Stichspiele gibt es wie Sand am Meer. Colovero ist ein weiteres aus diesem Genre, will aber durch seine etwas andere Art der Stichwertung auffallen. Gespielt wird mit orangenen und grünen Zahlenkarten mit den Werten 0 bis 12, die es jeweils viermal gibt. Hinzu kommt noch jeweils ein Joker in den beiden Spielfarben.
Anders als bei vergleichbaren Spielen, bei denen eine Trumpfkarte den Ausgang einer Runde beeinflusst und die zuerst gelegte Kartenfarbe bedient werden muss, gibt es bei Colovero solches nicht. Erst zum Ende einer Runde, wenn alle Spieler jeweils eine Karte gespielt haben, entscheidet sich, welche Farbe und wer den Stich gewinnt. Die einzelnen Werte der jeweiligen Farbe werden addiert und es gewinnt die Farbe den Stich, die die höhere Zahlensumme vorweisen kann. Der Spieler, der die höchste Karte dazu beigesteuert hat, darf den Stich behalten und mit der Siegerkarte nach oben offen vor sich auslegen. Ein Joker gewinnt automatisch den Stich für seine Farbe, bei zwei Jokern der zuletzt gelegte.
Nach neun gespielten Stichen wird ausgewertet. Die Farbe mit den meisten Stichen aller Spieler ist die Siegerfarbe und bringt einen Punkt je Stich für seinen Besitzer. Jeder Stich in der anderen Farbe schlägt mit einem Minuspunkt zu Buche. Wer nun nach einer vorher verabredeten Anzahl an Runden die meisten Punkte auf sich vereinen konnte, gewinnt.
Colovero war für alle Testprobanden zunächst etwas ungewohnt. Dadurch, dass in jeder Runde ein bis drei Karten übrig bleiben, ist das Stichspiel eigentlich überhaupt nicht planbar und stieß in meinen Runden auf wenig Gegenliebe. "Unplanbar" oder "keine Ahnung, was ich hier mache" waren häufige Aussprüche am Tisch und geben eigentlich ganz gut die Stimmung wieder. Wurden die Farben gleichmäßig unter den Teilnehmern verteilt, konnte sich keiner der Spieler auf eine Richtung festlegen. Meist erst gegen Ende einer Runde, wenn von den neun Stichen bereits fünf oder sechs verteilt waren, kristallierte sich so langsam eine Siegerfarbe heraus und die restlichen Karten konnten einigermaßen gezielt ausgespielt werden.