Espresso Fishing

Angeln ist, auch wenn bereits an dieser Stelle einige Leser der Rezension widersprechen mögen, unglaublich langweilig. Es ist daher absolut kein Wunder, dass der Fischer mitunter vom Schlaf übermannt wird. Um dennoch den am Haken zappelnden Fisch nicht zu verpassen weckt ihn die klischeehaft an den großen Zeh gebundene zupfende Angelschnur. Damit es gar nicht so weit kommt trinkt der routinierte Angler Kaffee, schwarz und stark. Oder Red Bull, würde es sich um ein Werbespiel handeln.

Jeder Spieler bekommt zwei schwarze Chips.
Der Startspieler würfelt mit den zwei roten und den drei blauen Würfel und analysiert das Ergebnis. Jeden einzelnen Würfel darf er danach einmal nachwürfeln.
Abgesehen von der Farbe weisen die fünf Würfel keinen Unterschied auf. Sie zeigen zwei Haken, einen Wurm, eine halbe Welle, eine Welle und zwei Wellen.
Ziel der Würfelei ist eine Anordnung mit zumindest einem Wurm und einer Mischung aus Wellen und Angelhaken. Die Wellen werden summiert (die halbe Welle zählt 0,5) und mit der Anzahl der Haken multipliziert. 2,5 Wellen und 2 Haken ergeben den Wert 5. Damit darf fünfmal mit dem weißen Würfel "gefischt" werden.

Dieser weiße Würfel zeigt auf zwei Seiten einen Fisch, auf einer Seite zwei rote Fische, einen Schuh sowie auf den letzten beiden Seiten eine Sprechblase mit Schnarchgeräuschen, also eigentlich eine Schnarchblase. Die Chance, bei einem Wurf einen Fisch zu bekommen, ist also fifty:fifty. Der Schuh ist einfach ein Fehlversuch, die gewürfelte Schnarchblase ist jedoch das "Aus" für den Angler. Er schläft ein, sein Zug ist vorbei.
Es sei denn, er hat mit einer schwarzen Nespresso-Kapsel vorgesorgt und entkommt so seinen ganzen Spielzug lang jedem Sekundenschlaf.

Neben den Würfelkombinationen mit Wurm, Haken und Welle gibt es auch die pokerähnlichen Kombinationen wie Full Hook, Wave Poker sowie der All Fiver. Diese Würfelergebnisse erlauben Diebstahl von einem, zwei oder drei Fischen von anderen Spielern.
Die Spezialkombination mit drei identischen Symbolen auf den blauen und zwei anderen identischen auf den roten Würfeln erlaubt das Bewegen eines Fisches oder bringt einen Espresso zurück.
Die Frage ist nur: will ich überhaupt wach bleiben?

Das Spiel endet wenn der letzte Fisch gefangen wurde. Wer dann die meisten Fische hat gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet der gelbe Fisch als Tiebreaker. Hat keiner der am Gleichstand beteiligten Spieler den gelben Fisch scheiden diese Spieler aus und es gewinnt der Spieler mit den nun meisten Fischen. Die Bewegung eines Fisches macht also gegen Ende des Spiels Sinn um so einen Gleichstand herbeizuführen und mit weniger Fischen noch den Siegerpokal zu fischen.

Spieletester

03.01.2015

Fazit

"Espresso Fishing" ist, was das Material betrifft, ein für Piatnik ungewöhnlich schön ausgestattetes Spiel. 29 detailreich modellierte Fische verschiedener Arten, sechs hochwertige Würfel und KEINE einzige Spielkarte. Ja wo gibt es denn so was. Leider kann das Spiel mit dem Material nicht mithalten. Es gibt kein Bluffelement, wie es bei Würfelspielen fast erwartet wird und auch das Can't Stop-Prinzip findet hier keine Verwendung. So bleibt die biedere Würfelei leider langweilig und zufällig. Und was ich noch sagen wollte: Die schwarzen Chips schmecken nicht einmal entfernt nach Kaffee.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 14,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Piatnik
Genre: Würfeln
Zubehör:

29 Fische (28xblau und 1xgelb), 6 Würfel (2xrot, 3xblau, 1xweiß), 10 schwarze Chips, Spielanleitung

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