F3 - For Fame & Fortune

Das Spiel heißt "F3", die drei F stehen für Fun, Fame und Fortune.
So dachte ich zumindest nach einem ersten flüchtigen Blick auf den kleinen Spielkarton. In Wirklichkeit steht das erste F aber für "For". Der Untertitel heißt also "For Fame & Fortune". Dieser Zusatz passt auch viel besser, denn Fun, also Spaß, ist leider nicht so wirklich im Spiel.

Schon auf der Rückseite der ersten Spielanleitungskarte findet sich die Aufzählung der "Fortune Hands", also der gewinnbringenden Kartenkombinationen. Damit ist sofort klar: F3 ist ein Poker-Klon!
Die höchste Wertigkeit hat eine große Straße mit 5 Tauben-Karten von 10-14. Die Reihenfolge der Karten"farben" lautet Taube, Schwert, Herz, Kleeblatt und hässlicher, weil farbloser Diamant.
Die zweithöchste Hand besteht aus 5 gleichen Werten.
Darunter rangiert die Farbstraße ohne Karte 14.
Es folgt die Regenbogenstraße, bei der alle 5 Karten verschiedene Farben haben müssen.
Dann kommt noch der Poker und darunter rangiert nur mehr die "3 ½ Fortunes", man kennt es auch als Full House.

Zwischenbemerkung:
Wer die Liste des Spielmaterials aufmerksam gelesen hat dem wird vielleicht aufgefallen sein, dass nummerierte Karten von 1-14 in Summe 14 Karten ergeben. Da jedoch 1 und 14 auf einer Karte ist, stimmt die Anzahl 13 pro Farbe.

Jeder Spieler bekommt 10 Karten und gibt gleich mal 5 an den linken Nachbarn weiter. Diese Maßnahme gehört noch zur Spielvorbereitung. Der Startspieler dreht die Fortune Multiplizierer-Karte mit dem Faktor x1 zu sich, der Spieler links vom Geber wird aktiver Spieler.

Der aktive Spieler hat nun folgende Möglichkeiten:
eine Handkarte vor sich ablegen, eine nachziehen und jeder gibt 4 Karten an den Nachbarn weiter
zwei Handkarten vor sich ablegen, zwei nachziehen und jeder gibt 3 Karten an den Nachbarn weiter
Passen und 5 Karten weitergeben

Vor dem Spieler ausliegende Karten haben damit folgende Bedeutung:
sie reduzieren die Anzahl der weiterzugebenden Karten (5 minus Anzahl der offenen Karten)
sie bedeuten mit ihren rechts unten aufgedruckten Münzen den Einsatz des Spielers
sie dürfen von allen Spielern in ihre Kombinationen mit einbezogen werden

Die folgenden Spieler haben die gleichen Möglichkeiten. Das Spiel ändert sich, wenn 4 Karten offen liegen. Dann wird keine Karte mehr weitergegeben. Der aktive Spieler zieht eine Karte vom Nachziehstapel (später wahlweise auch vom Ablagestapel) und legt wieder eine Karte weg.
In dieser Phase darf die Karte auf dem Ablagestapel auch von einem Spieler geklaut werden. Geklaute Karten müssen sofort als Drilling oder als Straße mit 3 Karten in 3 Farben abgelegt werden. Diese Karten darf nur der Spieler, vor dem sie ausgelegt sind, für seine Kombination bei der Wertung mitverwenden.
Zieht ein Spieler keine Karte nach und klaut auch keine, kann er durch das Legen der fünften offenen Karte die Runde beenden. Er muss es, wenn der Nachziehstapel aus ist. Jeder Spieler überprüft nochmals, welche seiner Handkarten mit welchen der 5 offen liegenden und seinen eigenen gestohlenen Karten die höchste Kombination bilden und zeigt die Kombination.

Der Spieler mit der besten Kombination gewinnt die Runde und erntet jene Siegpunkte, die die anderen Spieler verlieren. Dabei ist Gewinn und Verlust umso höher, je größer der Faktor der Fortune Multiplizierer-Karte ist. Dieser wird jedes Mal um 1 vergrößert, wenn der Geber an die Reihe kommt und die Fortune Multiplizierer-Karte um eine Position weiterdreht (leider vergisst man das immer wieder!).

Leider vergisst man auch immer wieder, dass das Spiel eigentlich Spaß machen soll. Zu kopflastig ist die Sache.
Soll ich eine Karte legen oder nicht und wenn ja, welche?
Welche Karten soll ich weitergeben?
Kann ich die Runde gewinnen?
Soll ich riskieren und noch mehr bieten?
Will ich die Runde schnell beenden und mit niedrigem Multiplikator wenig gewinnen –oder auch verlieren- oder soll ich die Dauer der Runde hinauszögern?
Aha, Edith hat eine Taube mit Wert 5 ausgelegt, soll ich die in meine Überlegungen einbeziehen und auf eine kleine Taubenstraße spielen?
Soll ich wirklich nachdenken oder einfach drauf los spielen?


Spieletester

25.03.2012

Fazit

F3 ist für mich eine ausgesprochen problematische Spielentwicklung. Zocker, die Texas Hold'Em spielen, pokern eben und wollen sich nicht mit Poker-Derivaten auseinandersetzen. Poker spielt man um Geld, das reizt und verlieren tut wirklich weh. F3 spielt man mit ähnlichen Mechanismen um seltsam ermittelte Siegpunkte. Verlieren tut (mir) hier nicht weh und gewinnen macht keinen "Fun". Gut, der fehlt ja auch im Titel. Die Expertenversion verlangt noch mehr Grübelei und erlaubt die Beeinflussung des Multiplikators, auch nach unten! Es scheint als könne man viel beeinflussen, in Wirklichkeit dominiert jedoch das Glück. Das passt für mich nicht zusammen. Der Kopf sagt "überleg Dir was!". Das Gefühl sagt "ist sowie alles nur Zufall". Ich sage "muss ich nicht mehr spielen".
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Genre: Karten
Zubehör:

65 Fortune-Karten (jeweils 13 in 5 Sorten, nummeriert von 1-14), 13 Joker-Karten, 2 Fortune Multiplizierer-Karten, 4 Fortune Modifikator-Karten, 8 Fortune Spielanleitung-Karten

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