Space Sheep

Dieses Spiel ist nur in englischer Sprache erhältlich.

Offenbar ist ein großer Wirbelsturm durch die Galaxis gebraust – anders ist es nicht zu erklären, dass sich die Bewohner der Planetensysteme an unterschiedlichsten Ecken aber nicht in ihrer Heimat befinden. Nun wollen sie alle wieder nach Hause, unter anderem weil die bösen Wölfe den Schafen an die Wolle wollen.

Space Sheep ist ein Echtzeit-Spiel, das sowohl kooperativ als auch kompetitiv gespielt werden kann. In der kooperativen Variante gewinnen entweder alle oder keiner. Trotzdem sind nicht alle Spieler gleich, einer hat nämlich die Rolle des Kommandanten inne. Ihm obliegt die Verwaltung der Sanduhr. Diese ist ein sehr wichtiges Element des Spiels, da ihr Auslaufen einen Angriff der Wölfe auslöst. Aber nehmen wir uns den Ablauf einen Schritt nach dem anderen vor, bevor wir solche Dinge vorwegnehmen.

Wir haben ein kleines Universum mit vier bis acht Planeten vor uns. Jeder dieser Planeten hat eine andere Farbe, korrespondierend dazu gibt es je ein Schaf und einen Hirten. Nicht ganz zufällig gibt es in denselben Farben auch Taktikkarten und Farbchips. Farbchips liegen auf den Anweisungsplättchen, von denen jedem Planeten eines zugeteilt ist.

Wer an die Reihe kommt spielt eine Taktikkarte. Dies aktiviert den gleichfarbigen Planeten. Man bewegt entweder den dort befindlichen Hirten oder das dort anwesende Schaf entsprechend der Anweisung auf dem Planeten. Befinden sich Hirte und Schaf derselben Farbe auf dem Planeten, darf man sogar beide gleichzeitig bewegen. Es gilt stets die Regel: Auf jedem Planeten darf nur ein Schaf und ein Hirte sein! Die Figur(en) am Zielplaneten müssen also den ursprünglichen Platz der Neuankömmlinge einnehmen.
Welche Anweisungen gibt es? Die einfachen sagen z.B. „Setze die Figur drei Planeten hinter den roten Hirten“ oder „Setze die Figur ein Feld vor das blaue Schaf“ (wobei die Farben immer durch die gezogenen Chips bestimmt werden). Kompliziertere Anweisungen beziehen die Standorte von bestimmten Figuren ein, wie etwa „Bewege die Figur um so viele Planeten weiter, wie der Abstand zwischen schwarzem Schaf und grünem Hirten beträgt“.

Da sich die Figuren ständig bewegen ändern sich auch die Ziele der Bewegungen. Dadurch können Situationen eintreten, in denen manche Anweisungen keinen Sinn machen; etwa wenn auf dem Planeten direkt hinter dem gelben Schaf die Regel „Bewege die Figur auf den Platz hinter dem gelben Schaf“ liegt – der Standort der Figur würde sich nicht ändern. Darum gibt es eine zweite Möglichkeit, seine Karte einzusetzen: Man kann statt einem Planeten einen Hirten aktivieren, dieser wird unabhängig von allen Anweisungen auf den nächsten Planeten im Uhrzeigersinn gesetzt.
Sollte auch eine solche Bewegung keinen Sinn machen, bleibt die Option mit der Karte die Verteidigung zu stärken.

Unabhängig von diesen Bewegungen kann man den Wolf attackieren, indem man eine Karte ausspielt die seinem Aufenthaltsort entspricht. Die Wolfsfigur wird dann auf die Seite gedreht und der Kommandant darf ab sofort die Sanduhr umdrehen (gleichzeitig wird der Wolf wieder aufgestellt und ein neuer Standort zugewiesen). Dies wird er vorzugsweise kurz vor ihrem Ablaufen tun, damit die Spieler möglichst viel Zeit haben die Figuren zu bewegen. Läuft die Uhr doch mal ab, kommt es zum Angriff der Wölfe! Dies bedeutet ein Entfernen von Karten aus dem Spiel. Zuerst aus dem Defensivvorrat, dann vom Nachziehstapel und wenn dort noch immer nicht genügend Karten sind aus den Händen der Spieler.

