Tough Calls - Nach dem Untergang

Die Nahrung wird knapp im Bunker, die Moral der Überlebenden sinkt zunehmend und zu allem Überdruss häufen sich nun auch Mutationen in der Kolonie… Es ist nun schon so lange her, dass der weltweite Krieg Verwüstung mit sich gebracht hat, sodass kaum noch jemand der lediglich 200 Überlebenden sich überhaupt noch an irgendetwas daran erinnert. Wie es nun weiter geht, das liegt ganz in eurer Hand!

Jede Katastrophe wartet auf eine Lösung:

Wie sollen wir die Nahrung rationieren? Sollten Geburtenraten kontrolliert werden? Was geschieht mit den Alten und Schwachen in der Kolonie? Wie soll mit Verbrechen umgegangen werden? Oder ist es gar Zeit den Bunker zu verlassen? Mit all diesen Fragen müsst ihr euch in Tough Calls – Nach dem Untergang auseinandersetzen und schließlich eure Mitüberlebenden von der Effektivität eurer Ideen überzeugen. Per geheimer Abstimmung verteilen die Spieler Punkte aneinander. Sieger ist derjenige, dem die Kolonie am Ende die meisten Stimmen zugesprochen hat.

In Tough Calls geht der Großteil der Unterhaltung von spannenden und überlegten Problemlösungen der Spieler aus. In einem Rollenspiel ähnelndem Verlauf übernimmt jeder eine Ideologie, mit der dieser versucht auftretende Fragen/Probleme möglichst getreu der festgelegten Überzeugung zu lösen.

Allgemein gibt es zehn unterschiedliche, post-apokalyptische Szenarien, welche Grundbedingungen der eigenen Kolonie vorgeben und somit das Grundgerüst der gesamten Geschichte darstellen. Es folgt pro Spieler eine Runde aus zufällig gezogenen Fragen, die nun eben von jedem Spieler möglichst sinnvoll aber auch den Idealen getreu beantwortet werden müssen. Mit einer Spieleschachtel. die zu einer Wahlurne umfunktioniert werden kann, stimmt jeder für die Idee, die ihm am meisten zusagt. Am Ende gewinnt derjenige mit den meisten Stimmen. Doch Achtung! Am Ende gibt es noch eine, vom Szenario abhängige Spezialfrage, die zwei Punkte pro Stimme erbringt und das Blatt nochmals wenden kann.

Spieletester

03.01.2023

Fazit

Der Untergang wartet – ihr solltet ihn keinesfalls verpassen!:

Tough Calls - Nach dem Untergang ist ein Spiel, dessen kompletter Spielspaß abhängig von den Überlegungen jedes einzelnen Gruppenmitglieds ist. So können Runden zu ernsten Überlegungen anregen, in denen jeder versucht die Ideen der anderen auszustechen und valide Argumente für seine Überlegungen darzustellen; aber genauso können einige Ideen auch humorvoller verpackt sein und den Ernst des Überlebensszenarios auch in ein eher lustiges Licht rücken. So oder so ist aber eines klar, es darf nicht an Fantasie und Logik fehlen, denn viele der Fragen sind wahrhaft schwer mit der eigenen Ideologie in Einklang zu bringen und sollten dabei auch noch möglichst überzeugend sein.

Das Wichtigste in diesem Spiel ist es aber eine kommunikative Gruppe zusammenzutrommeln, denn ohne dies verliert Tough Calls praktisch jeden Spaß. Eine Vielzahl an Fragen zu unterschiedlichen Themen bringt eine gewisse Abwechslung in den Spielablauf, wobei deren Menge aber doch gerne auch etwas größer sein hätte können. Besonders die eben eher geringe Anzahl an lediglich zehn Szenarien scheint etwas dürftig, wobei aber wichtig anzumerken ist, dass mit jedem Spieldurchlauf andere Fragen hinsichtlich dieser Situation gestellt werden.

Große Pluspunkte sind aber besonders an die spannenden Szenarien und das thematisch gut gewählte Design abzugeben. So sind die beiliegenden Marker aus Karton in Form von eingedellten Kronkorken, Dosenlaschen und einem Flaschenöffner wunderbar zum post-apokalyptischen Setting passend und halten dadurch dessen Schein zusätzlich aufrecht. Zusätzlich anzumerken ist jedoch die hohe Variabilität der Spieldauer, die angegebenen 45 Minuten scheinen eher das Minimum darzustellen, denn je nach Engagement der Gruppe kann sich diese um ein Vielfaches verlängern. Besonders aus diesem Grund ist auch eine Sanduhr beigefügt um bei Eskalation von Ausführungen auch eine zeitlich Grenze setzen zu können.

Für Gruppen, die etwas mit Rollenspiel-Aspekten anzufangen wissen und schon immer eine Kolonie an Überlebenden durch die unterschiedlichsten Szenarien leiten wollten, ist dieses Spiel dringend empfohlen! Besonders auch für sehr fantasiereiche Spieler unter euch besteht natürlich auch immer die Möglichkeit sein eigenes, fiktives Szenario zu erfinden und somit jede Runde nochmals abwechslungsreicher zu gestalten.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • rollenspielartig kommunikativ
  • Logik & Kreativität sind gefragt
  • thematisch passendes Design

Minus

  • recht wenige Szenarien
  • Ausführungen können entarten
  • Siegeschancen abhängig von interpersonellen Ansichten

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Zubehör:

1 Regelheft (8-seitig)
1 Sanduhr
1 Wahlurnenaufsatz
41 Marker; darunter:
 - 30 Wahlmarker
 - 10 Fraktionsmarker
 - 1 Flaschenöffner
10 Szenario Karten (große Karten)
60 kleine Karten; darunter:
 - 30 Ereigniskarten
 - 30 Fragekarten

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