Sanssouci

Gartenarbeit in der Freizeit? Für manche hört sich das nicht nach Spaß, sondern nach viel Mühe und Schweiß an. Andere empfinden gerade das als pure Entspannung. Das Spiel Sanssouci ermöglicht es nun allen Interessierten, die Gartenarbeit ganz gemütlich vom heimischen Spieltisch aus bei einer Tüte Chips oder einer Dose Erdnüsse zu erledigen. Ziel dieses klassischen Legespiels ist es, seinen Garten schöner und größer als den des Mitspielers zu gestalten. Runde für Runde werden Plättchen mit Pavillons, Statuen, Kräuterbeeten oder Rosenbögen auf das eigene Tableau gelegt und so der Garten zu einem Park ausgebaut.

Spielmaterial:
Nach dem Öffnen der dem Spielthema entsprechend gestalteten schönen Verpackung fällt einem beim Ausstanzen des Spielmaterials sofort die enorme Dicke und Stabilität der Legeplättchen positiv auf. Die Gärten und der Spielplan sind übersichtlich und farblich schön gestaltet. Auch die Erweiterungstafeln behalten diese klare Struktur bei und erleichtern so den Spieleinstieg. Die Adeligen sind aus Holz hergestellt und vermitteln so Hochwertigkeit.

Das Spiel:
Nachdem der Spielplan in der Tischmitte platziert wurde, erhalten alle Spieler eine eigene Legetafel: den Garten. Auf diesen stellt jeder Spieler die neun Adeligen seiner Spielfarbe. Die Zählsteine der Spieler kommen auf den Spielplan. Sie halten auf einer Zahlen-Skala die erreichten Punkte während des Spiels fest. Nun erhält jeder Spieler noch 18 Spielkarten von denen er zwei auf die Hand nimmt und zusätzlich zwei Auftragskarten, die am Ende des Spiels bei Erfüllen der Aufgabe nochmal Punkte bringen. Auf dem Spielplan in der Tischmitte werden aus den Gartenplättchen acht verdeckte Nachziehstapel gebildet. Anschließend deckt man zehn davon als allgemeine Auslage auf. Jetzt kann es auch schon losgehen.

Die Spieler spielen der Reihe nach eine ihrer Spielkarten aus und nehmen sich das auf der Karte abgebildete Gartenplättchen aus der Auslage vom Spielplan. Dieses wird nun nach Symbol und Farbe geordnet auf dem eigenen Garten platziert. Anschließend kann der Spieler einen seiner Adeligen auf diesem neu geschaffenen Gartenabschnitt spazieren gehen lassen und erhält, je nach dem wie weit er kommt, Punkte dafür. Da von Runde zu Runde immer mehr Gartenplättchen angelegt werden, dehnen sich auch die Spaziergänge aus und bringen dem Spieler mehr Punkte. Nun nimmt er noch ein Gartenplättchen von einem der Nachziehstapel und füllt den Platz auf, auf dem sein genommenes Plättchen lag. Schließlich soll der Mitspieler ja auch die gesamte Auswahl in seiner Gartengestaltung zur Verfügung haben. Die Spielkarten auf der Hand werden durch Nachziehen wieder auf zwei aufgefüllt und der nächste Spieler ist an der Reihe. Das Spiel endet nach 18 Runden, also wenn die letzte Handkarte ausgespielt wurde. Es werden die waagerechten und senkrechten Reihen, die lückenlos mit Gartenplättchen belegt sind und die Bonuskarten gewertet. Die Punkte werden zu den bereits während des Spiels erhaltenen Punkten addiert. Und welche Überraschung....der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

Um das Spiel etwas interessanter zu gestalten, wurde dem Grundspiel direkt eine kleine Erweiterung beigelegt. Eine kleine Tafel wird auf den Garten gelegt und verändert so einen Teil der Legefelder um einige Bonus-und Maluspunkte.


Spieletester

09.09.2015

Fazit

Zu Beginn einer Partie dümpelt das Spiel etwas vor sich hin. Man legt eine Karte aus der Hand ab und nimmt sich das entsprechende Plättchen, welches zu Beginn noch einfach im freien Garten platziert werden kann. Wenn das Spiel dann weiter fortgeschritten ist, benötigt es schon etwas Kopfarbeit, welche der zwei Handkarten nun ausgespielt werden soll. Welches Plättchen aus der Auslage passt nun besser? Wie bekomme ich meine Adeligen am weitesten durch den Park geschoben und somit die meisten Punkte? Wie kann ich meine Aufgabenkarten am besten erfüllen? Aber alles in allem hält sich das Kopfzerbrechen durchaus im Rahmen und die sich immer wiederholende Spielmechanik mindert den Wiederspielreiz für Vielspieler oder Expertenspieler gewaltig. Der Spieler hat nur zwei Karten auf der Hand und kann folglich auch nur aus zwei Möglichkeiten wählen, sein Ziel zu erreichen. Die bei komplexeren Spielen üblichen verschiedenen Lösungswege gibt es hier nicht und schränken die Aktionen und die Spielgestaltung sehr ein. Hinzu kommt ein großer Glücksfaktor. Habe ich nicht die richtige Karte von meinen Spielkarten auf die Hand gezogen, bekomme ich auch nicht das richtige Plättchen, um meinen Garten weiter auszubauen. Somit wird dem Spieler die Möglichkeit genommen, eine bestimmte Strategie zur Erfüllung seines Zieles zu verfolgen. Allerdings erhebt das Spiel auch sicher nicht den Anspruch, in einer Liga mit Madeira, Terra Mystica oder Caverna zu spielen. Aber für Gelegenheitsspieler dürfte das Spiel schon die eine oder andere Herausforderung darstellen und diese werden viel Spaß mit diesem Spiel haben. Auch als Familienspiel ist Sanssouci ein Muss und wird bestimmt öfters den Weg aus dem Schrank auf den Spieltisch finden. Für diese Zielgruppen gibt es auch eine klare Kaufempfehlung. Gerade die jüngeren Familienmitglieder werden einen schnellen Einstig finden und viel Spaß an diesem Spiel haben. Die Gesamtpunktezahl habe ich mit sechs bewertet, weil das Material einen sehr soliden und schönen Eindruck hinterlässt. Allerdings ist der Langzeitspaß für Spieler, die ihre Zeit öfter mit etwas komplexeren Spielen verbringen, sehr gering.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 40 Minuten
Preis: 31,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Ravensburger
Genre: Legen
Zubehör:

1 Spielplan 4 Gärten 81 Gartenplättchen 90 Karten 36 Adelige 4 Zählsteine 4 Erweiterungskarten

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