Rise of the Zombies!

Wie so oft in letzter Zeit ist in der Spielewelt die Zombie-Apokalypse ausgebrochen. Der DVG Dan Verssen Games-Verlag will sich mit Rise of the Zombies! dem herrschenden Gruseltrend anpassen und bei City of Horror, Zpocalypse etc. einreihen – und dafür legt sogar der Chef Dan Verssen höchstpersönlich Hand an. Was aber tun, um trotzdem etwas besonderes zu bieten? Tolle Illustrationen, ausgeklügelte Storys, stylisches Spielmaterial, kooperatives, komperatives und Alles-was-dazwischen-liegt-Gameplay – all das hatten wir ja schon. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und man hat ein Mittel gefunden: Echtzeit.

Apocalypse Now!

Die Spieler sind ein zusammengewürfeltes Team (nennen wir es mal so) aus Überlebenden, die sich in einem verbarrikadierten Haus getroffen haben. Paramedic, Construction Builder, Athlete, Cheerleader – ein recht buntes Aufgebot hat sich angesammelt. Von dort wollen sie den Hubschrauber erreichen, der einmal pro Woche im Park landet. Und ja, der Park ist natürlich am anderen Ende der Stadt. Auf dem Weg vom Safe House bis zum Helicopter liegen sechs weitere Orte, die es zu durchqueren gilt. Ist das Team auf dem Ort 'Helicopter' und befinden sich dort keine Zombies, siegen die Spieler – der Heli wartet aber nicht ewig. Am Anfang des Spiels einigt man sich auf einen Schwierigkeitsgrad und stellt den Timer gemäß diesem und der Spieleranzahl ein. Tickt die Uhr einmal, darf sie unter keinen Umständen gestoppt werden – Apocalypse Now, Baby!

Die Mission gestaltet sich also als gar nicht so easy. Generell ist der Zug in einen Spielerteil und einen Zombieteil gegliedert. Während im Spielerteil alle Spieler gleichzeitig alles machen können, werden im Zombieteil die Angriffe, die Bewegung und das Auftauchen der Zombies abgehandelt.

Zur Abwehr der Untoten sowie zur Beschaffung aller anderen Dinge, die man zum Durchkommen so braucht, bleibt den Überlebenden eigentlich nur ein Mittel: Aktionskarten. Die werden am Anfang in einem großen Stapel bereitgelegt und darin befindet sich alles, was man sich wünschen kann – Waffen, Fähigkeiten, Gefährten, Gegenstände, Befestigungen und auch die heiß ersehnten Orte. Viele dieser Dinge kosten allerdings, und in der Zombie-Apokalypse hat Geld keinen Wert. Bezahlt wird deshalb mit Erfahrungspunkten, die man durch das Töten von Zombies bekommt.

Damit man am Anfang nicht völlig wehrlos dasteht und sich erste Erfahrungspunkte holen kann, haben die meisten Überlebenden eine inhärente Waffe. Generell hat man einen freien Angriff pro Zug – um öfter draufzuhauen oder -zuschießen, muss man Aktionskarten abwerfen, denen ein Pistolensymbol aufgedruckt ist.

All das kostet aber auch Zeit, und die sollte man nicht leichtfertig verschenken – schließlich tickt die Uhr! Im Endeffekt muss man möglichst schnell die Orte durchqueren und zum Heli kommen. Orte kosten nichts und sind selten an Voraussetzungen gebunden, können also in der Regel sofort gespielt werden. Der Spieler, der den Ort legt, muss auch gleich darein ziehen und macht sich somit zum Ziel aller dort auftauchenden Zombies – und das sind meistens gar nicht wenige. Jeder Ort hat eine Infektionszahl, der entsprechend dort Zombies erscheinen – hohe Infektionszahl, viele Zombies. Da kann es schon vorkommen, dass man sich alleine auf einmal zehn oder mehr Zombies gegenüber sieht, und da stehen die Überlebenschancen dann ziemlich mies.

Wer in den Ort nachziehen will, muss dafür eine Aktionskarte abwerfen, der ein Laufen-Symbol aufgedruckt ist. Bitter, weil diese Karten a) eher selten und b) eher mächtig sind. Hilft nix, der Heli wartet... noch.

Ist die Zeit abgelaufen, sterben sofort alle Überlebenden, die nicht im Hubschrauber sind. Sind zusätzlich zu etwaigen Überlebenden auch Zombies beim Hubschrauber, sterben auch dort alle. Man überlebt nur, wenn man ohne untotes Gesocks auf dem Hubschrauber ist. Dafür sollte man über Leichen gehen, sonst sieht's nicht gut aus.

Eine hektische Sache also. In den Spielerzügen die Übersicht zu behalten ist eine ganz schöne Herausforderung und selbst wenn das gelingt, kann man leicht von ein paar dahergelaufenen Zombies erschlagen werden, viel Leben hat man nämlich nicht (je weniger Spieler mitspielen, desto mehr. Das gilt auch, wenn im Laufe des Spiels Spieler sterben – und das passiert immer). Dazu kommen noch besondere Fähigkeiten der Zombies. Leicht ist es also nicht. Leicht ist es wirklich nicht.

Spieletester

14.09.2013

Fazit

Also, ich denke doch, dass ich mit Fug und Recht verkünden kann: Rise of the Zombies! ist ein knallhartes Spiel. Survival of the fittest. And the most unscrupulous. Wer ein Problem damit hat, immer an erster Stelle an sich selbst zu denken, stirbt. Wer seine Freunde nicht verraten kann, stirbt. Wer nicht tötet, stirbt. In keiner Testrunde haben es alle Spieler lebend in den rettenden Helikopter geschafft. Darin liegt natürlich der große Reiz, allerdings auch eine große Schwäche: Wer einmal tot ist, bleibt das auch und darf dann den Rest des Spiels den anderen beim Überlebenskampf zuschauen. Das kann mitunter relativ früh passieren, und eine Stunde lang nur betrachten ist recht mühsam. Ein zweischneidiges Schwert also. Alles in Allem ist das Ding schon stimmig, gruselige Illustrationen (leider nur Pappmarker, Minis und Holz sucht man vergebens), die sich toll mit der Story verbinden, packendes Gameplay und Spannung bis zuletzt. Aber zu welchem Preis... bist du bereit für die Zombie-Apokalypse? Beweise es!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 8
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Autor: Dan Verssen
Grafiker: Gordon Napier
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielregel 1 Timer 2 Würfel 8 Survivor-Marker 21 Erfahrungs-Marker 31 Schadens-Marker 168 Karten

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