Xalapa

Don’t Panic!

Xalapa ist eine Stadt in Mexico. Obwohl dort laut Wikipedia ein feucht-heißes Klima herrscht, beschert uns das gleichnamige Spiel Xalapa einen Orakelspruch, der große Dürre vorhersagt. Werden wir die gestellten Aufgaben meistern und das Orakel und die Götter gnädig stimmen?

Das Spiel hat einen doppelseitigen Spielplan, wobei die Rückseite nur für die Atlacoya-Spielvariante verwendet wird. Um auch diesen Namen kurz zu erläutern: Atlacoya war die aztekische Göttin der Trockenheit. Später mehr hiervon, wenden wir uns zuerst dem „normalen“ Spiel zu.

Jeder Spieler hat ein Tableau, auf dem sich ein schwarz-weißes Schachbrettmuster befindet. Die meisten Felder sind mit ein oder zwei Symbolen bedruckt. Außerdem schlängeln sich blaue, rote und gelbe Linien darüber. Jedes Tableau hat andere Zusammenstellungen von Symbolen und Farbverläufen. Dies ist wichtig für die kommenden Aufgaben, damit man nicht voneinander abgucken kann.
Am Spielplan befinden sich im Weiteren bis zu sechs Paaren von Karten, die gemeinsam eine Aufgabe ergeben, sowie eine Positionskarte, die eine weitere Aufgabe darstellt. Wie sieht eine solche Aufgabe aus? Bei den Positionskarten ist es ganz einfach: Man muss drei bzw. vier Steine in genau der gezeigten Anordnung irgendwo auf sein Tableau setzen, um die Aufgabe zu erfüllen. Bei den Kartenpaaren wird es schon komplizierter: Da gibt es Kombinationen mit Anzahlen und Symbolen oder Farben. Hier muss man ganz einfach die geforderte Zahl von Steinen auf die entsprechenden Symbole oder Farblinien legen. Nicht mehr und nicht weniger! Andere Kombinationen zeigen zum Beispiel Symbole und Farben oder bestimmte Orte am Spielplan und Symbole. Jetzt gilt es, auf den Symbolen und den Farben bzw. Orten und Symbolen genau gleich viele Steine liegen zu haben.

Jede Aufgabe für sich ist nicht so schwierig; aber in Summe wird es extrem knifflig! Noch dazu, wenn jeder Spieler nur acht Steine zur Verfügung hat. Trotzdem versuchen alle, so schnell wie möglich so viele Aufgaben wie möglich zu erfüllen. Wer meint, das Optimum gefunden zu haben, dreht die Sanduhr um. Er darf selbst nichts mehr verändern, alle anderen dürfen noch ca. 30 Sekunden lang tüfteln. Ist die Sanduhr durchgelaufen, wird gewertet: Jeder verbrauchte Stein bringt einen Minuspunkt, jede nicht erfüllte Aufgabe drei Minuspunkte. Wer nach sieben Runden die wenigsten Minuspunkte hat, darf sich über den Sieg freuen.

Um auf Atlacoya zurückzukommen: Hier muss man vor der Runde einen Tipp abgeben, wie viele Aufgaben man erfüllen wird. Aber Vorsicht: Es dürfen nicht irgendwelche Aufgaben sein, es gilt nur eine ununterbrochene Reihe von Aufgaben, beginnend mit jener ganz links am Spielplan. Aber keine Sorge: Lücken können durch die Aufnahme zusätzlicher Minuspunkte oder die Abgabe von Missgunstplättchen (was aber die Möglichkeiten für die Zukunft einschränkt) gefüllt werden. Es gewinnt, wer die meisten Pluspunkte geholt hat.

Spieletester

17.07.2014

Fazit

Was mich bei Xalapa fasziniert, ist der beliebig einstellbare Schwierigkeitsgrad. Für Otto Normalverbraucher ist es meist eine Überhöhung der Schwierigkeit, selbst für hartgesottene Logikspieler bedeutet mittlere Schwierigkeit eine Herausforderung. Darum gleich vorweg die Empfehlung: Das Spiel ist etwas für Genre-Liebhaber, weniger für den bunten Familienabend. Und Hektik bzw. Zeitdruck muss man auch mögen, um nicht komplett die Nerven wegzuwerfen. Zwei beliebte Anfängerfehler gibt es: Zum einen achtet man nicht auf die Zahl der zu setzenden Steine (und setzt nur einen statt zwei) und/oder man verwechselt orthogonale mit diagonaler Ausrichtung. Nicht selten passiert es einem (und da nehme ich mich selbst nicht aus), dass man freudig das Rundenende ausruft aber kurz darauf merkt, dass man eine oder sogar mehrere Aufgaben grandios vergeigt hat… Wie man am Spielablauf sieht, hat Mexiko (abgesehen von der Namensgebung und der Illustration) nicht viel zum Spiel beigetragen. Im Grunde genommen sind die wichtigsten Werkzeuge gesunder Verstand, Kombinationsgabe und ein gutes Auge; das Auge aber nur für den eigenen Spielplan, da jeder Spieler eine anders beschaffene Tafel hat und die Aufgabe auf anderem Wege lösen muss. Dass alle Spieler gleichzeitig spielen, ist ein positiver Nebeneffekt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: HUCH & friends
Autor: Lauge Luchau
Grafiker: Antje Stephan
Genre: Logik
Zubehör:

2 doppelseitiger Spielplan, 6 Spielertableaus, 27 Orakelkarten, 9 Positionskarten, 48 Orakelsteine, 30 Missgunstplättchen, 6 Schamanensteine, 1 Tagesplättchen, 30 Zahlenplättchen, 1 Sanduhr, 1 Spielanleitung, 1 Kartenerläuterung

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