Black Monday

Nicht nur Donnerstage bzw. Freitage sind an den Börsen ein Schreckgespenst (Schwarzer Freitag), der erste Börsencrash nach dem Zweiten Weltkrieg war nämlich ein Montag; er sollte als Black Monday in die Geschichte eingehen. Im gleichnamigen Spiel kaufen und verkaufen die Spieler nicht nur Unternehmensanteile, sie manipulieren auch munter die Kurse; geplatzte Spekulationsblasen inklusive.

Alle Spieler starten mit einem gewissen Barvermögen und einigen Aktienanteilen auf der Hand. Diese Aktienanteile sind aber lediglich Kaufoptionen und stellen noch keinen Besitz dar. Wer an die Reihe kommt, kann Aktienanteile auslegen und somit zum aktuellen Kurs gegen Bares kaufen. Jede Karte gibt an, für wie viele Anteile sie steht. Fixes Limit: Niemand darf von einer Sorte mehr als zwölf Anteile besitzen. Natürlich ist es auch möglich, Aktien zum aktuellen Kurs zu verkaufen. Doch wie hoch ist der Kurs?

Anfangs wird für jede Farbe ein zufälliger Startkurs festgelegt. In weiterer Folge haben die Spieler in ihrem Zug die Möglichkeit, die Kurse steigen oder fallen zu lassen. Jede Farbe hat dabei ihre eigenen Grenzen, wie stark ein Kurs steigen oder fallen darf. Wie im wirklichen Börse-Leben gilt: Was Aussichten auf viel Gewinn hat, birgt gleichzeitig ein hohes Risiko des schnellen (mitunter totalen) Wertverlustes. Um den Aktienkurs zu manipulieren, spielt man wieder Karten (innerhalb der erlaubten Grenzen) von der Hand aus. In diesem Fall bestimmt die Zahl auf der Karte den neuen Kurswert. Steigen Kurse über die 1.000er-Marke hinaus (Kursabstufungen: 100 bis 1.300 in Hunderterschritten), kann eine weitere hohe Karte das Unternehmen völlig wertlos machen; die Besitzer von entsprechenden Aktien werden zwangsenteignet.

Ist der Kartenstapel aufgebraucht, so werden die Karten neu gemischt; gemeinsam mit der Schlusskarte. Sobald die Schlusskarte aufgedeckt wird (das kann natürlich sehr bald sein, aber auch erst gegen Ende des Stapels), ist die Partie vorbei. Wer zu diesem Zeitpunkt das größte Vermögen hat, also Bargeld und Aktienwerte, ist zugleich der Gewinner.

Spieletester

04.07.2013

Fazit

Es ist doch mal eine nette Idee (wenn auch nicht ganz gesellschaftsfähig), nicht nur Aktien zu kaufen und zu verkaufen, sondern auch an der Kursgestaltung mitzuwirken. Speziell die Möglichkeit in einem Zug die Kurse verändern zu können und auch Aktien zu kaufen, benötigt ihre ganz eigenen taktischen Denkweisen. Die optimale Spielerzahl bei Black Monday liegt bei drei bis vier Personen. Zu zweit gibt es nämlich viel zu wenige Chancen, gute Kombinationen für die Mitspieler zu verhindern. Zu fünft oder gar zu sechst ist es genau umgekehrt: Es hat eigentlich keinen Sinn, sich eine gute Ausgangslage für die nächste Runde schaffen zu wollen – bis dahin ist nämlich in jedem Fall alles anders! Das kann durchaus frustrierend werden. Womit manch einer nicht so einfach klar kommt: Die sehr variable Spieldauer. Kann sein, dass die Schlusskarte schon bald nach dem Neuauflegen des Nachziehstapels kommt, es kann aber auch sein, dass man den Stapel im Prinzip zweimal durchspielen muss, ehe das Spiel ein Ende findet. Nicht selten bestimmt dieser zufällige Zeitpunkt, wer gewinnt und wer verliert. Nicht selten wechselt nämlich die Führung im Spiel. Kommt die Schlusskarte, gibt es keine letzte Runde oder ähnliches – es ist sofort aus und vorbei! Wer dann gerade vorne ist, lacht sich ins Fäustchen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Erscheinungsjahr: 1988
Verlag: Salagames
Autor: Sid Sackson
Genre: Wirtschaft
Zubehör:

104 Aktien-/Kurskarten, 1 Schlusskarte, 1 Kursstreifen, 100 Spielgeldscheine, 1 Spielanleitung

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