Die Ameisen sind los! Bis zu vier Ameisenvölker tummeln sich auf der Wiese und kämpfen um die besten Plätze. Wer wird es am besten schaffen, Vorräte für den Winter anzulegen, die Königin zu füttern und Aufgaben zu erfüllen?
Der Spielplan zeigt eine Wiese mit Gras, Pilzen, erdigen Stellen und Wasserlacken. Einige Felder sind markiert, dort wartet die Beute. Wie es sich für Ameisen gehört sind dies Spinnen, Marienkäfer und Läuse. Aber auch Tunnelausgänge aus dem Ameisenbau werden auf der Wiese platziert, anfangs einer pro Spieler. Der Ameisenbau selbst wird durch Tableaus repräsentiert, die die Spieler vor sich liegen haben. Auf diesen werden neue Ameisen gezüchtet, Soldaten ausgebildet und Arbeiter bevorratet.
Eine Partie Myrmes erstreckt sich über drei Jahre (natürlich nur fiktiv gesehen, die tatsächliche Spielzeit beträgt etwa 60-90 Minuten). Vor Jahrbeginn werden die Jahreszeitenwürfel geworfen, wodurch für jede Jahreszeit eine Sonderaktion festgelegt wird. Aber wie ein österreichischer Pop-Barde schon sang: Nix is fix! Gegen Bezahlung kann man am Beginn einer Jahreszeit deren Ereignis (nur für sich) in einer gewissen Bandbreite verändern. Nicht zu rütteln ist hingegen am weiteren Ablauf: Zuerst werden Ammen ausgesandt, um neue Ameisen auszubrüten oder im Atelier tätig zu werden. Dann werden die Arbeiterameisen aktiv, wobei die Optionen „im Bau bleiben und Ressourcen generieren“ oder „gehe in den Garten und jage Beute bzw. lege oder nimm Plättchen vom Spielplan“ zur Verfügung stehen. Arbeiter im Garten kehren nie mehr nach Hause zurück, am Ende ihrer Bewegung werden sie vom Spielplan entfernt. Mit ihnen gehen unter Umständen Soldaten, wenn man Beute gejagt oder fremde Plättchen überquert hat.
Wie – nur eine Bewegung pro Arbeiter? Ja, genau! Klar kommt man da nicht allzu weit, wenn man nur drei Schritte machen darf. Aus genau diesen Gründen gibt es die Möglichkeit an anderen Stellen weitere Tunnelausgänge zu graben und Plättchen auf die Wiese zu legen. Pheromonplättchen erlauben zum Beispiel eine schnellere Bewegung, weil man sie mit einem Schritt betritt und mit dem nächsten an einer beliebigen Stelle wieder verlassen kann. Am Beginn darf man nur kleine Plättchen auslegen, erst durch die Erweiterung des Ameisenbaus erhält man die Chance größere Pheromone zu legen. Anfangs hätte es aber auch keinen Sinn, da noch nicht genügend leere Felder zur Verfügung stehen – da heißt es zuerst Beute machen! Pheromone und andere Geländetafeln haben einen weiteren Vorteil: Sie bringen einen länger anhaltenden oder sogar permanenten Vorteil in der Ressourcenversorgung.
Sind drei aktive Jahreszeiten vorbei, kommt der Winter. Dieser fordert Nahrungsvorräte. Kurioserweise sind es aber nicht die Ameisen im Bau, die Nahrung verbrauchen: Die abzugebende Menge ist fix vorgegeben und unabhängig von meiner Volksgröße. Habe ich Soldaten in meinem Bau, verringert sich die benötigte Menge sogar noch. Es scheint als wären es externe Kreaturen, vor deren Diebstählen mich die Soldaten beschützen. Wer nicht genügend Nahrung aufbringen kann, verliert einige seiner durch Erfüllung von Aufgaben, Füttern der Königin, Auslegen von Geländetafeln und ähnlichem gesammelten Siegpunkte. Wer nach drei Jahren den höchsten Punktestand besitzt, hat das Spiel gewonnen.