Sheepdogs of Pendleton Hill

Kickstarter hat die Spielewelt verändert. Menschen haben nun die Möglichkeit, ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und so vielleicht ohne große Geldgeber ihr Projekt doch auf die Beine zu stellen. Auch das hier nun vorliegende Spiel ist ein solches Kickstarterprojekt. Leider hat es aber nicht die vorgegebene Marke von 10.000 USD geschafft, sondern ist bei 3.991 USD hängen geblieben. Trotzdem hat es der Verlag StrataMax Games für würdig befunden, auf den Markt geworfen zu werden. Ob StrataMax damit ein richtiges Näschen gehabt oder doch nur ein hoffnungsloses Projekt gefördert hat, soll der geneigte Leser in der folgenden Rezension erfahren.


Die Ausstattung:
Hier gibt es beim besten Willen wenig zu kritisieren. Im Gegenteil. Die Grafik ist schön anzusehen, die angenehm großen Holzfiguren sind immer einen Bonuspunkt wert und auch der Spielplan lässt kaum Wünsche offen. Das kann man von der Anleitung leider nicht behaupten. Zwei Seelen wohnen, ach!, in meiner Spielerbrust. Die eine freut sich über klar geschriebene und gut strukturierte Anleitungen und die andere ärgert sich, wenn Anleitungen so krampfhaft versuchen, alles klar und deutlich zu beschreiben, dass man sich als Spieler schon ein wenig für dumm gehalten fühlt. Leider gehört die Anleitung von "Sheepdogs" genau in diese Kategorie. Einige Spieler haben in den Testrunden die Vermutung aufgestellt, dass die Anleitung von einem Juristen verfasst worden sein muss, da vieles immer wieder und wieder durchgekaut wird. Wenn ein Spiel komplizierte Mechaniken sein Eigen nennt, lässt man sich das ja noch einreden, aber die Regeln von "Sheepdogs" sind in fünf Minuten erklärt.

Der Spielaufbau:
Jeder Spieler wählt eine Farbe und nimmt sich alle Schafe, Hirten und die Schäferhundkarte in eben dieser. Die dazugehörige Wertungsscheibe wird auf dem Spielplan abgelegt und ein Schafhirte jedes Spielers wird auf den Feldern 7 und 5 platziert. Anschließend wird der böse Wolf auf dem mittleren Feld 3 aufgestellt.
Nun erhält jeder Spieler drei Karten aus dem gemischten Stapel und die restlichen werden als Nachziehstapel zur Seite gelegt.

Der Spielablauf:
Spielziel ist es seine Schafe möglichst hoch den Hügel hinaufzutreiben, um dort Siegpunkte einzusacken. Wer am Ende des Spiels (der Kartenstapel wurde 1x durchgespielt) die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.
Ist man am Zug, spielt man eine Karte aus der Hand. Diese Karten erlauben es, eine oder zwei Aktionen durchzuführen.
Mögliche Aktionen sind:
  • Einen Schafhirten auf den Spielplan stellen
  • Ein Schaf in einen Stall setzen
  • Eine Schafherde aus dem Stall auf eine beliebige Weide auf Ebene 1 stellen, wenn die Herde aus mindestens vier Schafen besteht
  • Eine Schafherde von einer Ebene auf eine angrenzende Weide gleicher Höhe führen
  • Eine Schafherde von einer Ebene auf eine angrenzende, höhere Weide führen
  • Den Wolf bewegen
Es gibt vier verschiedene Arten von Karten im Spiel:
  • Die Karte "1": erlaubt eine der oben erwähnten Aktionen außer die Bewegung des Wolfs (WICHTIG: die Aktionen können auf eigene, ABER AUCH auf gegnerische Figuren angewandt werden)
  • Die Karte "1+1": erlaubt ebenfalls alle Aktionen außer der Wolfsbewegung, aber es muss eine Aktion auf eigene und eine auf gegnerische Figuren angewandt werden
  • Die Karte "2": erlaubt entweder 2 Aktionen für die eigene Spielfarbe durchzuführen ODER die Bewegung des Wolfs
  • Die Schäferhundkarte hat jeder Spieler von Anfang an bei sich und darf einmal im Spiel als Karte "1", "1+1" oder "2" eingesetzt werden
Wenn Herden bewegt werden, so dürfen sie niemals den Hügel bergab gezogen werden und sich nicht mit anderen Schafherden am Feld vermischen. Trifft eine Herde auf einen Schäfer, wird der Schäfer und ein Schaf gleicher Farbe entfernt und der Spieler, dem das Schaf und der Hirte gehört, darf so viele Punkte gutschreiben, wie auf der Weide vermerkt sind. Trifft eine Herde auf den Wolf (egal ob durch die Bewegung des Wolfes auf die Herde oder umgekehrt), darf der Spieler, welcher gerade am Zug ist, ein Schaf aus der Herde entfernen. Das Schaf wird natürlich in diesem Fall nicht gewertet.

Das

Spieletester

22.02.2013

Fazit

"Sheepdogs of Pendleton Hill" ist ein solides Spiel. Die Regeln sind einfach, die Ausstattung sehr gut und die Grafik ansprechend. Wie bei vielen Spielen dieser Art gewinnt selten derjenige, der früh in Führung geht, sondern meist der zu diesem Zeitpunkt Zweitplatzierte. Der Kaufpreis ist in Anbetracht der vielen Holzfiguren und der guten Kartenpappe in Ordnung. Eine Frage, die in den diversen Testspielen immer wieder kam, war: "Wieso eine Altersangabe von 10+?" Das Spiel eignet sich hervorragend für die ganze Familie und ist sicherlich für durchschnittlich spielaffine 7-jährige schon gut geeignet. Bei der Spielpräsentation auf der Spiel '12 gab es zu dem Spiel ein Goodie in Form einer zusätzlichen Wolfskarte für jeden Spieler. Diese darf einmal im Spiel zu einer Karte "1" gespielt werden und so darf dann ebenfalls der Wolf bewegt werden. Ob diese Mini-Erweiterung den Weg in die Spieleschachtel und damit in den freien Handel geschafft hat ist dem Rezensenten leider nicht bekannt. Zwingend notwendig ist sie sicherlich nicht, da keine Änderung der Spielmechanik eintritt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 Minuten
Preis: 37,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Autor: Max Michael
Genre: Wettlauf
Zubehör:

65 Karten 35 Schafhirtenfiguren 30 Schaffiguren 1 Wolfsfigur 1 schwarze Schafsfigur 5 Wertungsscheiben 1 Spielplan 1 Anleitung

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