Dollars wanted

Bewaffnet mit Colt, Dynamit, Brechstange und Spitzhacke begeben wir uns im Wilden Westen auf Raubzug. Das Problem: Nicht jedes dieser Werkzeuge führt auch bei jedem Gebäude zum Erfolg.

18 Banken, Saloons, Casinos und Shops in drei Stapeln wollen ausgeraubt werden. Welche Kombination an Gerätschaften es dazu benötigt, ist auf der Gebäude-Karte angegeben. Reichen Brecheisen und zwei Spitzhacken? Oder braucht es doch zwei Revolver, eine Spitzhacke und zwei Stangen Dynamit?

Ist man an der Reihe, legt man zwei seiner sechs Handkarten an die Reihen neben den Banken ab. Liegen damit alle für den Überfall benötigten Werkzeuge neben einem Gebäude? Tja, wenn diese Frage nur so einfach zu beantworten wäre…

Die Krux

Die Karten werden nämlich verdeckt ausgelegt. Wir sehen also nur wie viele, nicht aber welche Karten ausliegen. Das tun wir erst, wenn wir vermuten, dass sich alle benötigten Karten in der Reihe befinden und wir einen Raubversuch starten – also die Kartenreihe von links nach rechts aufdecken. Dass die Karten verdeckt liegen ist aber nicht das einzige Problem.

Denn einige Spezialkarten erleichtern oder erschweren uns die Mission. Während der Jolly Joker als beliebige Karte gezählt werden kann und das Elixier alle nachfolgenden Karten verdoppelt, schnappt sich der Kojote die nächste Karte und scheidet gemeinsam mit ihr aus dem Spiel. Der Geier stoppt überhaupt das Aufdecken weiterer Karten und der nächste Ganove ist unmittelbar am Zug – mit einem eventuell nicht unerheblichen Wissensvorsprung.

Ist einer der drei Gebäudestapel aufgebraucht, endet das Spiel. Wir bis dahin die fetteste Beute einstreifen konnte, gewinnt.

Faire Halunken

Für Gangster, die gerne mal schummeln, bzw. Banditen, die es "fairer" haben möchten, gibt es eine Variante, in der jeder Spieler einen eigenen Nachziehstapel seiner Farbe erhält (die Farbe wird sonst einfach ignoriert). Damit sind die Werkzeuge und Joker gleichmäßig aufgeteilt.

Außerdem kann durch die Spilerfarbe nachvollzogen werden, wer eine Karte regelwidrig angelegt hat. Es dürfen nämlich nur Werkzeuge in eine Reihe angelegt werden, die für dieses Gebäude auch gebraucht werden. Wer dagegen verstößt, erhält Strafkarten und damit ein Bußgeld.

Neben den Farben wäre allerding auch ein Symbol in den Ecken der Karten nett gewesen, das einen Hinweis auf den Inhalt gibt. So, wie es bei den meisten Kartenspielen üblich ist. Dann würde einfaches Auffächern reichen und man müsste man nicht bei jedem Spielzug alle (eh nur sechs, aber trotzdem) Handkarten durchgehen.

Spieletester

22.02.2023

Fazit

Dollars wanted ist schnell erklärt, schnell verstanden und schnell gespielt. Das verdeckte Ablegen der Karten macht einen Raubzug gewissermaßen zur Glückssache; das Wissen um die eigenen abgelegten Karten und der damit vermutete Vorteil kann schon durch die nächste aufgedeckte, vom Mitspieler gespielte Karte komplett zunichte gemacht werden.
Auch wenn dadurch das Glückmoment vermutlich überwiegt, durch die unterschiedlichen Karten und Sonderkarten übt man selbst einen entscheidenden Einfluss auf das Spiel aus und hat so trotz Ahnungslosigkeit nie wirklich das Gefühl, das Spiel aus der Hand zu geben.

Haben wir daher auch nicht so schnell vor. Also, das Spiel aus der Hand zu geben. Denn Dollars wanted war in unseren Spielrunden definitiv „wanted“.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Simpel und gut
  • Schnell erklärt
  • Veteranen haben keinen Vorteil

Minus

  • Kartendesign könnte praktischer sein
  • manchen vielleicht zu glückslastig

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: HUCH & friends
Grafiker: Fiore GmbH
Genre: Karten, Legen
Zubehör:

  • 120 Spielkarten
    • 100 Banditenkarten
    • 18 Gebäudekarten
    • 2 Strafkarten
  • 1 Spielanleitung

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