King of New York

Neue Stadt, altes Problem – die Monsterplage. Aber in New York will man dem Treiben der Monster nicht tatenlos beiwohnen, wie seinerzeit noch in Tokyo. Hier wird ganz amerikanisch zu den Waffen gegriffen.

Ab dem ersten Schädel wird zurückgeschossen!

King of New York ist völlig eigenständig spielbar, hört dabei aber nicht bei der Namensverwandtschaft zu King of Tokyo auf.

Gespielt wird abermals mit sechs Würfeln. Bleiben Energie, Herzen und Tatzen alte Bekannte, erhalten drei neue Symbole Einzug: Stern (Ruhm), Haus (Zerstören), Schädel (Autsch!). Kaufbare Monsterfähigkeiten für Energiebrocken sowie einige Monsterchips, die im Falle von Sonderfähigkeiten als Anzeiger fungieren, sind komplett übernommen worden. Dabei ist der Spielplan größer geworden. Er zeigt einige Stadteile von New York: Manhattan, die Bronx, Queens, Brooklyn und Staten Island. Völlig neu sind die Gebäude- bzw. Einheitenplättchen. Sie werden zu Spielbeginn mit der Gebäudeseite nach oben in der ganzen Stadt gleichmäßig verteilt. Wir ziehen in Manhattan ein, um Siegpunkte für unseren Verbleib im Stadtzentrum zu sammeln und können von hier unsere Kontrahenten angreifen, während alle uns angreifen dürfen. Ziel des Spiels ist es abermals als Erster 20 Siegpunkte zu sammeln oder als letztes verbliebenes Monster New York zu terrorisieren. Es hat sich also auf den ersten Blick wirklich nicht viel zur Vorlage geändert!

Neuer Aufhänger ist folglich die Neugestaltung der Würfel. Herzen heilen, Blitze lassen einen Energiebrocken für den Kartenkauf sammeln und Tatzen machen dem Monster in der Mitte oder, wenn man sich selbst in Manhattan befindet, allen Monstern Schaden. Wenn kein Monster in Manhattan steht und wir Tatzen würfeln, ziehen wir dorthin. Ist bereits ein Monster in Manhattan, stellt man sich in einen der anderen Stadtteile. Demnach müssen Stern, Haus und Schädel einem das 20 Punkte-Spielziel näher bringen können.

Werden im aktiven Zug drei Sterne gewürfelt und gewertet, bekommt derjenige Spieler einen Siegpunkt. Jeder Stern zusätzlich bringt einen weiteren Punkt. Entscheidend aber ist, dass er auch die am Spielrand ausgelegte Karte „Superstar“ erhält. Ab sofort kriegt er bei jedem gewürfelten Stern einen Siegpunkt. Würfelt ein anderer Spieler ebenfalls drei oder mehr Sterne, wechselt die Karte ihren Besitzer.

Das Haus- bzw. Zerstörungssymbol lässt das Monster mit den Gebäude-/Einheitenplättchen interagieren. Wie erwähnt wurden zum Spielbeginn die Plättchen gleichmäßig mit der Gebäudeseite nach oben in allen Stadtteilen verteilt. Je gewürfeltem Symbol wird die ‚Widerstandskraft‘ eines Gebäudes oder einer Einheit im eigenen Bezirk zerstört. Sobald man so viele Zerstörungssymbole anwenden kann wie die Widerstandskraft des Plättchens angibt, ist es zerstört. Man bekommt immer so viele Siegpunkte (Hochhäuser oder Panzer), Energiebrocken (Kraftwerke oder Jets) oder Herzen (Krankenhäuser oder Infanterie), wie auf dem Plättchen angegeben ist.

