Geocaching.
Dieses Buch zu einem der aufstrebendsten, „geheimen“ Themen der vergangenen Jahre, der modernen Schatzjagd, führt den Leser gekonnt und reich bebildert an das Thema Geocaching heran. Zwar ist es für neugierige Kinderaugen geschrieben, doch an den umfassenden allgemeinen Teilen werden auch Erwachsene Geocaching (GC) Einsteiger Gefallen finden.
Oups
Damit wir es „abgefrühstückt“ haben will ich die wenigen Dinge, die mir beim Lesen negativ aufgefallen sind, gleich mal an die Spitze der Rezension stellen. Diese Liste ist ohnehin nicht sonderlich lang.
Obwohl das Buch erst 2012 erschienen ist, ist es in Details bereits wieder veraltet. So spricht es noch
von über 1,4 Millionen Caches, was heute schon deutlich mehr, nämlich knapp 1,8 Millionen sind. Zudem wird noch der 10. 10. 2010 als Tag mit den meisten Funden angegeben. Mittlerweile wurde dieser Rekord vom 29. Februar 2012 deutlich überflügelt. Diese rasche „Veralterung“ ist bei einem aufblühenden Hobby und einem "statischen" Buch aber nicht verwunderlich und darf nicht überbewertet werden. Denn auch diese Rezension ist vermutlich ab Herbst 2012 schon wieder hoffnungslos veraltet.
Mit dem Theme Werigo dürfte sich die Autorin nur sehr rudimentär befasst haben. Denn bei der ersten Erwähnung ist diese Cacheart vollkommen irreführend erklärt und auch im sonst sehr umfangreichen Glossar ist darüber nichts zu finden.
Apropos Glossar: Hier ist eine der wichtigsten Abkürzungen, nämlich „FTF“ („First to find“) grammatikalisch falsch als „first to found“ wiedergegeben.
Von diesen „Kleinigkeiten“ abgesehen, ist das Buch jedoch ein großartiger Leitfaden für Cache-Neulinge.
Inhalt und Aufbau
Das Buch begleitet den Einsteiger auf 96 Seiten vom ersten Entdecken des Hobbies bis hin zu seinem Experten-Dasein am Ende.
Behutsam wird der Neugierige Schritt für Schritt an das Hobby herangeführt. Begonnen hat die Autorin mit den Anfängen von Geocaching. Eine kurze Historie reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Von dort aus entwickelt sie ihre Gedanken bis hin zur heutigen Homepage und deren kostenlose Ableger. Sie weist dabei auch auf eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben eines Cachers hin: Die richtige Wahl des Nicknames.
Ist erst einmal das Thema „Geocaching“ an sich umfassend und verständlich geschildert, geht es weiter zu Themen, die die jungen Schatzsucher unbedingt beachten sollten und was sie sonst noch während ihres Aufenthaltes in der Natur lernen können.
So wird beispielsweise auf die Ernährung eingegangen und der Hinweis gegeben, dass man genug Getränke einpacken soll, sowie Traubenzucker und Müsliriegel, Obst, Gemüse und Vollkornbrote.
Auch Tipps zum richtigen Packen des Rucksacks werden gegeben, auf ausreichenden Sonnenschutz und die Bedeutung des Lichtschutzfaktors wird eingegangen und nicht zuletzt der Hinweis gegeben, nie alleine zu gehen und immer die Eltern über das Abenteuer zu informieren. Für den Fall des Falles handelt ein eigenes Kapitel von Notsituationen und Notsignalen.
An allgemeinen Themen wird den Kindern Basiswissen in Wetter-, Tier- und Pflanzenkunde vermittelt.
Zugabe
Am Ende des Buches findet der Jung-Cacher ein analoges Logbuch, in dem er seine ersten Funde und seine „Meilensteine“ niederschreiben kann. Auch seine Lieblings-Caches kann er hier vermerken, so dass er auch nach Jahren, wenn er zum erfahrenen Cacher mit weit mehr als 1000 Funden geworden ist, in Erinnerungen an seine Einsteigerzeit schwelgen kann.
Neben diesen Logbüchern finden sich auch knapp 30 Sticker, die zur Beschriftung von GC Dosen oder auch anderen Dingen benutzt werden können.
An einer Kette hängt schlussendlich auch noch eine Münze, ein vom moses.Verlag sogenannter „Geo Chip“. Er soll mit einem wasserfesten Stift mit einem Code von Geokrety.org beschriftet werden, um ihn dann um die Welt zu schicken. Eine sehr nette Idee, zumal auch Plattformen wie geokrety zum Beobachten von „reisenden Objekten“ im Buch beschrieben werden. Doch ich habe meine Bedenken, dass der Edding dauerhaft auf dieser nett gestalteten Münze hält. Auch ein Verweis auf Geokrety fehlt auf der Münze, so dass der Finder nicht weiß, wo er sie loggen soll. Aber wie so oft: Der Wille zählt und das Kind hat seine Freude an seinem ersten, sehr hochwertigen Tauschobjekt.