Furnace

Willkommen im 19. Jahrhundert! Ihr seid als Mäzene inmitten der industriellen Revolution. Mit eurem Vermögen wollt ihr Fabriken (nicht) kaufen, modernisieren und möglichst viel Geld scheffeln.

Spielablauf

Eine Partie geht über vier Runden, die in jeweils zwei Phasen aufgeteilt sind: Auktion und Produktion. In der Auktion werden die Fabriken versteigert, wobei unterlegene Gebote eine nicht zu unterschätzende Kompensationszahlung erhalten. In der Produktion laufen die erworbenen Fabriken (bzw. deren Öfen, auf Englisch „furnace"), wodurch Rohstoffe geschürft, verarbeitet und verkauft werden können. Am Beginn des Spiels hat jeder Spieler schon eine Fabrik, die zugleich die Startressourcen bestimmt. Außerdem hat jeder Spieler einen speziellen Unternehmercharakter zugewiesen, der besondere Eigenschaften hat.

Auktion

Ziel des Spiels ist es, am Ende möglichst viel Geld zu haben. Man könnte jetzt meinen, dass man Geld in der Auktion ausgeben kann. Falsch gedacht! Die Versteigerung passiert einzig und allein über die Auktionsscheiben. Von denen hat jeder vier Stück, je einmal die Werte 1 bis 4. Wer an die Reihe kommt, legt eine Scheibe auf eine ausliegende Fabrik. Dabei gilt: Auf jeder Fabrik darf pro Spieler nur eine Scheibe gelegt werden, außerdem keine zwei gleichen Werte. Am Ende der Auktionsphase gewinnt der Spieler mit dem höchsten Gebot die Fabrik. Die unterlegenen Spieler erhalten die angegebene Kompensation, und zwar so oft, wie die Höhe ihrer Auktionsscheibe war. Solche Kompensationen lassen neue Rohstoffe nehmen oder bereits gesammelte Rohstoffe in höherwertigere umtauschen.

Produktion

In dieser Phase darf man jede seiner ersteigerten Fabriken nutzen. Wieder sind dies Einkünfte in Form von neuen Rohstoffen oder die Umwandlung in höherwertigere Ressourcen, aber da gibt es noch mehr: Modernisierungsmarker und Rohstoffverkauf gegen Geld! Rohstoffverkauf ist wohl selbsterklärend, dies bringt uns das spielentscheidende Geld. Aber was ist ein Modernisierungsmarker?
Hierfür muss man wissen, dass jede Fabrik zwei Seiten hat. Nach dem Kauf liegt die schwache Seite offen. Durch Modernisierung, die neben einem entsprechenden Marker noch ein Stück Kohle benötigt, wird für den Rest des Spiels die starke Seite (sie zeigen zusätzliche Aktionsmöglichkeiten) aktiviert.

Spieletester

14.07.2022

Fazit

Furnace benötigt extrem wenige Regeln, um gespielt zu werden. Auch der Spielaufbau ist in Nullkommanix erledigt. Kernelement des Spiels ist die Auktionsphase, denn die Produktion ist ein stupides Abhandeln der vorhandenen Karten, wobei man sich nur über die Reihenfolge Gedanken machen muss. In der Auktion herrscht reges Tun für den Liebhaber von taktischen Spielen. Hau ich gleich meine höchste Scheibe raus, um mir eine Fabrik zu sichern? Nachteil: Die anderen Spieler können fix hohe Kompensationen einplanen. Oder spiele ich eher niedrig und lasse die Mitspieler über meine Ziele im Unklaren? Mitunter kann das heißen, dass ich mit kleinen Einsätzen ungewollt einige Fabriken bekomme, von denen ich lieber die Kompensation mit dem Multiplikator gezogen hätte...

Mir gefällt ja das Boxcover extrem gut. Allerdings muss ich gestehen, dass es bei mir ein noch komplexeres Spiel erwarten ließ, als wir tatsächlich vor uns haben. Der Rest des Spiels ist auch passabel gestaltet. Fun Fact am Rande: Die Spielanleitung ist gut geschrieben, einzig in den Absatz "Dank an den Korrekturleser..." wurde ein ordentlicher Schnitzer eingebaut. ;-) Einziger Kritikpunkt: Der hohe Schachteleinsatz versucht zu vertuschen, dass die untere Hälfte der Box leer ist. Aber das fällt schnell auf.
[Anm. d. Red.: Laut Verlag ist der Platz für die seperat erhältliche Spielmatte gedacht.]

Was bislang unerwähnt blieb: Zu zweit gibt es eine dritte, fiktive Spielerin, die ihre Auktionsscheiben per Würfelwurf in die Welt setzt. Das steigert natürlich den Glücksfaktor, ist aber unumgänglich. Mit zwei Spielern alleine, wäre der clevere Auktionsmechanismus ziemlich unspektakulär. Auch andere lieben den Mechanismus, vereinzelt können die Leute damit aber nichts anfangen.

Probiert Furnace einfach mal aus!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Tolle Grafik
  • Mit wenigen Regeln kann losgespielt werden
  • Cleverer Bietmechanismus

Minus

  • Es ist viel Luft in der Box [für seperat erhältliche Spielmatte]

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Besucherkommentare

Frank Noack | 14.07.2022

Der zusätzliche Platz in der Box ist für die optional erhältliche Spielmatte gedacht.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 bis 60 Minuten
Preis: 32,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Autor: Ivan Lashin
Zubehör:

41 Fabrikenkarten
5 Unternehmerkarten
1 Startspielermarker
4 Spielermarker
17 Auktionsscheiben
75 Rohstoffmarker
4 Multiplikatorplättchen
12 Moderniesierungsmarker
61 Münzen
1 Rundenzähler
1 Würfel
1 Spielanleitung

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