Korrigans

Bretonische Legenden erzählen davon, dass am Ende jedes Regenbogens ein Topf voll Gold erscheint. Die Korrigans, winzige Wichtel, wetteifern darum, wer sich als erster diesen Topf schnappen kann. Jeder Spieler steuert einen Stamm Korrigans, der durch die Felder streift und nach vierblättrigen Kleeblättern sucht. Damit könnt ihr Goldmünzen verdienen oder Reittiere anlocken (Hase, Eichhörnchen, Vogel, Maus, Frosch, Maulwurf), die ihren Freunden, den Korrigans, dabei helfen, sich auf unterschiedliche Weise fortzubewegen.

Wer diese Einleitung in der Spielregel zu Korrigans liest und dann die Spielschachtel öffnet, wird unweigerlich an ein Kinderspiel erinnert. Und tatsächlich, die Korrigans sind Feen oder zwergenhafte Spukgestalten aus der keltischen Mythologie der Bretagne und bilden damit den idealen Nährboden, um Kinder für dieses einfache Laufspiel zu begeistern.

Jeder Spieler steuert zwei eigene Korrigans über das Spielfeld und sammelt dabei die auf den bunten Feldern ausliegenden Kleeblätter ein, um damit entweder Goldstücke oder eines der sechs verschiedenen Reittiere zu bekommen. Wer das letzte Kleeblatt eines Feldes einsammelt, bekommt zusätzlich den ausliegenden Menhir, ein einem Hinkelstein ähnelnden Felsbrocken. Darunter sind sechs verschiedene Symbole, die weitere Fabelwesen oder Goldmünzen erscheinen lassen. So hängt sich ein Zwerg an die Hacken eines Korrigans und beschert ihm bei Spielende zwei zusätzliche Goldstücke. Die Fee erlaubt einen weiteren Zug und mit dem Kobold zwingt man einen Spieler, seine Hüllen fallen zu lassen, in dem man seinen Schutzschirm entfernt und er fortan quasi nackt ist. Die Trollfigur versperrt den Weg zwischen zwei Feldern, was vor allem am Schluss sehr ärgerlich sein kann, wenn die Jagd auf den Goldtopf beginnt. Taucht ein Goblin auf, hängt sich dieser wie der Zwerg an einen Korrigan und kostet ihn am Ende zwei Goldstücke.

Die Reittiere benötigen die winzigen Korrigans, um sich auf dem Spielfeld mit seinen vielen verschiedenen Feldern fortbewegen zu können. Jedes Feld hat unterschiedliche Zutrittsmöglichkeiten, die für die Winzlinge nur auf dem Rücken entsprechender Reittieren erlaubt sind. So kann beispielsweise ein Frosch diese huckepack nehmen und sie von einem Bootsanleger zu einem anderen bringen. Das Eichhörnchen kann durch ein Tor schlüpfen, die Maus erlaubt die Überquerung einer Brücke und der Maulwurf wählt den unterirdischen Weg von einem Maulwurfshügel zu einem anderen. Am einfachsten ist das Fliegen mit einem Vogel, der jeweils zwei gleichfarbige Felder miteinander verbindet. Bleibt noch der Hase, der flink in ein benachbartes Feld laufen kann, dabei aber weder durch ein Tor noch über eine Brücke darf. Wem diese ganzen Fortbewegungsmöglichkeiten nicht sofort geläufig sind, der benutzt die Spielfeldseite mit den entsprechenden Aufdrucken. Vor allem bei jüngeren Spielern ist dies durchaus sinnvoll.

Wer am Zug ist, darf einen seiner Korrigans ein Feld weit bewegen. Er muss dazu das entsprechende Plättchen eines Reittieres vorweisen und es offen vor sich auslegen. Ab jetzt darf dieser Helfer in jeder Runde erneut genutzt werden. Im Laufe des Spiels sammeln sich dadurch immer mehr Reittiere an, was dann in der Schlussrunde von Vorteil sein könnte.

