Mille Fiori

Werdet Teil der Geschichte, fertigt Glaswaren, betreibt Handel und sichert euch die Unterstützung der Lagunenbewohner. Gemeint ist die Lagune von Venedig, wo auf einer kleinen Insel das Zentrum der Buntglasherstellung entstanden ist. Klingt doch ganz spannend, oder?

Fünf Bereiche des Spielplanes dienen uns als Spielwiese, um letztlich zwar keine wirklichen Glasgegenstände herzustellen, sondern unsere Gegner mit dem Platzieren von transparenten Rauten in unserer Spielerfarbe auszustechen.

Fünf bunte Bereiche

In den Werkstätten finden wir die Rohstoffe, die zur Glasherstellung notwendig sind. Die Wohnhäuser der Inselbewohner sind direkt daneben angeordnet. Zwei Personengruppen, die Nobili und Populi, finden sich darunter und zeigen pyramidenförmige Ablagefelder. Natürlich darf auch ein Hafen und ein Handelsplatz nicht fehlen. Auch hier gibt es verschiedene rautenförmige Ablagemöglichkeiten.

Gespielt wird mit bunten Karten, die sich immer auf einen der fünf Bereiche des Spielplanes beziehen. In der Mitte der Karte findet sich ein Symbol, das entsprechende Felder eines Bereiches markiert. Hier darf der ausspielende Spieler eine Raute ablegen und entsprechende Punkte kassieren. Einige Karten zeigen auch an, dass die Mitspieler ebenfalls Punkte kassieren können. Man muss auch mal gönnen können, nur sollte man zuerst auf seinen eigenen Vorteil bedacht sein, bevor man großzügig Punkte verteilt.

Drafting light

Wir spielen reihum über mehrere Runden, in denen zu Beginn immer fünf Karten des gut gemischten Nachziehstapels an alle Spieler verteilt werden. Jeder sucht sich eine der Handkarten aus, legt sie verdeckt vor sich aus und gibt die restlichen Karten an den linken Spieler weiter. Ein Drafting im klassischen Sinne also.

Es beginnt dann der aktuelle Startspieler, in dem er seine vorher verdeckt abgelegte Karte ausspielt. Diese gibt immer einen farbigen Bereich mit einem Symbol vor, wo der Spieler eine seinen Rauten auf dem Spielplan ablegt und dafür Punkte kassiert. Eventuell bekommen auch Mitspieler Punkte oder er darf noch einen Extrazug machen. Dazu sucht er sich immer eine der Karten neben dem Spielplan aus.

Alternativ kann er immer auch die Zahl im Steuerrad für entsprechende Schritte seines Schiffes nutzen und sich die Punkte des erreichten Feldes sichern oder einen Extrazug machen. Waren alle in der Runde einmal am Zug, werden die zuvor weitergereichten Karten des Nachbarn aufgenommen und erneut eine Karte ausgewählt und so eine weitere Runde gespielt. Wenn jeder nur noch eine Karte vom Nachbarn bekommt, endet die Runde und dieses letzte Karte legt jeder jetzt offen neben den Spielplan. Die dortigen Karten dienen ausschließlich der Ausführung eines Extrazuges.

Der Startspieler wechselt und die nächsten fünf Karten werden verteilt, gedraftet und ausgespielt. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht oder ein Spieler hat seine letzte Raute abgelegt, endet das Spiel zum Ende der laufenden Runde. Wer jetzt die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt und hat somit die erfolgreichste Glasdynastie der Lagune Venedigs gegründet.

Spieletester

20.06.2022

Fazit

Mille Fiori ist ein Wohlfühlspiel, bei dem mit jedem Zug Punkte eingefahren werden. Der zugegebenermaßen bunte und etwas unübersichtliche Spielplan bringt den Flair des Spieles nicht wirklich rüber, ist jedoch zweckmäßig und erfüllt somit seine Bestimmung.

Die Wertungsmöglichkeiten der einzelnen Bereiche sind eigentlich schnell verinnerlicht, nur beim Hafen und Handelsplatz hatten wir in unseren Runden diverse Schwierigkeiten. Zwar ist es wichtig, Handelswaren zu markieren, wer jedoch keinen Platz in einem der ablegenden Schiffe in der selben Reihe bekommen hat, geht beim Ausschiffen leer aus. Wer dagegen keine Handelswaren markiert, partizipiert trotzdem, sollte ein Schiff seine drei Plätze vollbekommen und entsprechende Waren mit sich führen.

Mille Fiori ist ein Wettrennen um die besten Punktefelder. Wer hier jedoch immer die falschen Karten auf der Hand hat, wird sich schnell benachteiligt fühlen. Wer versucht, taktisch zu spielen, wird ebenfalls schnell von der Wirklichkeit und dem Kartenpech eingeholt. Bauchspieler werden hier deutlich mehr Spaß haben, zumal dann auch die Downtime überschaubarer ist.

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schnelle, kurze Spielzüge
  • schönes Material
  • eingängige Regeln
  • leichtes Familienspiel 

Minus

  • Regeln mussten aktualisiert werden
  • nichts für Taktiker oder Strategen

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Preis: 33,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Reiner Knizia
Zubehör:

1 Spielplan
110 Karten
120 transparente Rauten
4 Schiffe
4 Punktemarker

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7203 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.