Spiel im Schatten Aus einer erschlagenden Vielfalt an Spielelementen sticht eines als tragender Baustein heraus: Deduktion. Vor Beginn des Spiels zieht jeder verdeckt eine Karte, die ihn entweder zum Loyalisten und damit Verteidiger der Großen Alten macht oder aber zum Restaurationisten und somit zum Todfeind eben jener. Niemand weiß also, mit wem er im Team ist und ob es überhaupt ein gegnerisches Team gibt – bei zwei oder drei Spielern könnten auch alle auf der selben Seite stehen. Durch ein sehr ausgeklügeltes Wertungssystem gestaltet sich diese Frage sehr spannend, deswegen schon ein wenig vorgegriffen: Wenn das Spiel endet, scheidet jene Seite, auf der der Spieler mit der niedrigsten individuellen Punktzahl steht, schon mal komplett aus. Trotzdem gewinnt dann nur ein Spieler, nämlich derjenige mit den meisten individuellen Punkten von der übrig gebliebenen Seite. Verdeckt semi-kooperativ also, und das ist ziemlich cool!
Von Sherlock und Moriarty Die Herzstücke unserer Planung sind unser Kartendeck und unsere Agenten. Alle Spieler beginnen mit dem gleichen Kartenset, von dem man zu Beginn des Zuges immer fünf Karten auf der Hand hält, und einem Hauptagenten (die Herren Montag bis Freitag). Einige der Karten haben Spezialfähigkeiten, alle haben ein oder mehrere Piktogramme aufgedruckt. Nun gestaltet sich unser Zug derart, dass wir immer zwei Aktionen haben. Je nach Aktion brauchen wir die Piktogramme, die dann zur Währung werden. Beispiel: Um einen Agent von A nach B zu schicken, brauche ich drei Münzen, also spiele ich drei Karten mit Münzsymbol aus. Es gibt alleine elf Standardaktionen, ich fasse hier deshalb kurz zusammen, was man hauptsächlich macht:
Einfluss erkaufen – Einfluss ist die wichtigste Komponente für den Deckbau. Ständig markiert man irgendwo sein Revier. Und das aus gutem Grund, denn das erlaubt uns, neue, mächtigere Karten in unser Deck aufzunehmen und neue Agenten zu rekrutieren. Leider haben wir nicht unbegrenzt Einfluss zur Verfügung, und auch die verwendeten Einflussmarker wandern nicht sofort in unseren Besitz zurück. Daher gibt es rund um die Einflussmarker drei Aktionen: Kaufen, Zurücknehmen, Platzieren.
Karten dazunehmen – Haben wir uns einflusstechnisch auf dem Spielfeld, dessen Felder diverse Großstädte symbolisieren, breit gemacht, können wir Karten hinzukaufen. Es gibt Aktionskarten, Stadtkarten und Permanenter Effekt-Karten. Diese wandern sofort auf unseren privaten Ablegestapel, der gemischt und wieder zum Nachziehstapel wird, wenn unser Deck leer ist (man kennt das von
Dominion).
Agenten manövrieren – Die Agenten machen die Drecksarbeit. Alles lange Vorbereiten muss ja irgendwann auch mal handfeste Erfolge abwerfen. Deshalb ist es möglich, die Großen Alten in einem Attentat zu beseitigen oder sie dauerhaft zu schützen. Das wiederum bringt entsprechend den Loyalisten bzw. Restaurationisten Punkte.
Sobald ein Spieler POTENTIELLE Punkte erlangt hat, sind alle seine Agenten der Obrigkeit bekannt und gesucht und ab diesem Zeitpunkt können Agenten auch gegen Agenten kämpfen. Im Normalfall passiert das recht schnell, da grundsätzlich jeder Punkt, der an Loyalisten oder Restaurationisten geht, einen potentiellen Punkt für alle Spieler darstellt – niemand weiß ja, wer auf welcher Seite steht. Und es gibt genug Aktionen und Situationen, die diesen Parteien Punkte geben.
Das Ende des Krieges Für das Spielende gibt es abermals recht viele Auslöser. Wenn ein Marker die Spitze der Kriegs- bzw. Revolutions-Leiste erreicht (auf denen werden die Punkte für die oppositionellen Parteien festgehalten), ist Sense. Ebenso wenn ein Spieler die der Spielerzahl entsprechenden Gesamtpunkte erreicht hat, der Hauptagent eines Restaurationisten stirbt (was wiederum auf zig Wegen geschehen kann) oder ein Spieler als erste Aktion die Zombie-Karte spielt, während alle acht Zombies auf dem Spielfeld sind. „Hä, warum jetzt Zombies?“ Nicht irritieren lassen, das ist eine der Supersonderspezialregeln. So wie Vampire oder Doppelagenten. Da gibt’s einige.
Danach gilt es, den Sieger zu ermitteln und dann haben wir die Partie hinter uns.