Bliebe als letztes der Schädel (Autsch!). Der Name lässt erahnen, dass es nichts Positives für uns zu bedeuten hat. Hier ist es entscheidend, wie viele Symbole man werten muss. Bei einem Schädel wird man von jeder aufgedeckten Einheit im Stadtteil, in dem man sich gerade befindet, angegriffen. Man erleidet je Einheit einen Schaden. Bei zwei Schädeln werden alle Monster (man selbst natürlich inklusive) im aktiven Stadtbezirk angegriffen. Werden sogar drei oder mehr Schädel gewürfelt, schlägt das Militär der ganzen Stadt zurück und jedes Monster erleidet je Einheit Schaden. Einziges Trostpflaster ist die am Spielfeldrand ausliegende „Freiheitsstatuen“-Karte. Die Freiheitsstatue erwacht zum Leben, sie wird dem würfelndem Spieler mit den drei oder mehreren Symbolen ausgehändigt und steht im fortan bei. Das bedeutet, solang man die „Freiheitsstatuen“-Karte vor sich ausliegen hat, darf man seiner Siegpunktenanzahl drei Siegpunkte hinzurechen. Genau wie die „Superstar“-Karte wechselt sie beim nächsten Wurf von drei oder mehr Symbolen den Besitzer.

Folglich kommt man dem Sieg per Punkte am besten im Kampf gegen die Gebäude und Einheiten näher. Schädel gilt es (eher) zu vermeiden und die Sterne können einem einen guten Push geben, wenn man die „Superstar“-Karte eine Runde halten konnte.

Ausstattung

Das Material ist hochwertig. Der Karton hat eine sinnvolle Plastikeinlage, um alles gut zu verstauen. Die Anleitung ist kurz, gut bebildert und leicht zugänglich. Die Würfel sind wuchtig aber liegen gut in der Hand. Monstertableaus und Gebäudechips sind ebenfalls super gearbeitet. Dabei sind die Illustrationen der Charaktere und der Karten wieder ein perfekter Humorträger. Demnach bleibt auch hier sich iello treu – in diesem Punkt bleibt auch nur ‚gut so‘ zu sagen.

Spieletester

18.09.2016

Fazit

Aus dem schnellen und simplen Würfelspiel (Tokyo), das man rausholt und eben fix erklärt, wenn der Spieleabend sich eigentlich im Abschwung befindet und die ersten bereits die Türklinke in der Hand haben, ist ein platzintensiveres Würfelbrettspiel inklusive Spielaufbau und einem umständlicheren Regelkonzept geworden (New York).

Der Kampf mit Papphäusern und Panzern ist nicht sonderlich erfüllend. Zum Kämpfen mit den Rivalen kommt es eher selten, da die sammelbaren Plättchen größeren Siegfortschritt versprechen. Dabei bilden die Schädel- und Ruhmsymbole einen taktischen Aspekt, der in einem glücksabhängigen Würfelspiel ein frustrierendes Moment einnehmen kann.

Es ist vielleicht nicht sonderlich hilfreich, die Grundlage in Form von King of Tokyo zu kennen. Die Parallelen sind viel zu aufdringlich und dabei lässt New York vor allem die Einfachheit und die teils gehässigen Interaktionsmöglichkeiten zwischen den Spielern vermissen.

Nein, so richtig fesseln konnte mich das Spiel nicht. Dabei fällt es mir im Rückblick sehr schwer zu sagen, ob es daran liegt, dass es mir kaum möglich war es als etwas Neues, Eigenständiges ernst nehmen zu können oder ob ich lediglich dieses Würfelbrettspiel für sich genommen als unspektakulär empfinde.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • die Monster sind kreativ gestaltet und sehen einfach funny aus!

Minus

  • bis zu sechs Monster, die im wesentlichen nur gegen Häuser und Panzer kämpfen anstatt gegeneinander

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Zubehör:

1 Spielplan
64 Karten
2 Spezialkarten (Freiheitsstatur & Superstar)
13 Netzchips
13 Fluchchips
5 Souvenirchips
15 Panzerungchips
8 Würfel (6 schwarz, 2 grün)
6 Monsteranzeiger
6 Pappfiguren samt Plastikhalter
Haufenweise Energiebrocken (grüne Steinchen)
45 Gebäude-/Einheitenplättchen
1 Regelheft (deutsch)

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