Seit etlichen Jahren ist Blood Bowl der einzige ernstzunehmende Vertreter von fantastischen Sportarten. Jetzt möchte sich ein neues Spiel einen Platz an der Sonne verschaffen. Was DreadBall Kick Off richtig macht und was man noch üben kann, verrät unser Test.
Anstoß!
DreadBall ist ein Ballspiel, das stark dem American Football nachempfunden ist. Zwei Teams, in der Kick Off-Version ein menschliches gegen ein orkisches, versuchen den Ball in die Zielzone zu befördern, um mit einem Strike zu punkten. Von diesen Zonen gibt es praktischerweise drei auf jeder Seite und keine davon befindet sich komplett hinter dem eigentlichen Spielfeld. Vielmehr sind zwei der drei Zonen recht nah an der Mittellinie, an der das Spiel startet, eine ist weiter hinten, weshalb ein dort geschossenes Tor konsequenterweise mehr Punkte bringt.
Zu Beginn platzieren beide Spieler bis zu sechs Recken in der Arena, sobald das Spiel begonnen hat, gibt es keine Pausen mehr, um alles neu zu ordnen. Eine Partie DreadBall wird in bis zu 14 Rushs absolviert, in denen abwechselnd ein Team das Sagen hat.
Go go go!
In einem Rush hat ein Spieler – wenn alles gut läuft – fünf Aktionen, die er auf seine Truppe aufteilen kann, wobei jedes individuelle Teammitglied maximal zwei Aktionen ausführen kann. Jener Spieler, der derzeit nicht am Zug ist, kann nur warten und auf bessere Zeiten hoffen – ein Spieler steuert also den ersten Rush, der andere den zweiten, der erste wieder den dritten... you get the idea.
Besagter Aktionspool soll dafür Sorge tragen, dass wir punkten. Was können wir also tun? Eigentlich so ziemlich alles. Passen, sprinten, tackeln, einen Strike erzielen, Ball aufheben, ausweichen, gegnerische Spieler in der Hoffnung, sie zu verletzen, mit dem Ball abschießen usw. Einige Aktionen sind an weitere Bedingungen gebunden, einen Strike kann man etwa nur erzielen, wenn man sich in dem auf dem Spielfeld entsprechend kolorierten Bereich befindet. Manche Aktionen kann man dem Gegner heftig erschweren, wenn man in seinem Rush sein Team vorausschauend platziert – einer harten Attacke (bei der übrigens auch schnell mal ein Spieler das Zeitliche segnen kann) auszuweichen fällt schwerer, wenn man eingekesselt ist. Im Grunde läuft die Überprüfung, ob eine Aktion erfolgreich ist, aber immer gleich: mittels Würfel. Für jede Aktion gibt es einen Schwellenwert, ab welcher Augenzahl wir uns über einen Erfolg freuen dürfen, und die Anzahl von Erfolgen, ab der die Aktion geglückt ist. Wieviele Würfel wir werfen dürfen hängt vom Spielertyp ab – ein Guard blockt besser, ein Striker wirft besser und Jacks sind ein bisschen was von beidem. Mit ein bisschen Glück kann man das benötigte Ergebnis sogar noch überdoppeln, was auf den Gegner oft verheerende Auswirkungen hat.
Ein Rush kann durch mehrere Bedingungen enden. Sobald ein Strike erzielt wurde, ist der nächste Spieler am Zug, aber auch, wenn das rushende Team den Ball verliert, weil es z.B. einen Pass nicht fangen konnte. Außerdem heißt es Seitenwechsel, wenn alle fünf Aktionen aufgebraucht sind oder man einfach nichts mehr machen möchte. Das Spiel endet nach vierzehn Rushs oder wenn zu irgend einem Zeitpunkt ein Team sieben Punkte Vorsprung zum anderen Team hat.
Natürlich gibt es noch etliche Feinheiten. Verletzte Spieler, Trainerwürfel, freie Aktionen etc. peppen das Spiel weiter auf, die Grundzüge sind aber stets ähnlich.
Nachspielzeit –
Spieletester
Fazit
!
DreadBall Kick Off kann am Ende des Tages mit kleinen Abzügen in der B-Note überzeugen. Die Teams sind immens gut ausbalanciert, das Spiel wird im angenehmen Einklang der Triebfedern "Glück" und "Können" kontrolliert. Strategen und Taktiker, aber auch Glücksritter finden Elemente, die ihnen mit Sicherheit gefallen.
Enttäuschend ist nur die Ausstattung. Warum man etwas so ausschlaggebendes wie den Schiedsrichter oder die Regeln für Fortgeschrittene exklusiv den Käufern der Deluxe-Version anbietet, bleibt ein Rätsel, ebenso die Dimension der Schachtel im Vergleich zum recht mageren Spielmaterial.
Trotzdem, als Spiel macht das Ding durchaus Laune! Wer auf brutale Sportvarianten à la Blood Bowl steht, kriegt hier eine handliche und regeltechnisch überschaubare Alternative, die durch die Erweiterungen weiter ausgebaut werden kann und längerfristig auch sollte, aber auch einfach in der Grundversion ab und zu gerne auf den Tisch kommt.
Plus
Minus
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Details
Details
Auszeichnungen:
Spieleranzahl:
2
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer:
60 Minuten
Preis:
30,00 Euro
Erscheinungsjahr:
2013
Verlag:
Heidelberger Spieleverlag
Autor:
Jake Thornton
Grafiker:
Sean Turtle
Genre:
Taktik
Zubehör:
1 Regel 1 Spielbrett 1 Ball-Miniatur 1 Rushmarker 1 Strikemarker 16 Spieler-Miniaturen (8 pro Team) 12 Teamwürfel (6 pro Team) 2 Trainerwürfel 10 Spielermarker (5 pro Team)
Statistik
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