Atacama

"Ich sei, gewährt mir die Bitte,
in eurem Bunde der Dritte!"
Das wird sich bei ATACAMA keiner wünschen. Die Spieleranzahl ist nämlich nicht 2-4 sondern 2 oder 4.

Vor ein paar Jahren hatte ich die in Buchform erschienene Spielesammlung Entensuppe zu rezensieren. Eines der dort erklärten Spiele ist "Dracula". Für nähere Informationen bitte nachlesen. Bei Atacama haben wir es mit einem ähnlichen Spielprinzip zu tun. Hier wie dort wird ein Quadrat aus neun Spielfeldern gebildet und dann wertet ein Spieler die Spalten und der andere die Reihen. Atacama ist allerdings "Dracula für Fortgeschrittene".

Das Spielfeld wird aus den neun Spielplanteilen A-I nach Vorschrift gebaut. Gold, Silber und Kupfer ist damit in der Atacama einigermaßen gleichmäßig verteilt. Ein Spieler schürft in den neun Reihen nach Gold und Silber, der andere in den Spalten nach Gold und Kupfer. Kleine Minen bringen einen Siegpunkt, die größten zählen den Wert fünf. Platziert werden die 14 Bohrtürme jedes Spielers abwechselnd, wobei ein einmal gesetzter Bohrturm keinen wirklichen Besitzer mehr hat. Jeder Bohrturm wirkt in der Reihe und der Spalte, in der er installiert wurde. Die Wirkung entfaltet er allerdings nur, wenn die Reihe oder Spalte überhaupt gewertet wird. Das ist der Fall, wenn vier oder mehr Bohrtürme hintereinander quasi im Windschatten stehen.

Keine Schwierigkeit, sollte man denken, sind doch jeweils neun Schürfplätze vorhanden.
Aber: Die Abstandsregel verhindert einfaches Spiel.
Sie besagt nämlich, dass ein Bohrturm niemals neben einem anderen Bohrturm stehen darf. Diese Regel schränkt aber nicht nur ein, sie ermöglicht auch taktisches Spiel. Ein gesetzter Bohrturm blockiert alle vier angrenzenden Felder. Damit lässt sich planen und es lassen sich gegnerische Pläne durchkreuzen.
Für Taktiker gibt es die Variante mit drei Spezialbohrtürmen, die doppelt so viel Ertrag bringen. Gleichzeitig bringen sie aber auch doppelt so viele Minuspunkte für den Gegenspieler, wenn er für diesen Rohstoff kein Schürfrecht besitzt.
Zudem gibt es eine planerische Variante.

Die Wertung beschränkt sich, wie schon erwähnt, auf Reihen und Spalten mit vier oder mehr Bohrtürmen. Damit ist zumeist nicht sehr viel Zählarbeit zu bewältigen. Mehr als 4 Reihen oder Spalten wertet ein Spieler selten.

Spieletester

02.01.2014

Fazit

Atacama spielt sich schnell und weist eine deutliche Lernkurve auf. Welche Bauplätze muss ich mir sichern und welche kann mir der Gegner sowieso (wegen der Abstandsregel) nicht mehr klauen? Atacama ist zweifellos ein Positionsspiel mit Kniff. Bisher erwähnte ich immer den Gegner, Einzahl. Die 4-Personen-Varianten sind, so sehe ich das, nur Notlösungen. Statt 14 Türmen hat jeder nur sieben zur Verfügung. Wenige Züge pro Spieler vermitteln wenig Einfluss auf das Spielgeschehen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Mücke Spiele
Grafiker: Christian Opperer
Genre: Taktik
Zubehör:

9 Teilpläne mit je 9 Minen-Feldern, 2 Plättchen "Schürfrechte", 34 Bohrtürme (28 in der Grundfarbe und 6 in einer anderen Farbe), Spielanleitung (deutsch, englisch)

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