Eine Partie Pixel Tactics läuft in Runden ab. Im Laufe des Spiels wird sich bei beiden Spielern ein Raster von 3 x 3 Karten bilden, wobei der Anführer sich stets auf der mittleren Position davon befindet (auch, wenn das Raster noch nicht vollständig vorhanden ist). Die Phasen des Spiels orientieren sich an dieser Struktur.
Eine Runde ist immer in drei Phasen unterteilt: Front, Flanke und Nachhut. Jene Reihe des 3 x 3 Rasters, die unserem Feind am nächsten liegt, ist die Front, dahinter folgen zuerst Flanke (zu der also auch der Anführer gehört) und Nachhut. Nacheinander haben zuerst beide Spieler einen Zug an der Front und von dort geht es dann weiter nach hinten. In einem Zug können wir zwei Aktionen ausführen. Eine Runde endet also dann, wenn beide Spieler zwei Aktionen mit jeder Reihe ausgeführt haben.
Welche Aktionen gibt es nun? Man kann eine Karte nachziehen, eine neue Einheit rekrutieren, angreifen, eine Einheit bewegen, einen Befehl erteilen oder eine Leiche entfernen.
Das besondere daran: Jede Aktion kann nur in der Kampfreihe ausgeführt werden, die gerade aktiv ist. Wenn wir gerade im Zug für die Flanke sind, können wir also auch nur dort einen neuen Helden beschwören. Das ist ein ganz zentrales Element in Pixel Tactics, denn zum einen lassen sich mit den verschiedenen Angriffstypen (Nahkampf, Fernkampf und Magie) nur bestimmte gegnerische Einheiten angreifen, zum anderen hat die Position unserer Karten direkten Einfluss auf deren Wirken: Jede Karte hat für jede Kampfreihe eine eigene einzigartige Fähigkeit. In unserem militärischen Vorgehen ist es daher von größter Wichtigkeit, dass wir unsere Einheiten sinnvoll platzieren und einsetzen. Zusätzlich erschwert wird das dadurch, dass die wesentlichen Aktionen – Angreifen, Rekrutieren und Bewegen – sogenannte exklusive Aktionen sind, was bedeutet, dass kein Held eine von ihnen doppelt oder zwei verschiedene ausführen kann. Eine Karte, die wir gerade eben erst rekrutiert haben, kann in diesem Zug also nicht mehr angreifen. Befehle geben uns noch mehr taktische Möglichkeiten: Spielen wir eine Karte direkt von der Hand aus, verbrauchen wir sie damit zwar, dürfen aber sofort einmalig eine Spezialaktion ausführen, die im Normalfall mächtiger ist als die drei Aktionen, welche die Karte auf dem Spielfeld hätte. Kommt uns auch damit noch nicht die zündende Idee, können wir immer noch Leichen vom Schlachtfeld entfernen (besiegte Karten werden umgedreht und versperren den Platz im Raster) oder einfach unsere Hand auffüllen.
Das Spiel endet, sobald ein Anführer besiegt wurde. Last man standing wins – so wie es immer schon war.
8-Bit Kartenspiel
Auch wenn das Thema nicht so wirklich im Spiel verankert ist: Die Karten machen was her! Haptisch kommt alles in der Qualität daher, die wir von Pegasus Spiele und anderen Großverlagen gewohnt sind. Optisch ist sogar noch ein wenig mehr drin. Die Illustrationen auf den Karten sind derart passend gestaltet, dass wir alte Hasen uns wirklich gleich vor die SNES oder allenfalls noch die Super Nintendo wünschen – echt gelungen! Schade nur, dass sich unter den Anführern nicht ein paar Charaktere finden, die wir tatsächlich noch aus den guten alten Zeiten kennen.
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: bis 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 10 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Pegasus Spiele
Autor: D. Brad Talton Jr.
Grafiker: Fábio Fontes, Maciej Mutwil
Zubehör:
2 Übersichtskarten
58 Spielkarten (29 pro Spieler)
10 Stärkemarker
48 Schadensmarker