Artificium

Als kluger mittelalterlicher Machthaber weißt du, dass die Basis deiner Herrschaft eine wohlhabende und zufriedene Gesellschaft ist. Das Um und Auf ist dabei eine gut funktionierende Produktionskette.

Rundenbeginn und Kartenmarkt

Am Anfang erhält jeder Spieler ein Ressourcentableau, fünf Ressourcensteine und fünf Karten. Solange die Ressourcensteine neben dem Tableau liegen zählen sie als Gold, andernfalls stellen sie den Warenvorrat dar. Neben dem Wertungstableau in der Tischmitte werden sechs Karten offen ausgelegt. Sie stellen den allgemeinen Markt dar. Der Reihe nach darf jeder eine seiner Handkarten mit einer der sechs am Markt tauschen. Der erste Tausch kostet nichts, alle folgenden jeweils zwei Münzen.

Karten ausspielen und Siegpunkte erhalten

Alle spielen gleichzeitig. Man wählt einer seiner Handkarten und legt sie verdeckt vor sich ab. Haben sich alle entschieden wird aufgedeckt. Zuerst werden Aktions- und danach Gebäudekarten abgehandelt. Aktionskarten bringen zwar keine Siegpunkte, erlauben aber einmalig eine Aktion auszuführen. Mithilfe von Gebäudekarten erhält man einerseits sofort die aufgezeichneten Siegpunkte, andererseits baut man mit ihnen Produktionsketten auf. So muss man beispielsweise einen Bauernhof bauen um Getreide zu produzieren, mit dessen Hilfe man mit einem Brauhaus Bier herstellen kann. Das Bier wiederum wird unter anderem für den Zauberer oder den Ritter benötigt, die die meisten Siegpunkte einbringen. Auf dem Wertungstableau werden die Siegpunkte aller Spieler festgehalten.

Ressourcenbörse

Bevor die ausgespielten Karten genutzt werden, können Rohstoffe an die Bank ver- oder vo dieser gekauft werden. Die jeweiligen Kosten stehen auf den Ressourcentableaus.

Rundenende und Schlusswertung

Sobald niemand mehr Karten ausspielen kann oder will endet eine Runde. Die ausgespielten Karten werden abgelegt und es gibt wieder die Möglichkeit Ressourcen an die Bank zu verkaufen. Nach der vierten Runde kommt es zur Schlusswertung. Nun verkauft jeder seine Vorräte an die Bank und zählt seine Münzen (je vier Münzen sind ein Siegpunkt). Wer die meisten Siepunkte hat gewinnt.

Spieletester

31.01.2015

Fazit

Leider muss ich feststellen, dass ich ein wenig von Artificium enttäuscht bin. Es könnte aber auch sein, dass ich zu große Erwartungen an das Spiel hatte. Die Illustration und das Thema haben große Vorfreude bei mir aufkommen lassen und ich konnte es kaum erwarten Artificium zu testen. Doch leider kam schon bei der ersten Runde die Ernüchterung. Der Mechanismus, wie man seine eigenen Produktionsketten aufbauen muss und bei jedem Schritt der Produktion Siegpunkte bekommt, gefällt mir ausgesprochen gut. Aber leider gibt es da noch die Aktionskarten die richtig kombiniert der Mittelpunkt des Spiels und absolut spielentscheidend sind. Bei weiteren Testrunden hat sich meine Befürchtung bewahrheitet. Denn wer am Anfang Pech mit den Karten hat, hat es wirklich schwer seinen Rückstand wieder aufzuholen. Natürlich kann es sein, dass die Mitspieler in den darauffolgenden Runden ebenfalls Pech haben, doch ab der zweiten, spätestens ab der dritten kann das Kartenglück oder besser gesagt -pech recht gut durch bezahltes Kartentauschen ausgebessert werden. Dafür fehlt in der ersten Runde aber definitiv das Geld. Weiters ist leider aufgefallen, dass die letzte Runde noch sehr viel am Ergebnis drehen kann. Es kam nicht selten vor, dass ein Spieler mit zwei oder drei passenden Karten noch in der letzten Runde alles für sich entschieden hat. Zusammengefasst heißt das: man muss entweder in der ersten oder in der letzten Runde viel Glück haben sonst wird es sehr schwer den Sieg an sich zu reißen. Jetzt könnte man natürlich behaupten, dass dies bei einigen Spielen so sei. Das stimmt, aber bei Artificium hab ich mir einfach mehr erwartet. Der schöne Spielmechanismus ist meiner Meinung nach einfach zu schade wenn man dermaßen vom Glück abhängig ist. Die durchdachte Planung seiner Züge, um eine funktionierende Produktionskette auf die Beine zu stellen, ist teilweise Zeitverschwendung, wenn am Schluss doch Fortuna entscheidet. Trotz allem kann ich Artificium durchaus empfehlen. Zwar nicht unbedingt Vielspielern, die nach Spielen suchen bei denen das Glück wenig bis gar keine Rolle spielt und die weit vorausplanen und sich eine Taktik zurechtlegen wollen. Diese Zielgruppe wird Artificium vermutlich recht schnell auf die Seite legen und sich anderweitig beschäftigen. Aber für Familien oder Spielgruppen, die ein Spiel suchen welches schnell erlernt ist, die die Sache nicht allzu ernst nehmen und nichts gegen Glück haben kann Artificium das Richtige sein. Absolut dafür spricht das schöne hochqualitative Spielmaterial.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Asmodee
Zubehör:

20 Aktionskarten 88 Gebäudekarten 6 Ressourcentableaus 100 Ressourcensteine 1 Wertungstableau 6 Siegpunktmarker 1 Startspielermarker 1 Rundenmarker (8 Aufkleber für die Marker) Spieleanleitung

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