Während die Winzlinge auf ihrer Wanderung versuchen, möglichst viel Gold einzusammeln, kommt jede Runde ein Teil einer Regenbogenfarbe ins Spiel, um irgendwann den sagenumwobenen Goldtopf erscheinen zu lassen. Dazu ist das Spielfeld mit dünnen Linien in sieben Sonnenzeilen und sieben Wolkenspalten unterteilt. Immer zu Beginn einer Bewegungsrunde wird einer der Regenbogensteine aus dem Beutel gezogen und auf den Rand des Spielplanes gelegt. Regenbogensteine gibt es je zweimal in sieben Farben. Der erste gezogene Stein einer Farbe wird immer auf einem Sonnensymbol abgelegt und schließt damit das Erscheinen des Goldtopfes in der entsprechenden Zeile aus. Der zweite gezogene Stein einer Farbe wird er auf ein beliebiges Wolkensymbol gelegt und schließt somit die entsprechende Spalte für das Erscheinens den Goldtopfes aus. Sobald die siebte Farbe gezogen wird, endet das Spiel mit dem Erscheinen des Goldtopfes und einer letzten Bewegungsrunde für alle Spieler. Der Goldtopf wird jetzt auf eines der Felder gelegt, das noch nicht ausgeschlossen wurde. Alle Spieler können jetzt ihre Korrigans durch Nutzung sämtlicher eigener Reittiere zum Goldtopf bewegen, wobei jedes entsprechende Plättchen nur einmal benutzt werden darf. Wer es schafft, bekommt zusätzliche Goldstücke zu seinen bereits gesammelten hinzu und wer jetzt die meisten hat gewinnt.


Spieletester

04.02.2015

Fazit

Korrigans geht von der Aufmachung und dem Spielreiz ganz klar in Richtung Familienspiel. Wer hier einen taktischen Leckerbissen erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Zu Beginn einer Partie geht es darum, möglichst viele verschiedene Reittiere zu ergattern und danach Goldstücke von den Feldern einzusammeln. Das Ausschlussverfahren für das Auftauchen des Goldtopfes kommt als schmückendes Beiwerk hinzu, sollte aber nicht vernachlässigt werden. Wer am Ende über ausreichend Reittiere verfügt, um mit seinen Korrigans zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu gelangen, der freut sich über zusätzliche Goldstücke. Das war im Prinzip schon alles in Bezug auf Spieltiefe und hinterließ damit einen eher zwiespältigen Eindruck bei mir. Auch wenn der Spielreiz und das Setting mich nicht umhauen, bin ich doch von Material und Ausstattung begeistert. Die winzigen Figürchen der Hauptdarsteller sind alle unterschiedlich, was sicherlich gar nicht notwendig war, da man für den Detailreichtum fast schon eine Lupe braucht. Die Sichtschirme sind ebenfalls alle unterschiedlich gestaltet und kommen wie der Spielplan sehr farbenfroh daher. Beim Auftauchen weiterer Fabelwesen durch die Menhire dominieren die positiven Effekte, was ebenfalls die Familientauglichkeit unterstreicht. Insgesamt überwiegt aber der Eindruck reichhaltigen Blendwerks eines simplen und belanglosen Laufspiels. Einige Punktgewinne schafft da nur Art und Qualität des Spielmaterials.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Matagot
Grafiker: Olivier Fagnère
Zubehör:

1 doppelseitiger Spielplan 10 Korrigan-Figuren 48 Plättchen Kleeblätter 17 zusätzliche Plättchen Kleeblätter mit gelbem Rand 1 Goldtopf 5 große Plättchen Reittiere 1 Startspielerplättchen 2 Pappringe Zwerg 2 Pappringe Goblin 1 Trollfigur 16 Menhire und 16 Aufkleber 5 Sichtschirme 14 Regenbogensteine 1 Stoffbeutel Spielanleitung

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