Button Up!

Es gab einmal, ich war noch ein Kind und demnach muss es schon lange her sein, den Film "Krieg der Knöpfe" (gedreht 1962, angelehnt an das Buch von Louis Pergaud aus dem Jahr 1912). Wenn ich mich richtig erinnere, spielte er in Frankreich und handelte von Kinderbanden. Den gefangenen Mitgliedern der rivalisierenden Bande wurden als Zeichen, dass sie Gefangene waren, alle Knöpfe von Hosen, Jacken und Hemden abgeschnitten. Ich glaube, das T-Shirt war noch nicht erfunden.

"Button Up!" erinnert mich, zumindest was das Spielmaterial betrifft, an diesen alten S/W-Film. Neun große Knöpfe, mehr braucht es eigentlich nicht, um die Spielidee umzusetzen. Alles andere ist Beiwerk. Die kleinen Knöpfe ebenso wie die Generalsplättchen in Bierdeckelgröße, die aber wenigstens als Untersetzer für die Cognac-Schwenker der Generäle dienen können. Das runde Schlachtfeld, eigentlich der nicht zu betretende Teil des Kampfgebiets, dient zur Formierung der Startaufstellung und trägt eine Spielhilfe. Für die Startaufstellung werden die neun Knöpfe zufällig um das Schlachtfeld verteilt. Damit hat man neun Türme mit je einem Knopf.

Weiß beginnt – schwarz gewinnt. Der alte Schachspruch hat hier nur bedingt seine Richtigkeit. Der Startspieler beginnt zwar mit weiß, aber er selbst spielt entweder rot oder schwarz. Es ist bei jedem Zug zwingend nötig, einen Turm mit zumindest einem weißen Knopf im Uhrzeigersinn Knopf für Knopf aufzuteilen. Damit ergibt sich zwangsläufig, dass im ersten Zug ein weißer Knopf auf seinen Uhrzeigernachbarn gestapelt wird und es nur mehr acht Türme gibt. Nach dem nächsten Zug nur mehr sieben und so weiter. Eine Schlacht ist damit immer nach genau acht Zügen vorbei. Der achte und letzte Zug verdient besondere Beachtung. Finden sich in beiden Türmen weiße Knöpfe, kann der Spieler entscheiden welchen Turm er obenauf setzt. Diese Entscheidung fällt leichter wenn man die Wertungsmodalitäten kennt. Die sind einfach. Jeder Knopf bringt Punkte entsprechend seiner Position im Turm. Der oberste bringt neun Punkte, der unterste einen. Die Differenz zwischen rot und schwarz bekommt der Punktebessere in kleinen Knöpfen ausgezahlt. Es gewinnt jener Spieler, der 15 oder mehr Punkte erobert.

Zwei Regeln wurden noch nicht erwähnt.
1) Ist der aufzuteilende Turm höher als die Anzahl der Türme, wird auf jeden ein Knopf gestapelt und der ganze Rest auf den im Uhrzeigersinn letzten Turm.
2) Wird der letzte Knopf auf einen Knopf derselben Farbe gestapelt, hat der Spieler einen Extra-Zug gewonnen. Den muss er machen!
Mit Regel zwei kann der Startspieler die Reihenfolge durchbrechen und sich den letzten Zug sichern. Oder der zweite Spieler holt zum Gegenschlag aus und holt sich den letzten Zug zurück.
Sozusagen Break und Re-Break, wie wir es auch vom Tennis kennen.
Der fertige Turm auf dem Foto bringt dem schwarzen Spieler 15 Punkte und dem roten Spieler 12 Punkte. Unter dem Strich also drei kleine rote Knöpfe für den schwarzen General.

Spieletester

26.04.2013

Fazit

"Button Up!" lehnt sich an das in verschiedenen Kulturen bekannte Spiel mit Mulden, aus denen die Muscheln, Steine oder Edelsteine im Uhrzeigersinn auf die folgenden Mulden verteilt werden müssen. Diese Spielidee wurde hier umgedreht, mit nettem Material umgesetzt und mit passendem Titel versehen. Die einzelnen Partien sind kurz und knackig, die Minischachtel überall zu verstauen und die neun Knöpfe passen in jedes Urlaubsgepäck. "Button Up!", oder wie ich meine "Daumen hoch!"
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 7,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Jactalea
Autor: Bruno Cathala
Grafiker: Cyril Bouquet
Genre: Glück
Zubehör:

9 große Knöpfe (je 3 weiße, rote und schwarze), 9 Aufkleber für die großen Knöpfe, 10 kleine schwarze Knöpfe mit dem Wert 1 und 8 kleine rote Knöpfe mit dem Wert 5, 1 rundes Plättchen "Schlachtfeld", 2 viereckige Generalsplättchen (rot und schwarz), Spielanleitung

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