Docker

Aller guten Dinge sind drei - und wenn ein Spiel dreimal mit demselben Namen verlegt wurde, kann man in der vierten Auflage ruhig einen neuen Namen hernehmen... Naja, ganz so einfach war der Gedankengang nicht. Docker hieß in der ersten Auflage (bei Edition Perlhuhn) sowie auch in der zweiten und dritten (jeweils bei Giseh) nämlich Omba (zusätzlich gab es eine Ausgabe von Ingo Althöfer, Mitautor, in einer Che Guevara-Metalldose, deren Auflage lässt sich jedoch an zwei Händen abzählen). Nachdem der Giseh-Verlag plötzlich von der Bildfläche verschwunden und niemand mehr erreichbar war, wurde der Name vorsorglich gewechselt - man wollte eventuelle Streitigkeiten wegen des Namens verhindern. Aber auch andere Marketinggründe sprachen für einen Namensänderung.
Das Spielprinzip blieb unverändert. Weil das Spiel aber doch ein eher unbekanntes ist, möchte ich seinen Ablauf hier näher erörtern.

Docker beinhaltet eine überschaubare Materialmenge: ein winziger Spielplan (lediglich 3x3 Felder groß), 12 Holzklötze in vier Farben und ein handelsüblicher Sechsseiter. Jeder Spieler erhält drei Holzklötze, die sich vorerst noch neben dem Spielplan befinden. Wer an die Reihe kommt würfelt. Nun die Entscheidung: Einen neuen Klotz auf den Spielplan bringen? Oder einen auf dem Spielplan liegenden bewegen?

Das Bewegen von Klötzen muss einige wichtige Regeln einhalten:
  • Neue Klötze dürfen das Spielbrett nur an der eigenen Seite des Spielplans betreten

  • Man muss die volle Würfelzahl an Bewegungsschritten benutzen

  • Am Spielplan dürfen nur Klötze bewegt werden, die oberster Stein eines Turmes sind

  • Innerhalb eines Zuges darf kein Feld zweimal betreten werden


Was genau ist ein Bewegungsschritt? Das ist das Betreten eines waagrecht oder senkrecht angrenzenden Feldes auf derselben Höhe. Zusätzliche Schritte sind notwendig, wenn auf dem Zielfeld mehr oder weniger Klötze gestapelt sind als auf dem Ursprungsfeld: jede Ebene auf oder ab verbraucht einen weiteren Schritt.

Ziel des Spiels ist, als einziger Spieler noch regelkonform ziehen zu können. Wer keine freien Steine hat oder die gewürfelte Augenzahl nicht genau aufbrauchen kann, scheidet aus der Partie aus; die Steine der Ausgeschiedenen verbleiben jedoch am Spielplan!

Spieletester

16.04.2013

Fazit

Docker ist ein Spiel für Taktiker, die gegen eine gehörige Portion Glück nichts einzuwenden haben. Nicht selten sind nämlich sehr hohe oder sehr niedrige Würfelergebnisse der Todesstoß für einen der Teilnehmer – bei Würfelpech hilft die beste Taktik nicht weiter! Dies bringt Docker in einen Zwiespalt: eigentlich taktisch angelegt und gespannte Atmosphäre am Tisch, aber dann fliegt man ohne eigenes Verschulden aus der Partie; nicht gerade das Ende, das man sich erhofft hat. Die Ausstattung des Spiels ist zwar sehr gering, dafür aber hochwertig ausgefallen. Einzig die Anleitung schwächelt: Sie liegt in deutscher Übersetzung bei, hat aber eine Reihe von Rechtschreib- und Grammatikfehlern aufzuweisen, speziell die Groß-/Kleinschreibung wird nur in den seltensten Fällen beachtet. Ach ja noch eine Kleinigkeit: Durch den geringen Packungsinhalt lässt sich die streng sitzende Box etwas schwierig öffnen. Als kleines Spiel für zwischendurch hat Docker durchaus seine Berechtigung, als Zielgruppe würde ich Gelegenheitsspieler sehen. Für Taktikliebhaber ist einfach zu viel Glück mit von der Partie.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Jactalea
Grafiker: Cyril Bouquet
Genre: Glück
Zubehör:

1 Mini-Spielplan, 12 Holzklötze, 1 Würfel, 1 Anleitung

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