Hexemonia

Wir befinden uns im antiken Griechenland, zu einer Zeit als wetteifernde Herrscher versuchen die Gunst der Götter und die Vorherrschaft zu erlangen. Jeder Spieler übernimmt die Rolle des Anführers eines wachsenden griechischen Stadtstaates. Im Laufe der Zeit wachsen die Städte und damit auch ihre Macht sowie ihr politscher und militärischer Einfluss. Doch nur wer seine Ressourcen gut einsetzt, schafft es am Ende seine Rivalen zu bezwingen und die Spitze der griechischen Zivilisation einzunehmen.

Das Ziel ist es, seine eigene Stadt auszubauen, Reichtum zu scheffeln und gegnerisches Gebiet zu erobern, um dadurch sein eigenes zu erweitern und die Gunst der Götter zu erlangen. Wer am Ende die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.

Aufbau und Vorbereitung:

Jeder Spieler erhält eine Akropolis, die den Mittelpunkt seines Stadtstaates darstellt. Auf der Rückseite steht, welcher Gott dem Spieler gnädig ist und wofür am Ende zusätzliche Punkte vergeben werden. Diese Informationen sollte man bis zum Schluss für sich behalten. Auf die Akropolis platziert jeder zwei Bürger (weiß) und ein Gold (gelb). Die restlichen Steine sowie die Philosophenfigur werden ebenfalls bereit gelegt.

Die Geländefelder werden gemischt und bilden den sogenannten Schicksalsstapel. Vier Plättchen bilden die offene Auslage. Jeder Spieler erhält zudem zwei Felder, die seine Starthand bilden. Es gibt vier verschiedene Geländefelder: Chora, Befestigung, Polis und Mythos. Auf jedem Feld ist eines von vier unterschiedlichen Natursymbolen zu sehen: Auge (Politik), Helm (Militär), Amphore (Wirtschaft) oder Blitz (Sakral).

- Chorafelder sind grün. Die meisten produzieren Ressourcen, sofern sie durch eine vorgegebene Anzahl an bereits bestehenden Vorräten aktiviert wurden.

- Die roten Befestigungsfelder zeigen meistens einen roten Schild. Sind sie aktiv, schützen sie damit sich selbst und alle umliegenden Geländefelder mit der angezeigten Stärke zusätzlich zu den darauf liegenden Hopliten und Bürgern.

- Polisfelder sind blau und können nur direkt an die Akropolis oder an ein anderes Polisfeld angelegt werden. Dabei darf im Stadtstaat jede Art von Polisfeld nur ein Mal vertreten sein.

- Die violetten Mythosfelder werden nicht zum Stadtstaat hinzugefügt, sondern vor dem Spieler abgelegt. Stattdessen wird der passende Mythosmarker auf ein bereits ausliegendes Geländefeld mit demselben Natursymbol gelegt. Dieser kennzeichnet wo das Mythosplättchen wirken kann. Es ist solange aktiv, wie das Geländefeld auf dem der Marker liegt.

Spielablauf:

Beginnend mit dem Ältesten müssen in einem Spielzug folgende Schritte ausgeführt werden:

1. Ziehe zwei Geländefelder oder ein Feld und eine beliebige Ressource. Die Plättchen werden von der Auslage gezogen und vom Schicksalsstapel nachgefüllt.

2. Beliebig viele Felder können gespielt werden, solange man sich deren Kosten leisten kann. Diese sind am rechten Feldrand vermerkt und können von beliebigen anderen Bereichen im eigenen Stadtstaat genommen werden. Um zu markieren, dass ein Geländefeld aktiv ist, werden die Ressourcen auf die Kosten gestellt. Sobald sie deaktiviert werden und noch Ressourcen darauf übrig sind, werden diese in die Feldmitte geschoben. So ist auf einen Blick sichtbar welche Felder aktiv bzw. inaktiv sind.

3. Wähle eine Aktion aus: Strategie, Spezial, Produktion oder Krieg.

- Strategie: Eigene Ressourcen können innerhalb des Stadtstaates verschoben werden. Bei Bedarf können Bürger und Hopliten im Verhältnis 2:1 getauscht werden.

- Spezial: Befinden sich auf den Geländefeldern Pergamentrollen mit Text, so treten diese in Kraft (falls alle ihre Bedingungen erfüllt sind). Die Anweisungen sind grundsätzlich selbsterklärend, dennoch findet man in der Anleitung Hinweise zu jedem Feld.

- Produktion: Jedes aktive Feld produziert nun entsprechend so viele Waren, wie darauf vermerkt sind.

- Krieg: Jedem Gegner kann einmal der Krieg erklärt werden. Dabei versucht man mithilfe einer Überzahl an Bürgern und/oder Hopliten ein Feld am Rande des fremden Stadtstaates zu erobern und seinem eigenen Gebiet hinzuzufügen.

