Atlantis

Der Untergang der sagenumwobenen Stadt Atlantis bildet den Hintergrund des hier vorliegenden Spiels aus dem polnischen Trefl-Verlag. Wie auch schon bei themenverwandten Veröffentlichungen wie Die letzten Tage von Atlantis, Atlantis oder Survive - Escape from Atlantis wird hier eine symbolträchtige Legende des griechischen Philosophen Platon aus der Antike aufgegriffen, in der Atlantis infolge einer Naturkatastrophe innerhalb eines Tages untergeht.

Wer genauer hinschaut wird erkennen, dass Atlantis eine Neuauflage von Vineta – Atlantis des Nordens vom Verlag Winning Moves ist. Regeltechnisch hat sich nichts verändert, lediglich das Outfit kommt leicht verändert daher. Und leider ist dieses nicht zum Besseren geraten, denn die Grafik ist blass und lässt keine klare Unterscheidung der einzelnen Stadtteile zu. Die sind aber spieltechnisch das Salz in der ansonsten faden Suppe. Ich möchte meinem Fazit hier noch nicht vorgreifen und gehe erst einmal auf das Spiel selber ein.

Die Spieler schlüpfen in die Rolle verärgerter antiker Götter, denen die Bewohner von Atlantis wohl nicht genügend Ehrerbieten entgegenbringen und deshalb dem Untergang geweiht sind. Also beschliessen die Götter, die Stadtteile von Atlantis mitsamt ihren Häusern nach und nach im Meer zu versenken. Und weil sie Götter sind, können sie Gewitter heraufbeschwören, die entsprechende Sturmfluten auslösen. Und weil jeder Gott auch eigene Interessen hat, bestimmt er vor Spielbeginn die Farbe von Häusern und einen Stadtteil, den er gerne vor dem Untergang bewahren möchte.

Gespielt wird über acht Runden, die wiederum aus drei Etappen bestehen. Am Ende bleibt nur ein Stadtteil übrig, der nicht im Meer versinkt. Jeder Spieler erhält ein Set aus 30 identischen Götter-Karten. Die Spieler legen reihum jeweils eine ihrer Götter-Karten aus und beschwören damit Stürme oder verändern die Lage auf der Insel. Nach der dritten Etappe wird der Stadtteil versenkt, sprich vom Spielplan entfernt, vor dem die Götter die stärkste Sturmflut heraufbeschworen haben. Die dort stehenden Häuser werden dann an die beteiligten Götter verteilt und bringen am Ende des Spieles Siegpunkte.

Das Salz in der Suppe von Atlantis sind neben dem Heraufbeschwören einer Sturmflut die übrigen Aktionen der Götter-Karten. Mit ihnen können Häuser versetzt, Flut-Karten entfernt oder neu geordnet oder auch schon mal ein Sturm mit einer Minus 7 zu einem lauen Lüftchen degradiert werden. Damit kann der Spielverlauf massiv beeinflusst werden, was im Endeffekt kaum planbar ist, zumal von den dreißig verfügbaren Karten immer nur sieben für die Spieler verfügbar sind. Weil dies aber auch den anderen Göttern so geht, birgt jede Etappe und jede Spielrunde oft unvorhergesehene Wendungen. 

Spieletester

04.04.2016

Fazit

Der Spielablauf von Atlantis plätschert nur leise vor sich hin. Jeder Spieler ist erst einmal bestrebt, seine eigenen Pfründe in Form der eigenen Häuserfarbe und des eigenen Stadtteiles zu sichern. Weil aber viele Etappen oftmals anders verlaufen, als vorgesehen, kann von einer echten Planung nicht gesprochen werden. Dies trübt natürlich die Freude am Spiel.

Neben dem lauen Spielgefühl gibt die nicht deutlich erkennbare Trennung der einzelnen Stadtteile Grund zur Kritik. Auch das Entfernen eines untergegangenen Teiles entpuppte sich als schwieriges Unterfangen, wobei oftmals der Rest der Insel verrutschte und auch die Häuser nicht dort blieben, wo sie hingehörten. Insgesamt ein eher unbefriedigendes Erlebnis.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • reichhaltiges Material

Minus

  • keine klare Abgrenzung der Stadtteile

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Trefl
Grafiker: Tomek Larek
Zubehör:

1 Spielplan
5 Götter-Jetons
5 Häuser-Marker
9 Stadtteil-Marker
9 Insel-Stadtteile
35 Häuser-Spielsteine
150 Götterkarten
2-teiliger Startspieler-Marker
1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7202 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.