Crimebox Investigation

Wir haben alle Zutaten, die zu dem aufzuklärenden Gewaltverbrechen gehören, in der kleinen Schachtel.
Der Tatort mit drei zufälligen Hinweisen, die Wohnung des Opfers und seine Identität, die drei Wohnungen der Verdächtigen und deren Steckbriefe.
Alles liegt fein säuberlich bereit.
Auch die vier Kartenstapel mit den Beweisstücken, den Ermittlungsberichten, den Beziehungen und Verbindungen sowie den Laboranalysen.

Reihum zieht jeder Spieler zwei Karten von einem der vier Stapel und teilt eine davon dem Opfer, einem Verdächtigen oder dem Tatort zu. Die gezogenen Karten tragen Symbole, damit wird die Zuordnung erleichtert. Wenn in jede Zone, dem Tatort und den vier Wohnungen, zumindest jeweils zwei Karten gespielt wurden darf der Mordfall aufgeklärt werden.
Aufgeklärt ist zu viel gesagt.
Der Mordfall wird mit den Worten des aufklärenden Spielers rekonstruiert.

"Ich weiß, wer der Mörder ist; Thomas Anderson! Er hat Michael Wilson umgebracht, um seine Freundin, Sarah Williams zu schützen.
Es hat sich folgendermaßen zugetragen: Sarah, eine Drogenabhängige, die als Krankenschwester arbeitet, wollte sich am Abend des Mordes mit ihrem Dealer, Michael Wilson, treffen. Sie haben sich im Wald verabredet, wo Michael immer seine Geschäfte abwickelte, aber dieses Mal wollte Michael mehr! Und so hat er versucht, sie zu vergewaltigen. Sie rangen miteinander und fielen beide auf den Boden (weshalb die Hände und Kleidung des Opfers so dreckig sind). Während des Kampfes fiel Sarahs Schlüssel aus ihrer Tasche. Die Schläge von Michael fügten Sarah mehrere Wunden zu, weshalb ihr Blut auf den Drogenpäckchen gefunden wurde, die sie am Tatort hat fallen lassen.
Sarah Williams lag blutend am Boden, als Thomas Anderson eintraf. Er ist seiner Freundin gefolgt, da er schon vermutet hatte, dass sie sich mit zwielichtigen Gestalten eingelassen hatte (wie der Ermittlungsbericht bestätigte). Er hatte einen Baseballschläger dabei, mit dem er Michael Wilson sofort einen Schlag verpasste, um seine Freundin zu retten (weshalb das Blut des Opfers auf dem Baseballschläger gefunden wurde). Wilson war sofort tot. Doch als er dem Erschlagenen ins Gesicht blickte, erkannte Thomas seinen Cousin, den er selbst Sarah vorgestellt hatte. Das erklärt natürlich, weshalb Thomas Anderson Fotos des Opfers zu Hause hatte.
Nach dem Mord brachte Sarah den Baseballschläger zu Joshua Miller. Es gibt keine Verbindungen zwischen Joshua Miller und Thomas Anderson. Joshua erklärte sich bereit, den Schläger zu verstecken, da er mit Sarah befreundet war… und auch um sie (wenn nötig) zu erpressen, da die beiden vor ein paar Monaten gefälschte Pässe verkauft hatten. Unter dem Deckmantel der Menschenrechtsorganisation (der die beiden angehörten) hatte Joshua (ein Student) ein bisschen Geld verdient, indem er illegale Einwanderer ins Land geschmuggelt hatte."

Dass diese Rekonstruktion des Tathergangs direkt aus der Spielanleitung stammt muss ich ja nicht verraten.

Spieletester

14.05.2014

Fazit

– viel Story, wenig Spiel. Crimebox Investigation ist KEIN SPIEL! Den Tathergang lückenlos zu rekonstruieren wie oben beschrieben, das ist nämlich das Ziel der Spieler, ist selbst für formulierende Großmeister einer richtige Herausforderung. Alle Indizien sollen erwähnt und alle Verbindungen schlüssig erklärt werden. Die anderen Spieler wollen Argumentationslücken finden und Beweisnotstände aufdecken. Auch eine Herausforderung. Ideal ist das Material für Krimischriftsteller mit Schreibhemmung und Ideenleerlauf. Her mit dem Opfer, dem Tatort, den Verdächtigen und dann basteln wir die Indizien. So wird ein Bestseller geschrieben!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Ludonaute
Autor: Cymon Kraft
Genre: Kreativ
Zubehör:

7 Aufbaukarten, 45 Fallkarten, 76 Ermittlungskarten, 4 Rollenkarten, Spielanleitung

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