4. Schließlich wird überprüft, ob der aktive Spieler die politische Macht kontrolliert. Dafür werden alle Augen-Natursymbole auf den Geländefeldern gezählt. Hat er die meisten, so ist er zumindest in politischer Hinsicht der Stärkste und stellt sofort die Philosophenfigur auf seine Akropolis. Sollte sich etwas an der politischen Situation ändern – also die Philosophenfigur den Besitzer wechseln – kann es zu einem Aufstand kommen. Um diesen niederzuschlagen, müssen überschüssige Ressourcen abgelegt werden.

Am Ende des Zuges müssen überzählige Geländefelder von der Hand abgelegt werden. Es dürfen maximal vier übrig bleiben. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe.


Spielende:

Sobald das letzte Feld vom Schicksalsstapel aufgedeckt wurde, kommt jeder bis zum Schlussspieler noch einmal dran, dann endet das Spiel und es kommt zur Wertung. Wer schließlich die meisten Punkte hat gewinnt.

Es werden folgende Siegpunkte vergeben:

- Ein Siegpunkt für jedes aktive Chora- oder Befestigungsfeld.
- Zwei Siegpunkte für jedes aktive Polisfeld.
- Acht Siegpunkte für jedes komplette Set aus drei Mythosfeldern mit unterschiedlichem Natursymbol.
- Ein Siegpunkt für jedes Gold auf der Akropolis.
- Zusätzliche Siegpunkte werden durch die Bedingungen auf der Akropolis vergeben.

Spieletester

25.03.2015

Fazit

Positiv ist, dass es mehrere Möglichkeiten gibt zu Siegpunkten zu gelangen. So kann man sich entweder auf den Ausbau des eigenen Stadtstaates konzentrieren und hauptsächlich jene Felder bauen, die mehr Punkte bringen. Oder man legt den Fokus darauf, mehr Ressourcen zu produzieren und am Ende so viel Gold wie möglich auf die Akropolis zu legen. Eine andere Taktik wäre Krieg zu führen, um somit zu mehr Punkten zu gelangen. Wie auch immer man sich entscheidet, das Gute ist, dass nichts endgültig ist und jedes Mal wenn man an der Reihe ist, neu entschieden werden kann, welche Aktion man wählt. Negativ ist, dass die einzelnen Spielzüge relativ lange dauern bis ein Spieler alle Schritte ausgeführt hat. Dadurch, dass sich die Auslage von Geländefeldern bei jedem Spieler ändert, kann nicht einmal vorausgeplant werden. So kann es passieren, dass man ziemlich lange da sitzt und anteilslos darauf wartet, bis man endlich wieder selbst dran kommt. Wenn es ganz schlecht läuft, verliert man zwischendurch sogar überschüssige Ressourcen weil die Gegner ihre politische Macht vergrößern und dadurch die Philosophenfigur bewegt wird. Auch wenn man vorher vielleicht sogar einen Plan für seinen nächsten Zug hatte, muss man wenn man dann endlich wieder dran ist alles über Bord werfen und von neuem planen und eventuell sogar eine neue Strategie überlegen, um das Beste aus der Situation zu machen. Die Anleitung ist sehr umfangreich und teilweise (unnötig) kompliziert. Mit insgesamt zehn eng bedruckten Seiten schreckt sie auf den ersten Blick etwas ab. Außerdem ist sie nicht besonders spielerfreundlich verfasst. Es wäre ratsam, wenn einer (am besten ein erfahrener Spieler) sich die Anleitung durchliest und anschließend den anderen erklärt wie das Spiel läuft. Schließlich ist es nicht so kompliziert wie die Anleitung vermuten lässt. Während sämtlicher Testrunden ist eine Sache allen Spielern aufgefallen: Es gibt eigene Plättchen (Spielerreferenzmarker), auf denen die vier Schritte eines Spielzuges aufgezählt werden. Das ist löblich und für einen schnellen Spielüberblick sehr hilfreich. Allerdings hätte man diese Plättchen ruhig noch etwas erweitern können, indem man die vier unterschiedlichen Aktionen noch dazu vermerkt. Es gab für uns keine plausible Erklärung warum diese Informationen ausgespart wurden, da sie eigentlich den Kern eines Spielzugs bilden.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Truant
Autor: Fabio Attoli
Grafiker: Delia Arnore
Genre: Glück
Zubehör:

56 sechseckige Felder (5 Akropolisfelder, 51 Geländefelder) 60 weiße Bürgersteine 30 rote Hoplitensteine 50 gelbe Goldsteine 1 Philosophenfigur 6 Mythosmarker 1 Spielmarker für den Schlussspieler 4 Spielerreferenzmarker Ressourcenmarker Spielanleitung

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