Takenoko

Einst, vor langer Zeit, da einigten sich zwei große Reiche darauf, ihre lange Fehde des Hasses beiseite zu legen und sich einer friedlichen Zukunft zu widmen. Als Zeichen dieses Friedens gab es als Geschenk einen riesigen, wunderschönen Panda …
Kleingroßer Nimmersatt

… um den ihr euch jetzt kümmern dürft. Ihr seid zwar an sich als Gärtner am Hofe des japanischen Kaisers eingestellt worden, allerdings schloss die Stellenbeschreibung wohl tierische Aufpassdienste mit ein. Vor allem aber verdrückt euer Schützling täglich Unmengen an Bambus, also ist es eure Aufgabe, möglichst unterschiedliche Bambussorten anzubauen und deren behagliches Wachstum zu gewährleisten. Passt dabei aber bloß auf euren Schützling auf, sonst frisst euch dieser eure Arbeit weg, bevor sie überhaupt Früchte tragen konnte.

Zucht und Ordnung

Zu Beginn des Spieles liegt nur das Gartenteich-Feld aus, um das herum die Spieler abwechselnd ihre unterschiedlichen Bambus-Beete anlegen und damit im Lauf des Spieles den kaiserlichen Garten erschaffen. Dank der unmittelbaren Angrenzung ans Gartenteich-Feld werden anliegende Beete automatisch bewässert, wohingegen im weiteren Verlauf nicht (direkt) angrenzende Beete von den Spielern selbst bewässert werden müssen, indem sie kleine Bewässerungskanäle zwischen die Beete legen. Damit auf einem bewässerten Beet etwas wächst, bedarf es aber noch eurer gärtnerischen Fähigkeiten: Zieht eure Gärtner-Figur auf euer Beet und schon sprießt auf diesem (und allen umliegenden, bewässerten Beeten) ein Stückchen Bambus... zumindest solange bis einer eurer Mitspieler die Panda-Figur auf euer Beet zieht, frisst euch doch der knuddelige Große dann glatt wieder ein Stück weg.

Von Aktionen und Aufgaben...

Das klang doch wie aus einem Guss, nicht wahr? Klingt allerdings nur so, denn all die zuvor beschriebenen Tätigkeiten wie das Anlegen eines Beetes, dessen Bewässerung oder aber auch das Bewegen des Pandas sind jeweils eigenständige Aktionen von denen ihr immer nur zwei (unterschiedliche) pro Zug ausführen könnt. Außerdem habt ihr damit auch noch keine Siegpunkte eingestreift, denn die bekommt ihr erst durch erfüllte Aufgaben. Die zieht ihr aus drei möglichen, verschiedenartigen Kategorien und könnt sie dann jederzeit erfüllen, sofern deren Voraussetzungen zutreffen. Als solche müssen im gemeinsam gelegten Garten entweder bestimmte (bewässerte) Beete aneinander angrenzen oder eine bestimmte Anzahl von Bambussprossen auf einem Feld vorhanden sein. Auch mit dem Bambus, den ihr mit Hilfe des gefräßigen Pandas vertilgt habt, könnt ihr Aufgaben erledigen, für die ihr dann die auf der Aufgabenkarte abgedruckte Punktezahl als Siegpunkte erhaltet.

… Verbesserungen und dem lieben Wetter

Einen kleinen Vorteil vor euren Mitspielern könnt ihr euch dann nicht nur über geschickte Spielweise sondern auch über Verbesserungen sichern. Diese sind auf manchen Beeten bereits fix vorhanden oder können auch von den Spielern auf die Beete gelegt werden, sofern man zuvor eine Verbesserung erhalten hat. Ausschlaggebend dafür ist das liebe Wetter, besser gesagt der Wetterwürfel, den man zu Beginn seines Zuges vor seinen zwei Aktionen zu würfeln hat. Je nach Ergebnis darf man dann sich ein Verbesserungsplättchen nehmen, zwei gleichartige (statt zwei verschiedenartigen) Aktionen ausführen, den Panda auf ein beliebiges Feld stellen oder noch so eininges anderes machen, das einem selbst Freude und den Mitspielern mit Sicherheit ein wenig Ärger bereitet.

Spieletester

12.09.2012

Fazit

Takenoko ist hektisch, schnell, glückslastig, konfus und turbulent und irgendwo zwischen dezent strategischem Familienspiel und ausgewachsenem Partyspiel angesiedelt. Fakt ist, dass das Spiel ungeheuren Spaß macht und immer wieder zu einem Spiel reizt. Zudem versprüht es einen Hauch von Zen-artiger Ruhe und kombiniert diesen geschickt mit der japanischen Tradition zu knallbunter Verrücktheit - ein Verdienst nicht nur des spaßigen Spielprinzip-Mixes, sondern vor allem des hervorragenden Spielmaterials, das mit bemalten Figuren, feurig bunten Plättchen und einer liebenswert lustigen, einfachst zu folgenden Spielanleitung daherkommt. Gerade Letztere hat es mir aber besonders angetan, findet man doch neben einem liebevoll illustrierten Comic zu Beginn der Anleitung (der einen auf witzige Art und Weise bereits das Spielprinzip vorwegnimmt!) auch die eine oder andere Japanisch-Lektion, sowie Spieltipps und Ideen für Expertenvarianten - einfach Klasse!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Autor: Antoine Bauza
Grafiker: Nicolas Fructus
Genre: Legen
Zubehör:

28 Bodenplättchen 90 Bambus-Stücke 20 Bewässerungskanäle 9 Verbesserungen 4 Mitspielerkarten 8 Aktions-Chips 1 Wetterwürfel 1 Panda 1 Gärtner 1 Spielregel

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