Es gibt wohl kaum jemanden, der
Spiel des Lebens nicht kennt. Der zusammengefasste Spielablauf: Man fährt mit seiner Spielfigur eine Strecke entlang, geschwindigkeitsgesteuert durch ein Glücksrad. Die angesteuerten Felder ziehen Aktionen mit sich, wie etwa Wahl eines Berufes, Immobilien kaufen, Aktienkursschwankungen oder Geburt von Kindern.
Dieses Spielprinzip wurde nun in ein Kartenspiel gepackt, welches auf den Namen
Das Spiel des Lebens Abenteuer hört.
Jeder Spieler startet mit fünf Handkarten, die restlichen Karten sind farblich in vier Stapel unterteilt: Familie, Beruf, Abenteuer und Vermögen. Wer am Zug ist spielt eine Karte aus, kommentiert die Karte kurz und zieht eine Karte nach. Für das Ausspielen gelten gewisse Regeln: Karten ohne Symbol können jederzeit gespielt werden, Karten mit Symbol setzt eine andere Karte in meiner Auslage voraus. Beispiel: eine Dschungelexpedition kann nur jemand starten der einen Reisepass hat, Heimwerker kann nur ein Hausbesitzer sein. Aber auch alte Rollenbilder sind tief im Spiel verankert: Kinder kann nur bekommen, wer eine Heirat vorzuweisen hat. Einige Karten erlauben es, einem Mitspieler etwas zu klauen. Als Trostpflaster erhält er die Karte mit der Klauerlaubnis.
Beim Nachziehen hat man die freie Wahl, von welchem der vier Stapel man nimmt. In jeden Stapel sind zwei bestimmte Karten eingemischt, deren Aufdecken das Spielende prophezeit: sobald sechs der acht Karten gezogen wurden, ist die Partie vorbei und es wird abgerechnet. Der Wert aller Karten die man in seiner Auslage hat wird summiert, der Spieler mit der höchsten Summe gewinnt.
Wo liegen nun die Vor- und Nachteile zwischen Brett- und Kartenversion des Spiels? Eigentlich sind die Unterschiede nicht all zu groß: In beiden Fällen braucht es eine gewisse Portion Glück um am Ende strahlender Sieger zu sein, in beiden Fällen braucht man einigen Platz auf dem Tisch. Dass man anderen Spielern etwas klauen darf ist aber neu und führt zu viel Frust: Wenn der andere Glück hat darf er ein Haus mit 90 Punkten Wert nehmen und dafür eine Karte mit lächerlichen 5 Punkten als Ersatz beim Bestohlenen zurücklassen. Nicht selten sind solche Glücksmomente spielentscheidend.
Welche taktischen Möglichkeiten bietet das Spiel? Man kann sich entscheiden, ob man lieber den grünen, gelben, rosa oder blauen Stapel forciert. Am erfolgversprechendsten ist eindeutig der grüne Stapel: Nicht nur dass die Karten dort den höchsten Durchschnittswert haben, sie haben auch die wenigsten Voraussetzungen (d.h. fast alle Karten können sofort gebaut werden). Schlimmer noch: einige grüne Karten sind wichtig um Karten anderer Stapel spielen zu können. Als Beispiel seien Reisepass, Boot und Flugzeug genannt, die Voraussetzung für einige gelbe Karten sind.
Speziell bei den Diebeskarten offenbart das Spiel einige Regellücken. Darf ich z.B. eine Karte stehlen die ein Spieler als Grundlage für eine andere Karte benötigt? In einigen Fällen darf der bestohlene aussuchen welche Karte er abgibt; was passiert wenn der Empfänger dieser Karte eventuell eine Voraussetzung nicht erfüllt? Die Anfrage beim Servicecenter des Verlages hat ergeben: Ja man darf eine Karte nehmen die anderen Karten die Grundlage entzieht; die korrekte Reihenfolge spielt nur beim Ausspielen eine Rolle. Erhält man eine Karte die man aktuell nicht legen darf (oder will), so nimmt man diese auf die Hand und zieht dafür keine Karte nach. Übrigens noch eine Klarstellung am Rande: Das Diplom ist klarerweise kein Beruf!