Titten, Ärsche, Sonnenschein

VORSICHT:
Das Lesen dieser Rezension ist erst ab 16 Jahre erlaubt!

Liebe Marina, ich weiß natürlich, dass man in jedem Job auch Dinge zu tun hat, die man weniger mag oder man sogar hasst. Ich kenne Dich nicht persönlich, nehme aber doch an, dass die Idee zu den Illustrationen der Titten und Ärsche nicht auf Deinem Mist gewachsen ist. Eine Frau hätte das wohl frauenfreundlicher umgesetzt.
Sollte es anders sein als ich mir vorstelle freue ich mich über zweckdienliche Hinweise zum Thema.

Titten, Ärsche, Sonnenschein ist ein Kartenspiel mit einem Mechanismus, der zwar nicht großartig ist, aber dennoch eine thematisch viel bessere Einbettung verdient hätte. "Feiern bis der Arzt kommt" ist der Untertitel des Spiels auf dem neuen Schachtelcover, früher stand dort "BALLERMANN 6 SEX" zu lesen. Ob das eine oder das andere mit Sangria gelingt? Die Trinkgewohnheiten der Komasäufer haben sich in den letzten Jahren radikal geändert. Red Bull mit Wodka oder mit anderen hochprozentigen Zutaten ist der angesagte Stoff.
Nehmen wir den Sangria einfach als "Vorglühmittel".

Jeder Spieler bekommt Sangria-Karten (zwei bei fünf Spielern, drei bei drei oder vier Spielern und fünf bei nur zwei Spielern) und legt sie verdeckt als Markierung seiner noch geschlossenen Ballermann-Partiezonen vor sich ab.
Jeder bekommt drei Handkarten von den gut gemischten Partykarten und los geht es mit der Kundenwerbung. Trifft der erste in einer Partyzone ein wird sie sofort geöffnet, die Sangria-Karte wird umgedreht.
Kunden müssen jedoch gewisse Eigenschaften haben. Entweder treffen sich fünf Ärsche in unterschiedlich gefärbtem Textilteil zu einem von Sangria unterstützten Popo-Wackeln mit den Trackshittaz oder es findet sich ein Viererset einheitlicher Farbe ein. Eine Titte, ein Arsch, ein männlicher Stecher mit verhüllendem Handtuch und der Sonnenschein, durch ein Strandtuch oder eine Strandliege repräsentiert, stellen so ein Farbset dar.

Um die gewünschten Gästegruppen in die Partyzone zu lotsen stehen dem Spieler in seinem Spielzug vier verschiedene Möglichkeiten – nach dem obligaten Nachziehen einer Karte - zur Verfügung:

• Zwei Karten vom Stapel ziehen und eine auf den Ablagestapel legen
• Eine Karte aus der offenen Auslage nehmen (und vom Stapel auffüllen)
• Eine Karte in eine geöffnete gegnerische Partyzone legen und den Sangria stehlen
• Zwei Handkarten gegen zwei aus der Auslage tauschen

Von diesen vier Aktionen ist jeweils eine für den aktuellen Spieler gesperrt. Welche definiert das Symbol auf der zuletzt gespielten Karte des zuvor am Zug gewesenen Spielers. Das ist zwar clever gemacht, leider erschwert die grafische Aufbereitung der Symbole deren Anwendung.

Abschließend spielt der aktive Spieler zumindest eine Karte in eine beliebige Partyzone, regelkonform versteht sich, und reduziert danach seine Handkartenzahl auf fünf, falls nötig.

Kartenmanagement mit Blick auf die Schlusswertung ist angesagt.
Partyzonen mit Sangria-Karte sind deutlich wertvoller als ohne. Eine Partyzone ohne Gäste jedoch bringt Minuspunkte. Damit ist das Klauen einer Sangria-Karte auch ein durchaus zweischneidiges Schwert. Einerseits verliert der Gastwirt ohne Sangria Punkte, andererseits hat man in der neu erworbenen Partyzone noch keinen Gast und das kann schnell problematisch werden.

Das Spiel endet wenn die in die Partykarten gemischte Sangria-Karte gezogen wird. Sie wird noch gegen Handkarten versteigert und wertet damit eine Partyzone des Gewinners auf. Verbliebene Handkarten dürfen noch in eigene Partyzonen gelegt werden.