kleingeld". Hierfür erhalten wir für jede Attraktion 1 Geld – nicht viel, aber vielleicht der entscheidende Notgroschen...
Als nächstes folgt die Gästephase, in der wir unser Haupteinkommen generieren:
Für die Einkommensphase werden alle Sterne gezählt, welche auf den ausgespielten Karten abgebildet sind, solange sie nicht geschlossen sind – je Stern ein Geld. Zudem gibt es weitere Karten mit Tickets, welche unter bestimmen Bedingungen weiteres Einkommen generieren.
Die letzte Phase ist die Aufräumphase. Hier werden neue Parkkarten ausgelegt, geschlossene Attraktionen wieder geöffnet, das Handkartenlimit überprüft und so weiter.
Nach der letzten Runde kommt es zur Auswertung. Hier werden unsere Punkte durch Attraktionen, die erfüllten Blaupausen (Achtung: Nicht erfüllte Blaupausen geben Minuspunkte!) und unser Geld (2 Geld entspricht 1 Punkt) zusammengerechnet. Haben wir unbezahlte Kredite, kostet uns dies einiges an Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Spieletester
Fazit
Unfair ist oft eins... nämlich ziemlich unfair. Jedoch nicht aufgrund der Spielmechanik, die einen Spieler plötzlich durch pures Glück bevorzugt, sondern durch die Aktionen und Ereignisse, welche unsere Mitspieler für uns parat haben. Also "unfair" im positivsten Sinn. :)
Wobei Unfair tatsächlich auch Spaß macht, wenn jeder für sich einfach versucht, den besten Freizeitpark zu gestalten, ohne seinen Mitspielern ständig in die Suppe zu spucken.
Lediglich die Beschränkung auf 5 Attraktionen fühlt sich öfter mal als unnötige Gängelung an, auch wenn sie spielmechanisch Sinn ergibt. Aber vor meinem geistigen Auge erbaue ich einen riesigen, tollen, atemberaubenden Freizeitpark – mit lediglich 5 Attraktionen. Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an.
Dank der verschiedenen Themen und Themenzusammenstellung ist für ausreichend Wiederspielwert gesorgt. Ferner können die Rahmenbedingungen der einzelnen Spiele durch "Anpassungs"-Karten auf die Bedürfnisse der Spieler zugeschnitten werden (unbedingt für das erste Spiel "First Date" auswählen!).
Ansonsten sind die Downtimes während des Zuges im angemessenen Rahmen, gerade weil ich ja auch schauen muss, was meine Mitspieler so treiben. Fangen diese auf einmal an wie wild Ereigniskarten zu ziehen, wird es Zeit, dass ich Gegenmaßnahmen ergreife, weil ich wohl bald Ziel von unfairen Aktionen werde.
Das Material ist stimmig und robust, die Punkteberechnung am Ende in einer annehmbaren Zeit erledigt.
Und natürlich bietet sich das Format förmlich für Erweiterungen an. Mehr Themen, mehr Parkkarten... Unfair dürfte in den "richtigen" Spielegruppen zu einem Dauerbrenner werden.
Der Preis ist kein Schnäppchen, aber mittlerweile für diese Art von Spiel mit diesem Umfang leider Realität. Ich habe mich noch immer nicht dran gewöhnt, kann es objektiv betrachtet aber auch nicht als Minuspunk aufführen...
Plus
- Sehr hoher Wiederspielwert
- Viele Taktiken zum Sieg möglich
- Einige herrlich unfaire Spielmomente
- Schönes Artdesign
Minus
- Preis evtl. noch gewöhnungsbedürftig
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Details
1 doppelseitiger Spielplan
342 Themenkarten (6 Decks aus je 57 Karten)
1 "Geschlossen"-Karte
5 Anpassungskarten
1 "Du bist hier"-Symbol als (altmodischer) Phasenmarker
1 Achterbahnminiatur als (aufgewerteter) Phasenmarker
14 Hypnoseplättchen (für das Vampirthema)
6 Themenwähler + Ersatzset
1 Goldenes Ticket + Kunststoffaufsteller
2 Würfel (für das Ganoventhema)
86 Pappmünzen mit den Werten "1", "5", "25" und "125"
1 Wertungsblock + 1 Stift
2 Übersichtsblätter
1 Anleitung
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