Wilderness

In einer Zeit, in der uns das Fernsehen zahlreiche Survivalkünstler bestaunen lässt, kommt ein Spiel daher, das sich mit nichts geringerem als dem nackten Überleben in der Wildnis beschäftigt.
Wilderness setzt uns mit nicht mehr als unserer Haut als Kleidung in der Pampa aus. Das einzige Ziel: die schützende, nächstgelegene Siedlung im Osten. Die Herausforderung: zu überleben.

Den Tod als Gewissheit, mit wenig Aussicht auf Erfolg; worauf warten wir noch?

Zu Beginn starten wir ganz im Westen. Wir haben einen langen Landstrich von unwegbarem Gelände vor uns, den es zu durchqueren gilt. Um das zu schaffen, muss man bei Kräften bleiben, Hunger und Durst sind unser ständiger Begleiter. Gejagt werden kann dort, wo man auch normalerweise genießbare Tiere antreffen würde und trinken darf man immer dann, wenn man an einem Fluss oder See vorbeikommt. Durst und Hunger werden, stetig abfallend, auf der eigenen Spielertafel vermerkt und beeinträchtigen direkt die Energie, die jedem pro Runde zur Weiterreise zur Verfügung steht. Maximal sechs Energie sind möglich. Verschiedene Geländearten bedürfen gemäß der körperlichen Anstrengung unterschiedliche Energiemengen. So kann man für zwei Energiepunkte durchs Grasland ziehen, benötigt aber gleich vier Energie um einen Berg zu erklimmen. Ein weiterer ständiger Begleiter ist die Wetterkarte. Sie wird für einen Tag gezogen und neben den Spielplan gelegt, wobei ein Tag sechs Spielrunden umfasst. Das Wetter nimmt gleichermaßen auf alle Spieler Einfluss.
Ein paar Gefahren mehr lauern zusätzlich auf unserem Weg zur schützenden Siedlung. Tiere, mit Spielersteinen gekennzeichnet, wie Wölfe, Schlangen oder Bären können über uns herfallen und uns sogar töten. Auch ist es clever Umwege um Wüsten zu suchen, denn diese treiben den eigenen Durst in ungeahnte Höhen. Gejagt werden darf nur bei Tag und in der Nacht geht man auf der Reise schnell mal verloren; schlafen ist empfohlen. Dabei helfen können sogenannte Eventkarten, die man bei verschiedenen Ereignissen erwerben kann. Von der Trinkflasche bis zum sicheren Unterschlupf gegen Wildtiere kann hier alles dabei sein. Die gleichen, schwer zu erhaltenen Karten haben gleichzeitig immer einen negativen Effekt, den man gegen Mitspieler richten kann, zugleich leider die einzige Möglichkeit mit den Spielern am Tisch zu interagieren und dann noch nicht mal mit Nettigkeiten.
Das Spiel für sich entscheiden kann der, der als erstes die Siedlung betritt. Da wird auch gern ein wenig mehr Risiko eingegangen, um vor den anderen anzukommen.

Spieletester

18.12.2012

Fazit

Wilderness führt einem sehr authentisch den Kampf ums Überleben vor Augen. Dieses Konzept wurde mehr als gelungen umgesetzt, allerdings bleibt dabei der Spielspaß ein wenig auf der Strecke. Die möglichen Interaktionen mit den Mitspielern sind sehr begrenzt, so dass jeder sein eigenes, unkommunikatives Spielchen spielt. Die eigenen Optionen in jeder Runde sind überschaubar und schnell abgearbeitet und nicht zuletzt kann Madame Fortuna uns frustrierender Weise weit zurückwerfen. Dabei ist der Umstand sterben zu können bedrohlich, logisch, aber zugleich zu final, denn dann ist man gezwungen, den anderen Spielern bis zum Ende des Spiels zuzuschauen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: FryxGames
Grafiker: Daniel Fryxelius
Genre: Glück
Zubehör:

Spielfeldteile Spielfiguren Spielertafeln Legeplättchen

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