Uskoci

Wir befinden uns im Jahre des Herrn 1603. Nachdem der Piratenfürst Randomir in einem Gefecht gefallen ist, muss ein neuer Anführer der kroatischen Piraten, der Uskoci, gefunden werden. Dazu stehen 54 Spielkarten zur Verfügung, mit denen jeder Spieler, pardon Pirat, versucht, genau 25 Punkte in seinem Ablagestapel zu sammeln. Die 36 Ressourcenkarten gibt es in vier verschiedenen Sorten wie Geld, Nahrung, Holz und Waffen, die je zur Hälfte mit einem weißen und einem schwarzen Rand versehen sind und dabei Werte von 1 bis 9 tragen. Von jeder Sorte gibt es zusätzlich noch eine Informationskarte, die schlicht den Wert der aufgedruckten Ressource verdoppelt, weshalb die Bezeichnung hier ein wenig irreführend ist. Das Salz in der Suppe sind aber eindeutig die 14 Ereigniskarten, die jeden Spieler in die Lage versetzen, sich wie ein echter Pirat zu benehmen. Damit wird nämlich bestohlen und betrogen, ausspioniert, Hinterhalte gelegt, verfolgt, aber auch Stürme herbeigerufen und sonst allerlei Unbill über die Gegner ausgeschüttet.

Jeder Spieler beginnt mit 5 Handkarten und zieht zu Beginn seines Spielzuges eine Karte vom Nachziehstapel. Danach kann er eine Ressourcen- oder Informationskarte ausspielen und auf seinen persönlichen Stapel vor sich auslegen. Des Weiteren darf jederzeit und auch von jedem anderen Spieler eine Ereigniskarte ausgespielt werden, deren Auswirkungen sofort abgehandelt wird. Möchte oder kann der Spieler am Zug keine Karte spielen, darf er passen. Bevor der im Uhrzeigersinn nächste an der Reihe ist, verkündet der Spieler noch die Gesamtpunkte seines vor ihm ausliegenden persönlichen Ablagestapels. Erreicht er genau 25 Punkte, kann er sofort gewinnen, allerdings haben alle anderen Spieler nun die Möglichkeit, innerhalb von 5 Sekunden die Proklamation des neuen Piratenfürsten zu verhindern. Dies geschieht dann durch das Ausspielen einer Ereigniskarte, die eventuell die Punkte des Anwärters reduziert.

Uskoci endet durch die Ernennung des neuen Piratenfürsten, aber auch, sobald alle vier Jahreszeiten gespielt sind. Eine Jahreszeit endet, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Dann wird der Ablagestapel neu gemischt und die nächste Jahreszeit beginnt. Mit dem Ende des Winters gewinnt dann der Spieler mit den meisten Punkten. Hat ein Spieler im Laufe einer Partie alle vier Informationskarten in seinem persönlichen Ablagestapel gesammelt, wird er zum Anwärter auf den Titel erklärt und die bereits erwähnten 5 Sekunden beginnen zu ticken.


Spieletester

23.06.2012

Fazit

Der neue kroatische Verlag Amalgam Games stellte auf der SPIEL ´11 in Essen mit Uskoci sein Erstlingswerk vor. Das kleine Kartenspiel nimmt nach Verlagsangaben Anleihen am weltweit bekannten „Black Jack“, was sich meiner Meinung nach aber nur auf das Erreichen einer bestimmten Punktzahl beziehen kann. Ansonsten hat Uskoci nichts mit dem Casinospiel gemeinsam. Eigentlich geht es primär darum, möglichst große Kartenwerte vor sich abzulegen und durch geschickten Einsatz von Ereigniskarten die anderen Spieler daran zu hindern. Das alles ist aber extrem vom Glück und der eigenen Kartenhand abhängig. Je näher im Verlaufe einer Partie ein Spieler den siegbringenden 25 Punkten kommt, umso mehr gerät er in den Fokus der Gegenspieler. Uskoci eignet sich sicherlich als Absacker nach einem langen Spieleabend, da es kaum taktisch fordert. Man spielt halt aus, was man gerade auf der Hand hat und hofft, dass keiner der anderen einem ins Handwerk pfuscht. Das Spiel kratzt leider nur die Oberfläche der Spielelust an und verhindert ein Abtauchen in spieltiefenmäßige Sphären anderer Kartenspiele. Das Spielthema mit den wilden kroatischen Piraten aus vergangenen Jahrhunderten wirkt aufgesetzt, wenn gleich das Spiel trotzdem Spaß machen kann. Wer bereit ist, einem Verlagsneuling eine Chance zu geben, der sollte Uskoci ruhig mal ausprobieren. Die Spielkarten sind durchaus von sehr guter Qualität, obwohl das Design eher unterdurchschnittlich daherkommt - aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Die Spieleschachtel hat eine ungewöhnliche Form und ist durch den dünnen Karton nicht sehr formstabil. In dem kleinen beiliegenden Heftchen ist auch eine deutsche Regel, die allerdings so was von schlecht ist, dass ich das Spiel danach nicht spielen konnte. Erst das Heranziehen des englischen Textes versetzte mich in die Lage, das Spiel zu verstehen und dann auch auszuprobieren.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Amalgam
Autor: Ivan Kokic
Grafiker: Milivoj Ceran
Genre: Karten
Zubehör:

54 Karten (36 Ressourcen-, 14 Ereignis- und 4 Informationskarten) 1 Spielregel in deutsch, englisch und kroatisch

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