Die Spieler gewinnen, wenn alle Figuren ihre Heimat erreichen. Sollten die Karten aufgebraucht sein ehe das Ziel erreicht ist, verlieren alle. So ist es zumindest im kooperativen Spiel. Im kompetitiven Spiel gibt es nämlich einen (oder mehrere) Verräter, der das Spielziel vereiteln will. Die Spieler haben aber jederzeit die Möglichkeit, einstimmig einen Mitspieler aus dem Spiel zu werfen. War es ein tatsächlich ein Wolf im Schafspelz – sehr gut! Hat man allerdings ein unschuldiges Schaf eliminiert, reiten die Wölfe sofort einen Angriff. Schaffen es die Figuren trotz aller Widrigkeiten nach Hause, gewinnen die Schafe; andernfalls die Verräter. Die Verräter gewinnen aber natürlich nicht, wenn sie ausgeschieden sind.

Spieletester

21.12.2013

Fazit

Space Sheep hat sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Es gibt offenbar nur zwei Möglichkeiten: Entweder man liebt das Spiel oder man hasst es. Ich, der Knobelspiele gerne mag, hatte an Space Sheep Freude; und das obwohl kooperative Spiele nicht unbedingt meine Sache sind. Viele Mitspieler sind mit der Kombination aus Logik, Veränderung und Zeitdruck überhaupt nicht zurecht gekommen (im Prinzip benötigt es dieselbe Substitutions-Logik wie ein Rubiks Cube). Das aufgesetzte Thema, das an einigen Stellen Star Wars parodiert, bringt auch keine Verbesserung. Für Anfänger ist Space Sheep sehr verwirrend. Standardfehler: Man spielt die Farbe des Farbchips statt der Farbe des Planeten um eine Anweisung zu aktivieren. Oder man verwechselt Schaf mit Hirte. Und ständig ändern sich die durch die Anweisungen vorgegebenen Ziele… Hilfe! Das ist einer der Schwachpunkte des Spiels: Es eignet sich überhaupt nicht dafür mal eben aus dem Kasten geholt und mit Freunden gespielt zu werden. Es braucht einige Partien, um das Zusammenspiel der Aktionen zu begreifen und effektiv einsetzen zu können. Mit der Verräter-Variante zu spielen kann man sich am ersten Abend sowieso abschminken (selbst für geübte Spieler wird der Verräter zu einem fast unbezwingbaren Hindernis). Ergo sind die einen am Tisch überfordert, während die anderen ungeduldig werden und fast schon unterfordert sind. Die Rolle des Kommandanten sollte in jedem Fall ein erfahrener Spieler einnehmen. Der Spielablauf ist sehr variabel gestaltet: Durch die Anzahl von Planeten, Karten und gewählter Stärke der Wölfe kann man den Schwierigkeitsgrad regulieren. Ich muss jedoch sagen, dass die Partien trotzdem in ihrer Anforderung streuen: Sind viele „unnütze Anweisungen“ vorhanden die eine Zugweite von Null ergeben (gemessen vor allem an der Position der Anweisung im Vergleich zum Planeten der zum Farbchip gehört), ist es deutlich schwerer als würden alle Anweisungen eine gezielte Umpositionierung erlauben. Trotzdem muss man dem Spiel zugutehalten: Der variable Aufbau, und hierzu zählt nicht nur der Schwierigkeitsgrad sondern auch die Kombination von Anweisungen und Farbchips, garantiert Partie für Partie neue Herausforderungen. Apropos Farbchips: Diese tragen wie die Karten und Planeten Symbole, damit man die Farben besser unterscheiden kann. Hat jemand aber wirklich eine Farbschwäche, so helfen ihm die Symbole wenig – die Holzfiguren sind nämlich unifarbig ohne Symbole. Da das Spiel so stark polarisiert wird es wohl eher in der Solovariante zum Einsatz kommen – das ist nämlich ebenfalls möglich: Ein bis acht Spieler können teilnehmen! Je mehr Spieler mitmachen, desto schwieriger wird es aber. Das liegt einerseits daran, dass überhaupt nichts mehr so ist wie es war, wenn ich wieder an die Reihe komme. Andererseits werden Abstimmungen zwischen den Spielern schwierig, weil im schlimmsten Fall acht verschiedene Pläne aufeinanderprallen und ausdiskutiert werden wollen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 8
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 50,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Genre: Wettlauf
Zubehör:

8 Schafe, 8 Schafshirten, 1 Wolf, 4 Wolfstärkeanzeiger, 1 achtseitiger Würfel, 8 Planetentafeln, 1 Verteidigungstafel, 23 Anweisungskarten, 32 Farbplättchen, 11 Zugehörigkeitskarten, 8 Übersichtskarten, 1 Kommandantenkarte, 90 Taktikkarten, 1 Sanduhr, 1 Spielanleitung. 1 neutrale Tafel; hier nicht benutzt, aber für zukünftige Erweiterungen

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