Stille Post - Extrem

Was haben eine Brautjungfer mit den Drei Musketieren, ein Förster mit einem Dinojäger, ein Staubsauger mit einer toten Fliege, ein Reisepass mit einem Schwimmschüler, ein Eisbecher mit dem Untergang der Titanic oder eine Disco mit einer außerirdischen Spinne gemeinsam? Sollten Ihnen diese Vergleiche ein wenig suspekt vorkommen, kann ich Sie beruhigen. Mir ging es nicht anders bzw. ich habe mir nicht mal Gedanken darüber gemacht, bis, ja bis ich „Stille Post – Extrem“ gespielt hatte.

Eigentlich kommt das Spiel ganz unaufgeregt daher. Ein paar Karten, ein Würfel, eine Sanduhr, Stifte und Schreibblöcke; nichts Spektakuläres also. Interessanter hört sich aber schon der eigentliche Ablauf des Spiels an. Jeder Spieler erhält einen Schreibblock und schreibt einen zufällig ausgesuchten oder anhand der verteilten Themenkarten ausgewürfelten Begriff hinein. Anschließend gibt er diesen an den linken Nachbarn weiter. Ist das bei allen Mitspielern passiert, dürfen sich alle den jeweiligen Begriff durchlesen und müssen diesen auf einer neue Seite des Schreibblocks zeichnerisch darstellen. Dann wird der zugeklappte Schreibblock wieder an den linken Nachbarn weitergegeben. Jetzt darf man sich allerdings nur die zeichnerische Darstellung des Begriffes ansehen und muss versuchen, diese wiederum in Worte zu kleiden. Anschließend wird der Schreibblock erneut weitergegeben. Dieses Prozedere dauert so lange, bis jeder Schreibbloch wieder seinen ursprünglichen Besitzer erreicht hat.

Die anschließende Präsentation der Ergebnisse ist oft so amüsant, dass die Mitspieler von Lachkrämpfen gepeinigt fast unter dem Tisch liegen, da bei der genüsslichen Blatt für Blatt zur Schau Stellung jeder Mitspieler im Detail verfolgen kann, wo die Ursachen für die Missverständnisse liegen. Natürlich ist es bei allem Spaß wichtig, die Aufgaben ernst zu nehmen und sich zu bemühen auch wirklich den Vorgaben entsprechend zu raten oder zu zeichnen. Spielspass ist trotzdem in jedem Fall garantiert. Noch eine Ermunterung für Spieler, die meinen nicht zeichnen zu können. Keine falsche Scham! Oftmals kommt es nicht auf die zeichnerische Qualität, sondern auf eine möglichst präzise Darstellung eines Begriffs an.

Stille Post – Extrem sollte möglichst in größeren Runden ab fünf bis sechs Mitspieler gespielt werden. Für größere Runden ab neun Personen nimmt jeder Spieler statt des mitgelieferten Schreibblocks ein A4 Blatt und faltet den Bereich, den der linke Nachbar nicht mehr sehen darf, einfach weg. Die mitgelieferten Varianten für eine Siegpunktgenerierung sind nett, wirken allerdings auch ein wenig aufgesetzt, denn der Spielspass ist schon in der einfachen Variante in ausreichendem Maße gegeben.Das Material ist sehr gut, die Stifte sind nicht schon nach dem ersten Abend alle und zudem lässt sich das Geschriebene und Gezeichnete problemlos und ohne Schweinerei rückstandsfrei wieder wegwischen. Sehr schön!

Spieletester

13.06.2013

Fazit

Zeitloser und generationsübergreifender Partyknaller! Kauftipp!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 4 bis 8
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 32,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Goliath Toys
Genre: Party
Zubehör:

100 beidseitig bedruckte Themenkarten (mit 6 möglichen Themen pro Kartenseite), 8 abwischbare Zeichenblöcke mit Spiralbindung, 8 abwischbare Stifte, 8 Wischtücher, 1 Sanduhr, 1 Würfel, Spielregel

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