Split It

Geteilte Freude ist doppelte Freude. Nicht so bei Split it. Hier lautet das Motto: „Wenn ich es nicht haben kann, soll es auch kein anderer haben.“ Leider trifft das auch auf den Spielspaß zu…

Schnell erklärt

Neun Karten werden in einer Reihe aufgelegt und vom Startspieler in drei beliebig große Gruppen geteilt, jedoch ohne die Reihenfolge der Karten zu verändern.
Daraus ergeben sich ein schwarzer, ein rosa und ein weißer Bereich.
Die Spieler setzen nun verdeckt auf einen der Bereiche, dessen Karten sie an sich reißen möchten.

Karten aus Bereichen, auf die niemand getippt hat, scheiden aus dem Spiel aus. Karten aus Bereichen, auf die nur ein Spieler getippt hat, wandern zu diesem. Gibt es Bereiche, auf die mehrere Spieler gesetzt haben, werden diese Karten erneut, je nach Kartenanzahl, in zwei bis drei Bereiche aufgeteilt und die davor leer ausgegangen Spieler setzen erneut.

Wer am Spielende, also wenn nach acht Runden alle Karten aufgebraucht sind, die meisten Karten eines Wertes besitzt, erhält die entsprechenden Punkte dafür. Im Spiel enthalten sind Karten von 1-10, die Anzahl und die Wertigkeit entsprechen dem Aufdruck. Sprich: Wer die meisten der 8 im Spiel enthaltenen 8er gesammelt hat, erhält 8 Punkte usw.

Darüber hinaus enthält das Spiel noch 15 Joker, die bei Inbesitznahme sofort einer Kartenreihe zugeordnet werden müssen.

Schnell fad

Jetzt heißt es natürlich: Gehe ich eher auf das, was keiner haben will und überlasse die dicken Fische den anderen, in der Hoffnung, dass die sich gegenseitig kannibalisieren?
Spiele ich vor mich hin, oder versuche ich zu verhindern, dass andere ihre (jederzeit offen ausliegende) Sammlung erweitern. Und: Teile ich als Startspieler die ausliegenden Karten gleich in entsprechend unattraktive Teile? Wie offensichtlich baue ich mir Zonen, die ich selbst haben möchte?

Das klingt zwar nach vielen taktischen Entscheidungen, die in der Regel aber ohnehin selten aufgehen. Denn gefühlt landen mindestens zwei Drittel der Karten immer am Ablagestapel. Und das Spiel gegen Ende nochmal herumzureißen, ist durch das Punktesystem auch nicht wirklich möglich. Wer gewinnt, steht meist schon zur Halbzeit des Spiels fest. Und so dominiert das Spiel vor allem ein Gefühl: Frust.
Auch wenn das ewige auf die gleichen Bereiche Tippen anfangs durchaus belustigend sein kann, kam in sämtlichen Testrunden nie das Bedürfnis nach einer weiteren Partie auf. Und das ist für ein Spiel mit so kurzer Spielzeit eigentlich kein gutes Zeichen.

Dazu kommt: Das Spiel ist für zwei bis vier Spieler angegeben, die Variante für zwei Spieler ist aber ultra-öd. Hier wird einer der drei Bereiche sofort eliminiert und zwei Spieler tippen auf zwei Bereiche – teilen sich diese also wie gewünscht auf, oder niemand kriegt was. Schnarch.
Drei bis vier Spieler sollten es also schon sein.

Spieletester

19.05.2022

Fazit

Ihr steht vor zwei Bäckereien. Eine hat sehr geile Croissants, ihr müsst dafür aber eine Stunde anstehen, außer ihr seid zufällig der hundertste Kunde. Bei der daneben kommt ihr sofort dran, aber die Croissants schmecken nach Karton.
Irgendwie fühlt sich Split It genauso an. Egal, welche Entscheidungen im Spiel ihr fällt, das was ihr wollt, bekommt ihr meist nur, wenn es eigentlich gar nicht das ist, was ihr wolltet. Was für manche unter Umständen den masochistischen Reiz an diesem Spiel ausmacht, ist für die meisten vermutlich hauptsächlich frustrierend (in unseren Spielrunden war es so).
Und ja, für den Sack Karton-Croissants habt ihr nur knappe 9 Euro ausgegeben und ihr werdet davon vermutlich sogar satt – aber für das gleiche Geld hättet ihr euch woanders auch eine geile Pizza holen können.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Schnell erklärt
  • theoretisch mehrere Herangehensweisen...

Minus

  • ...die selten zu einem befriedigenden Ergebnis führen
  • Frust, Karten nicht zu bekommen, dominiert

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Piatnik
Zubehör:

84 Karten

- 70 Zahlenkarten
- 12 Tippkarten
- 2 Trennkarten

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