Like - the social game

Dieses Spiel ist nur auf Englisch erhältlich.

Letztlich war es ja nur eine Frage der Zeit, wann das erste Spiel rund um das Social Media-Phänomen auftaucht. Die Jungs und Mädels von Cranio Creations haben diese Frage im Oktober 2012 mit Like beantwortet. Die Spieler werden zu Usern von Status, einem sozialen Netzwerk, das frappierend an Facebook erinnert. Das Ziel: möglichst viele neue Freunde gewinnen!

Das System

Bevor es losgehen kann, erhält jeder Spieler zwei Post-Karten und ein Profil. Post-Karten hält man auf der Hand, sie können für einmalige Aktionen ausgespielt werden. Profile legt man vor sich ab, wobei man immer nur ein aktives haben darf. Jedes Profil bietet eine Superkraft, die man einmal im Zug aktivieren kann. Außerdem erhält jeder vier Chips und wirft sie. Diese Chips sind zweiseitig bedruckt, eine Sieger- und eine Verliererseite. Am Anfang darf man von den vier geworfenen jene behalten, die mit der Siegerseite aufkommen. Wer die wenigsten behält, ist der erste "Troll". Es ist seine Rolle, die Phasenwechsel anzusagen.

Die übrigen Profile und Post-Karten werden gemischt und als Deck bereit gelegt. Das Spiel kann begonnen werden.

Der Spielverlauf gliedert sich in mehrere Phasen. Generell gilt: Handkarten dürfen IMMER (außer es ist explizit verboten) und völlig unabhängig von irgendeiner Reihenfolge gespielt werden. Man tut das, indem man einfach den Namen der Karte laut vorliest.

"Update"-Phase: Hier zieht jeder Spieler eine Karte vom Deck, der Troll sogar zwei.

"Diskussion"-Phase: Der Troll kann nun einen Spieler seiner Wahl zu einer Diskussion herausfordern. Am Beginn einer Diskussion werfen die beiden Kontrahenten jeweils einen Chip. Jede Siegerseite stellt dabei einen Punkt dar. Die Diskussion gewinnt derjenige, der die meisten Punkte hat, bei Gleichstand gewinnt der Troll. Da der eigene Vorrat an Chips doch recht schnell zur Neige geht, darf man hier auch Allianzen bilden. Man wendet sich also an jene Mitspieler, die noch nicht an der Diskussion teilnehmen, und macht ihnen ein Angebot. Anbieten darf man ausschließlich Punkte, also Chips auf der Siegerseite, des Gegners (die man als Sieger erhält). Willigt ein Spieler als Allianzpartner ein, muss er klar sagen, wieviele Chips er zur Hilfe wirft. Diese Ansage darf auch später nicht mehr modifiziert werden.
Die Diskussion endet regulärerweise durch eine der beiden folgenden Varianten: a) Die Seite, die momentan verliert, kann schlicht und einfach nichts dagegen tun. b) Jeder der beiden Hauptkonkurrenten kann einmal pro Diskussion einen Countdown von Zehn weg hinunterzählen. Am Ende des Countdowns endet auch die Diskussion, der Countdown kann allerdings unterbrochen werden, indem irgendein Spieler eine Karte ausspielt.
Der Sieger einer Diskussion erhält alle geworfenen Chips des Gegners.

"Neue Freunde"-Phase: In dieser Phase darf man sich neue Freunde kaufen, allerdings nur, wenn man in der vorigen Diskussion mindestens einen Chip geworfen hat. Jeder Freund kostet drei Chips. Dies ist außerdem die einzige Phase, in der keine Karten gespielt werden dürfen.

"Hilfe vom Netz"-Phase: Jeder Spieler, der an dieser Stelle keinen Chip hat, darf sich kostenlos einen nehmen.

"Das Keyboard geht an..."-Phase: Die Rolle des Trolls wandert im Uhrzeigersinn weiter. Eine neue Runde kann beginnen.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler drei neue Freunde hat.

Spieletester

23.02.2013

Fazit

Ich kann das Spiel an dieser Stelle leider nicht besonders gut bewerten – und das tut mir wahnsinnig leid. Warum? Weil der Verlag hier wirklich neue Wege gegangen ist, die Autoren das Phänomen "Social Media" auf eine unglaublich passende Weise, die sowohl im Design als auch im Spielgeschehen ein authentisches Gefühl rüberbringt, in ein Spiel umgesetzt haben und dann ist das Ganze auch noch lustig gestaltet, aber es hilft alles nichts – so toll ich den Ansatz finde, das Spiel funktioniert nicht richtig. Was in Hektik resultieren sollte, endet in Chaos und nicht selten Ratlosigkeit ("Welche Phase ist jetzt? Ich wollte aber noch was spielen!" usw.). Vor allem diesem Sachverhalt ist es geschuldet, dass Like schnell an Faszination verliert. In dem Chaos ist es auch mühsam, sich neue Karten in Ruhe durchzulesen – man muss ja jederzeit vor den anderen Spielern auf der Hut sein. Kleine Piktogramme wären hier hilfreich. Weitere kleinere Schwächen sind die Unkompatibilität mit kleinen Spielrunden (formal ab drei Spielern, aber halbwegs funktionieren tut's erst ab fünf), eine etwas verwirrende Anleitung und die wenigen verschiedenen Aktionskarten. Nochmal: Tolle Ideen, die passender nicht sein könnten, aber leider in der Durchführung gescheitert. Den Autoren gebührt mein größter Respekt für das Spiel. Mehr von dieser Kreativität bitte! Almini und Pierangeli, ihr seid auf dem richtigen Weg! Ich würde Like hier wirklich gerne besser wegkommen lassen, aber leider kommt es nicht über das Mittelmaß hinaus.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

machiavelli2k | 23.02.2013

Auf der Spiel in Essen vom Entwickler vorgeführt bekommen und damals schon für grottig befunden. Der kleine Intaliener hat mir damals zwar Leid getan aber phu... das Spiel funzt gar nicht.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 8
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Grafiker: Francesco Trivella
Genre: Kommunikation
Zubehör:

1 Spielregel 1 Tastatur-Tafel 1 "Getaggt"-Tafel 19 Profile 65 Post-Karten 30 Chips 25 neue Freunde

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