Colorio

Colorio ist ein Spiel ohne viele Illustrationen und Schnickschnack. Der Fokus liegt einzig auf dem Spielmechanismus und dieser ist einfach gestrickt. Die Anleitung dazu ist gut geschrieben und das Spiel leicht erklärt. Das Spielmaterial ist optisch gut aufbereitet, die weißen Stoppel sind robust und gut auf das Spielbrett steckbar. Die Farben der Kartonstreifen lassen sich gut wiedererkennen. Ob genügend Farbvariationen von Spiel zu Spiel durch die Farbstreifen vorhanden sind? Das kann ich mit "Ja" antworten. Der Spielmechanismus ist, wie bereits oben beschrieben, einfach – teilweise zu einfach: Wo man anfangs blind herumrät, muss man sich im Spielverlauf die Farbplätze merken, um nicht selbst die fünfte Farbe aufzudecken. Meist bleibt man im Spiel bei den alt bekannten Plätzen und versetzt die Kappen auf diesen. Durch das Weggeben einer weißen Kappe pro Spielzug werden die Spieler immer wieder gezwungen neue Plätze aufzudecken, was gegen Spielende hin meist das Zünglein an der Waage ist. Das heißt, dass man durch viel Glück im gesamten Spiel gelenkt wird, auch wenn man ein Meistermerker ist. Andererseits ist das Herausnehmen der Kappen ein guter Timer, wobei unsere Testpartien nie länger als 15 Minuten benötigten. Zu zweit spielt sich Colorio balancierter als mit mehr Spielern. Colorio ist definitiv ein glückslastiges Spiel mit einer kurzen Spielzeit. Wer sich viel Taktik mit großem Spannungsaufbau erwartet, ist hier fehl am Platz. Auch der Langzeitspaß kann nicht übermäßig erhalten bleiben. Dennoch ist Colorio als Familienspiel geeignet und fördert Merkfähigkeit und ein wenig Taktikgefühl.