Futterneid

„Mit Essen spielt man nicht!“ - wer kennt diese Mahnung aus Kindertagen nicht?
„Doch, doch, mit Essen spielt man!“ könnte man Autor Friedemann Friese vernehmen, wenn sein Werk Futterneid auf den Spieltisch kommt und statt der Papp-Süßigkeiten echte Lakritzschnecken, Lollis und andere Kalorienbomben verwendet werden.

Wir halten uns aber erst mal an die Weisungen aus Kindertagen und benutzen die dem Spiel beigefügten Plättchen für die fünf verschiedenen Süßigkeiten. Diese werden in die fünf Schalen sortiert und in der Mitte des Tisches platziert. Zu Beginn einer Runde wird jeder Schale eines der zehn Grundwertplättchen (1 – 8) zugelost. Jeder Spieler bekommt fünf Favoritenplättchen, mit denen die Wertigkeit der einzelnen Schalen beeinflusst wird. Dies geschieht allerdings durch alle Spieler verdeckt zu Beginn einer Runde und nur eines dieser Plättchen wird dann aufgedeckt. Damit ist nur ein kleiner Teilwert der verschieden Süßigkeiten bekannt, um die es letztlich geht. Jeder Spieler bekommt noch einen Pappstreifen, um den eigenen Spielbereich getrennt von seinen gesicherten Süßigkeiten kenntlich zu machen.

Wer am Zug ist, nimmt ab der zweiten Runde erst mal alle Süßigkeiten, die im eigenen Spielbereich liegen, an sich und sichert diese somit gegen Diebstahl. Danach darf er immer eine Süßigkeit mehr oder weniger nehmen, als der rechte Nachbar in seinem Spielbereich ausliegen hat. Er kann dabei wählen, ob er sich aus den Schalen bedient oder doch lieber bei einem beliebigen seiner Gegenspieler räubert. Letzteres geht aber nur, wenn dieser mindestens zwei Süßigkeiten vor sich liegen hat. Der beklaute Spieler nimmt zuerst eine der Süßigkeiten an sich und gibt dann dem diebischen Spieler alle restlichen. Wer genug hat, kann auf das Nehmen der süßen Köstlichkeiten verzichten und aus einer Runde aussteigen.

Eine Runde geht so lange, bis alle Süßigkeiten verteilt oder alle Spieler ausgestiegen sind. Dann werden die Favoritenplättchen aufgedeckt, wobei ein Fragezeichen immer den Wert des nachfolgenden Plättchens annimmt. Die Summe aller Plättchen vor einer der Schalen bestimmen den Wert der jeweiligen Süßigkeit. Entsprechende Punkte der Spieler werden ermittelt und auf einem Zettel notiert. Nachdem eine zweite Runde gespielt und gewertet wurde, gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten und ist sich des (Futter)Neids der anderen sicher.


Spieletester

16.12.2014

Fazit

Futterneid ist ein Spiel, das erst aber der zweiten Runde so richtig zündet. Dann nämlich haben alle am Tisch das Verteilungsverfahren so richtig verinnerlicht und können entsprechend agieren. Trotzdem kam das Spiel des grünhaarigen Erfolgsautors Friedemann Friese aus dem Schwarzen Meer (siehe Anschrift von 2F-Spiele, Anm. der Red.) meiner Nachbarstadt nicht bei allen gleich gut an. Zu unberechenbar war vielen die Festlegung, wie viele Punkte eine Süßigkeit denn nun am Ende wert oder nicht wert ist. Es können nämlich auch Minuspunkte generiert werden. Wer sich allerdings auf ein reines Fun-Spiel mit bei Verwendung echter Süßigkeiten einem leckeren Ende einlassen möchte, der hat mit Futterneid sicherlich eine gute Wahl getroffen. Und als kleines Schmankerl für echte 2F-Spiele-Fans liegt noch ein Erfolgsbogen zur Verwendung bei anderen Spielen des Verlages bereit. Wer gerne Funkenschlag, Filou und Finstere Flure spielt, kann dann die gefüllten Schalen bei diversen Ereignissen als Belohnung oder Trost verwenden.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: 2F-Spiele
Grafiker: Harald Lieske
Zubehör:

5 Sätze mit je 5 Favoritenplättchen 10 Grundwertplättchen 50 Süßigkeiten in 5 Sorten - 8 Lollis - 9 Bonbons - 10 Kekse - 11 Lakritzschnecken - 12 Pralinen 5 Trennstreifen 5 Schalen 1 Aufkleberbogen 1 Spielanleitung 1 Erfolgeblatt

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