ebbes

Stichkartenspiele sind scheinbar immer im Trend. So zumindest kommt es mir vor, denn in letzter Zeit habe ich immer wieder dieses Spielgenre auf meinem Testtisch gehabt. Ob Fünf Gurken, UGO! oder nullern, immer ging es um Stiche – und auch beim hier vorliegenden ebbes, was nach Pfälzer Mundart „etwas“ heißt, stehen spieltechnisch Stichmechanismen im Vordergrund.

Jetzt ist ja so, dass bei einem Stichspiel in der Regel Farbzwang besteht und es eine entsprechende Trumpffarbe gibt. Auch bei ebbes ist das so, nur leider nicht zu Beginn einer Runde. Und im Grunde werden erst im Laufe einer Spielrunde fünf verschiedene Aggregatzustände für die fünf Kartenfarben ermittelt. Welcher Kartenwert dies dann jeweils sein wird, bestimmt im Basisspiel zu Beginn einer Spielrunde eine gezogene Zahlenkarte mit Werten von eins bis fünf. Diese Zahl bestimmt nun für alle fünf Farben in der Reihenfolge ihres Ausspielens, welche Karten den Status Trumpf, Plus, ebbes, Minus oder nix haben werden. Mit dieser Bestimmerkarte wird also erst während einer Spielrunde festgelegt, welche Karten Plus- und welche Minuspunkte bringen, welche als Trumpf nützen und mit welchen man leer ausgeht - oder zumindest ebbes bekommt. Mit entsprechenden Farbkarten wird dieser Zustand unterhalb des Punktetableaus markiert.

Ansonsten verläuft eine Stichrunde wie hinlänglich bekannt so ab, dass die Farbe der zuerst gespielten Karte bedient werden muss. Wer dies nicht kann, legt eine beliebige Farbkarte. Die höchste Zahl der als erstes ausgespielten Farbe macht den Stich. Wurde ein Trumpf gespielt, macht die höchste Trumpfzahl den Stich. Nach der Auswertung werden dann die Punkte auf dem Pfälzer Rundkurs des Punktetableaus markiert, wobei es natürlich auch rückwärtsgehen kann.

Wer ebbes zum ersten Mal spielt und auch mit Stichspielen ein wenig bewandert ist, den wird zu Beginn wahrscheinlich ein ganz komisches Spielgefühl befallen. Weil eben noch nichts festliegt, kann nur sehr schwer abgeschätzt werden, was am Ende einer Runde herauskommt. Im Vorteil sind natürlich jene Spieler, die die eine oder andere Bestimmerkarte auf der Hand halten und so im Verlauf einer Runde das Zünglein an der Waage sein können. Dies aber auch nur bedingt, weil durch den Farbzwang auch schon mal eine der Bestimmerkarten zu einem ungünstigen Zeitpunkt gespielt werden muss.

ebbes wird zu Beginn mit Sicherheit nicht so leicht zu spielen sein. Erst im Laufe mehrerer Partien entwickeln sich Taktiken, mit denen der Einfluss scheinbar gesteigert werden kann. Wer sich dann auch noch die einzelnen gespielten Kartenwerte merken kann, ist zusätzlich im Vorteil – dies ist aber bei vielen Spielen so und somit kein neuer Effekt.

Oftmals aber fehlen einem die Möglichkeiten der Beeinflussung und dann gilt es einfach, möglichst keine Minuspunkte zu bekommen und bei den ebbes-Karten nicht die meisten oder wenigsten zu haben, um dann zumindest drei Siegpunkte einzuheimsen. Das Spiel endet nach fünf Spielrunden, wenn also alle Zahlenbestimmerkarten einmal gezogen und jeweils zehn Stiche ausgespielt wurden. Wer nun am weitesten in der Punkteskala vorne liegt gewinnt.

Zwei zusätzliche Varianten versprechen zum einen eine längere Spielzeit durch zusätzliche Karten, die das Spiel etwas spannender machen. Zum anderen werden in der Variante 2 die Bestimmerkarten durch die Spieler festgelegt. Damit wird der Einfluss erhöht, weil gezielt je nach eigener Kartenhand eine Farbe und ein Zahlenwert bestimmt werden. In dieser Variante entwickelt sich in der Regel ein deutlich spannenderes und ausgeglicheneres Spiel.

Spieletester

02.05.2014

Fazit

ebbes wird zu Beginn mit Sicherheit nicht so leicht zu spielen sein. Erst im Laufe mehrerer Partien entwickeln sich Taktiken, mit denen der Einfluss scheinbar gesteigert werden kann. Wer sich dann auch noch die einzelnen gespielten Kartenwerte merken kann, ist zusätzlich im Vorteil – dies ist aber bei vielen Spielen so und somit kein neuer Effekt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Palatia Spiele
Autor: Klaus Geis
Grafiker: Ronja Hähnlein
Genre: Karten
Zubehör:

75 Spielkarten 15 Zahlenbestimmerkarten 5 Farbbestimmerkarten 5 Wertungskarten 1 Bestimmer- und Punktetableau 5 Holzscheiben 1 Spielanleitung

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