Die Weinhändler

Die Loire ist ein mächtiger Strom, der über 1.000 km weit durch Frankreich Richtung Atlantik fließt. Früher war sie ein wichtiger Schifffahrtsweg, heutzutage wird nur noch ein kleiner Teil industriell genutzt. Im Spiel Die Weinhändler begeben wir uns in die gute alte Zeit, als auf der Loire noch Wein und Personen befördert wurden.

Jeder Spieler ist Herr über einen Raddampfer. Am Beginn jeder Runde werden neue Karten aufgedeckt, dies können sowohl neue Fracht als auch Heizer für die Schiffe sein. Jede Frachtkarte nennt Start- und Zielort ihrer Reise. Zwei Sonnenkarten könnten zudem dafür sorgen, dass der in den Häfen gebunkerte Wein zu Essig wird - also nicht zu viel Zeit lassen mit der Abholung! Reihum nimmt man Heizer-Karten auf (oder auch Bootsmänner oder Fischer), ehe es an das Ausspielen der selbigen geht. Auch das Ausspielen passiert reihum, lediglich Anglerkarten erlauben es zu passen, um abzuwarten, was die Mitspieler tun.

Wer keine zusätzlichen Karten mehr spielen will, bewegt seinen Dampfer um die ausgespielte Zugweite und legt am Ufer an. Die Reise führt uns ständig die Loire hinauf und hinunter, wer an ein Ende kommt wendet und fährt restliche Schritte sofort weiter. Wichtig zu wissen: Jedes Feld hat nur einen Ankerplatz mit Ausnahme des Zielfeldes für alle Weinfässer in Nantes, das zwei Ladeplätze vorsieht. Landet man auf einem bereits besetzen Feld, entscheidet die Anzahl der gespielten Bootsmänner darüber, wer nun be- und entladen darf und wer nicht.

Wer entladen konnte erhält den Fuhrlohn, das sind ein bis zwei Münzen je Karte. Das Spielziel liegt bei der Erreichung von zwanzig Münzen, was eine nicht unerhebliche Zeitspanne in Anspruch nimmt.

Spieletester

30.10.2012

Fazit

Das Spiel Die Weinhändler hat nichts mit dem gleichnamigen Spiel Die Weinhändler aus dem Hause Amigo zu tun. Es ähnelt eher dem ehemaligen Spiel des Jahres Auf Achse: Dinge wollen von A nach B gebracht werden, die Aufträge hierfür liegen offen aus. Piatnik kategorisiert das Spiel als "Taktikspiel". Dem ist grundsätzlich nicht zu widersprechen, allerdings werden beinharte Strategen enttäuscht sein: Eine gewisse Glücksabhängigkeit und Willkür ist nämlich nicht zu leugnen. So gibt es zum Beispiel Explosionskarten, die man auf fremde Heizer spielen kann; diese werden dann vernichtet. Pech, wenn man keinen passenden Ersatz für den Heizer auf der Hand hält! Man landet in einem Hafen, den man gar nicht ansteuern wollte, unter Umständen gibt es dort nichts zu holen oder zu liefern. Je mehr Spieler teilnehmen, desto mehr Fracht- und Heizerkarten werden aufgedeckt. Was sich jedoch nicht ändert ist die Anzahl der Häfen. Entsprechend ist es zu dritt ein Spielen miteinander, während es zu sechst ein deutliches gegeneinander ist. Der Konkurrenzkampf bedeutet aber gleichzeitig, dass die ohnehin lange Spieldauer noch gestreckt wird. Lange Spieldauer, flacher Spannungsbogen, mittelmäßiger Spielablauf - es gibt deutlich Besseres.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Erscheinungsjahr: 2000
Verlag: Piatnik
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan, 1 Startspielerfigur, 6 Dampfer, 108 Spielkarten, 34 Spielmünzen, 1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7125 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2304 Berichte.