Slavika

Dieses Spiel ist nur auf Englisch (und Polnisch) erhältlich.

Dunkle Zeiten liegen vor uns. Das mächtige Amulett Slavika hat seine Macht verloren und bis diese durch das Ritual wiederhergestellt werden kann, müssen die Adelsfamilien ihre Ländereien selbst beschützen. Keine leichte Aufgabe, denn das Böse kriecht unablässig aus den Sümpfen und Höhlen und fällt in die slawischen Länder ein.

Das Spiel

Jeder Spieler sucht sich eine Farbe aus, die jeweils ein slawisches Adelsgeschlecht repräsentiert. Die Bilder sind auf jeder Karte anders, spieltechnisch besteht zwischen den Farben aber kein Unterschied. Jedes Adelsgeschlecht kann sechs Helden mit den Werten 1 bis 6 in den Kampf schicken, von denen einige noch auf Spezialfähigkeiten zurückgreifen können (die auch für alle gleich sind). Außerdem erhält jeder fünf Monsterkarten.
Die restlichen Monsterkarten werden gemischt, ebenso die Schatzkarten. Beide Stapel werden für alle Spieler gut erreichbar hingelegt.
In die Tischmitte werden Regionskarten gelegt, deren Anzahl von der Spielerzahl abhängig ist. Jede Region wird mit so vielen Schatzkarten versehen wie auf der Karte angegeben. Diese Regionen werden im Laufe des Spiels von dem Bösen bedroht und wollen beschützt werden.

Der Zug eines Spieler besteht aus maximal drei Aktionen.

Erstens: Einen Helden in eine beliebige Region senden (also von der Hand an die entsprechende Seite der Regionskarte anlegen). Ist dies nicht möglich, wird diese Aktion übersprungen.

Zweitens: Einen Helden in eine Region senden, die nicht das Ziel der ersten Aktion war. Wenn das nicht möglich ist, muss man ein Monster in eine solche Region senden (also von der Hand an die entsprechende Seite der Regionskarte anlegen).

Drittens: Ein Monster in eine Region senden, die nicht das Ziel der ersten oder zweiten Aktion war.

Jedes Gebiet kann allerdings nur eine begrenzte Anzahl an Helden und Monstern aufnehmen. Ist die Monsterseite einer Region mit der maximal möglichen Anzahl an Monsterkarten belegt, wird das Spiel sofort unterbrochen und die Region gewertet. Die Helden stürzen sich in den Kampf gegen das Böse.

Auf jeder Helden- und Monsterkarte ist ein Wert aufgedruckt, der die Stärke des jeweiligen Charakters angibt. Kommt es zu einer Wertung, werden alle Werte auf der Monsterseite summiert und mit dem summierten Wert der Heldenseite verglichen. Die Seite mit dem höheren Wert gewinnt den Kampf.

Sieg der Monster: Gewinnt das Böse, nehmen alle Spieler die am Kampf beteiligten Helden wieder auf die Hand. Niemand erhält Siegpunkte. Die Monster werden abgeworfen und die Region mit zusätzlichen Schätzen belegt. Sie kann nun von neuem umkämpft werden.

Sieg der Helden: Siegt das Gute, werden Siegpunkte verteilt. Die Anzahl der Siegpunkte hängt von mehreren Faktoren ab: dem Gebiet, speziellen Monstern und eventuell den Helden anderer Spieler. Jener Spieler, der am meisten zum Sieg beigetragen hat, also dessen Helden den größten Teil der Summe der Heldenwerte ausmachen, erhält die meisten Punkte vom Gebiet, der Zweitmeiste etwas weniger und der Drittmeiste bei manchen Gebieten auch noch einen Anstandsrest. Außerdem erhält der Spieler mit den meisten Punkten alle Bonuspunkte von speziellen Monstern und alle Schätze. Nach der Wertung wird die Regionskarte umgedreht, auf deren Rückseite befindet sich eine weitere Region. Diese wird nun bedroht.

Das Spiel endet, wenn insgesamt vier Mondkarten aufgedeckt worden sind. Mondkarten sind eine spezielle Art der Schatzkarte, die keine zusätzlichen Siegpunkte bringt, aber eben für das Spielende wichtig ist. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt.

Wichtig ist, dass das Spielgeschehen von allerlei Spezialfähigkeiten beeinflusst wird, deren Aufzählung den Rahmen einer Rezension sprengen würde. Fast jeder Held, jedes Monster und einige Regionen haben Spezialfähigkeiten, die es zu beachten gilt. An dieser Stelle sei positiv erwähnt, dass diese Fähigkeiten zum einen durch ein Piktogramm auf den Karten angezeigt werden und zum anderen eine Spielerhilfe beiliegt, auf der alle Piktogramme nochmal erklärt sind. Ständiges Nachlesen in der Anleitung ist also nicht nötig. Außerdem werden dadurch die nötigen Englischkenntnisse während des Spiels minimiert.

Spieletester

15.03.2013

Fazit

Gleich vorweg: Irgendwie hatte ich mir mehr erwartet. Das liegt aber bestimmt nicht daran, dass es sich bei Slavika um ein schlechtes Spiel handelt (siehe Wertung). Eher waren meine Erwartungen recht hoch. Der Name ließ auf ein Setting hoffen, das ich sehr mag, allerdings hat das Spiel selbst dann gar nichts mit den slawischen Ländern und deren Geschichte zu tun (wenngleich die Monster durchaus der slawischen Sagenwelt entstammen), die Handlung ist pure Fiktion und könnte genauso gut in einem Fantasie-Königreich stattfinden. Die Illustrationen sind passend düster und das Material ansprechend verarbeitet. Die Regeln sind allerdings mäßig verständlich. Man kommt zu Rande, muss aber den einen oder anderen Absatz gleich mehrmals lesen, bis sein Inhalt angekommen ist. Was mich aber am meisten stört, ist die Langatmigkeit des Spiels. Spielt man zu fünft, können schon einige Minuten ins Land ziehen, bis man wieder an der Reihe ist. Schade, weil zwar viel Denkarbeit und Anpassung an die neue Situation nötig ist, aber das Spielgeschehen verglichen mit anderen Strategiespielen doch relativ eintönig ist. Kleiner Tipp: auf weniger Monde spielen, drei reichen eigentlich. Das beschleunigt das Spiel und lässt die Herstellerangabe von 30 Minuten Spielzeit wieder annähernd realistisch werden. Unter einer Stunde sind wir aber trotzdem nie fertig geworden. Ansonsten liegt hier aber ein gut funktionierendes, balanciertes Spiel vor. Ja, es hat seine Längen, bis zu einem gewissen Grad kann man diesen aber vorbeugen. Und sobald Slavika sich ein wenig leichtfüßiger spielt (kommt auch mit der Zeit, wenn man die Karten schon besser kennt), macht es für die eine oder andere Partie zwischendurch auch wirklich Spaß.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Rebel.pl
Grafiker: Jarek Nocon
Genre: Taktik
Zubehör:

2 Regelhefte (Englisch, Polnisch) 6 Regionskarten 20 Schatzkarten 54 Monsterkarten 2 Szeptuchy-Marker 30 Heldenkarten (sechs pro Farbe) 5 Zählleisten für die Siegpunkte (eine pro Farbe) 10 Zählmarker für die Siegpunkte (zwei pro Farbe) 5 Spielerhilfen

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