Rome - Rise to Power

Die Macht reicher Aristokratenfamilien im alten Rom war eng mit der emporstrebenden Römischen Republik verknüpft, die als das größte Reich der damaligen Zeit galt. „Non enim ignavia magna imperia contineri“, wie schon Tacitus zu sagen pflegte. Übersetzt heißt das soviel wie „Große Reiche bleiben nicht durch Ängstlichkeit bestehen“ und spiegelt ganz gut die Aufgaben der Spieler bei Rome – Rise to Power wieder.

Über einen Zeitraum von nur fünf Spielrunden muss immer wieder Mut bewiesen werden, um Reichtümer zu horten und sich zu profilieren. Legionen werden aufgestellt und neue Provinzen erobert, wichtige politische Ämter sind zu bekleiden und letztlich müssen auch die Volksmassen mit eindrucksvollen Gladiatorenkämpfen in der Arena bei Laune gehalten werden. Dies alles muss getan werden, um zur ruhmreichsten römischen Familie aufzusteigen und sich im ewigen Glanz zu sonnen.

Durch das Einsetzen ihrer Machtwürfel können die Spieler im Laufe der fünf Runden Karten für Militär, Senat und Schwarzmarkt gewinnen und damit ihr eigenes Deck gestalten. Neben Glück beim Würfeln sind aber auch ein wenig Taktik und die richtige Einschätzung der anderen Spieler von Nöten, um mit den richtigen Kartenkombinationen den Spielsieg einzufahren.

Der Spielplan kommt in die Tischmitte und zeigt die verschiedenen Provinzen des Römischen Reiches sowie die Forumsleiste für die Ressourcen der Provinzen. Die drei Machtwürfel-Leisten werden daneben gelegt und mit Provinz-, Senats- und Arenakarten bestückt. Zu Beginn einer Spielrunde werfen alle Spieler ihre Machtwürfel und ermitteln an Hand der Ergebnisse ihre Zugreihenfolge. Wer die niedrigste Summe hat, beginnt.

Die Spieler setzen der Reihe nach immer einen ihrer Machtwürfel auf einen freien Platz einer Leiste. Pfiffig gelöst sind die Einsetzregeln, denn ein später eingesetzter Würfel rutscht automatisch in den Abschnitt eines anderen Würfels und verdrängt ihn, wenn dieser einen höheren Wert aufweist. Wer also unbedingt ganz vorne stehen und damit das Erstzugriffsrecht für die entsprechenden Karten der Leiste haben möchte, ist gezwungen einen niedrigen Würfel zu setzen. Damit kann er aber in der Regel kaum einen weiteren Würfel dazulegen, weil dieser dann höchstens diesen Wert oder niedriger haben darf. Ein echtes Dilemma entsteht somit bei den Provinz- und Arenakarten, für die die Gesamtsumme der gesetzten Würfel maßgebend ist. Haben alle ihre Machtwürfel gesetzt, werden die Leisten nacheinander grundsätzlich beginnend mit dem linken Abschnitt abgehandelt.

Auf der Militärleiste bestimmt die Würfelsumme eines Spielers die Stärke seiner Legionen, mit denen er entsprechende Provinzen erobert. Diese legt er dann offen vor sich aus und markiert sie zusätzlich auf dem Spielplan. Jede Provinz zeigt Symbole für Typ und Ressource, wobei der Typ für die Aktivierung einer Senatskarte wichtig ist. Die Ressource wird auf der entsprechenden Forumsleiste des Spielers markiert und ist für die beiden Zwischenwertungen maßgebend.

Im Senat steht jeder dort eingesetzte Würfel für eine Senatskarte, die sich ein Spieler nehmen darf. Diese Karten können dann in Verbindung mit eroberten Provinzen die Grundregeln brechen und verändern.

Auf dem Schwarzmarkt können die Spieler wieder entsprechend der Gesamtsumme ihrer dort eingesetzten Machtwürfel ausliegende Arenakarten kaufen. Sollte nichts Passendes verfügbar sein, darf für fünf Münzen auch eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel genommen werden.

Zum Ende der dritten und fünften Runde erhalten die Spieler Siegpunkte über die Forumsleiste und ihre Darbietungen in der Arena. Dazu bilden die Spieler jeweils einen Satz aus drei oder mehr Arenakarten und versuchen damit, einen möglichst hohen Rang der Darbietung zu erreichen. Einen Siegpunkt ist der niedrigste Rang mit drei beliebigen Karten wert. Der höchste wird mit zwei verschiedenen Barbaren und drei beliebigen Römern auch als „Großer Kampf“ bezeichnet und bringt immerhin fünf Siegpunkte.

Nach der fünften Runde gibt es nach der normalen Wertung noch eine abschließende Endwertung, bei der bestimmte Senatskarten und die Regionen letzte Siegpunkte einbringen. Wer danach die meisten auf sich vereinen konnte, gewinnt.

Spieletester

22.04.2016

Fazit

Rome – Rise to Power gefällt durch einen innovativen Würfel-Einsetzmechanismus. Der kann aber auch viel Frust bei den Spielern hinterlassen, wenn am Ende keine Karte mehr übrig oder nicht bezahlbar ist. Hier kommt es vor allem auf die Reihenfolge an. Trotzdem gilt nicht immer „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, denn manchmal mahlt man gar nicht, weil die Gesamtsumme der Würfel einfach nicht ausreicht, um selbst die billigste Karte abzugreifen.

Ein schneller Einstieg ins Spiel gelingt gut, auch wenn viele Entscheidungen miteinander verwoben sind. Bei den Senatskarten sind zum Beispiel viele Effekte und Wechselbeziehungen zu berücksichtigen, wobei gleichzeitig aber auch die passenden Provinzen erobert sein müssen.

Ein herrliches Dilemma wartet auf die Spieler, die entweder das Erstwahlrecht mit niedrigen Werten wählen oder hohe Werte einsetzen und dann Gefahr laufen, leer auszugehen. Aber grundsätzlich müssen natürlich die Würfel erst mal gefallen sein!

Getrübt wird die Freude am Spiel allerdings durch kleinere handwerkliche Fehler bei den Karten und in der Anleitung. Hier wird das Schwert fälschlicherweise als Spielrundenmarker bezeichnet. Auch ist der Spielplan deutlich zu klein und unübersichtlich, da wird sehr viel Platz für nix verschwendet.

Trotzdem möchte ich eine Empfehlung aussprechen. Sind alle Karten und Effekte bekannt, spielt sich Rome – Rise to Power leicht und flüssig und wird auch den einen oder anderen Vielspieler zu einer Runde bewegen.




Redaktionelle Wertung:

Plus

  • kurze Regeln
  • schneller Einstieg
  • innovativer Würfel-Einsetzmechanismus

Minus

  • Spielplan zu klein und unübersichtlich

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 39,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Grafiker: Naomi Robinson
Zubehör:

3 Machtwürfel-Leisten
20 Provinzkarten
25 Senatskarten
31 Arenakarten
32 Säulenbogen
20 Spielermarker
16 Machtwürfel
1 Spielrundenmarker
1 Startspielermarker (Schwert)
2 Regelhefte (englisch, deutsch)
1 Spielplan

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