Gold!

Zum Thema Gold! fallen mir viele Sprichwörter ein wie „Nicht alles was glänzt ist Gold!“ oder „Reden ist Silber, schweigen ist Gold!“ oder „Ich habe keinen Goldesel Zuhause!“. Und genau da setzt auch das Spiel Gold! an. Wenn man einen Goldesel hat, so bringt er auch viel Reichtum, aber gleichzeitig frisst der Esel einem auch die Haare vom Kopf. Im Kartenspiel selbst ist es gut, viel Gold in 3er-Sets zu sammeln, aber Esel bringen Minuspunkte. Doch die Eselskarten braucht man, um sie gegen hohe Goldkarten einzutauschen. Wer die meisten Goldpunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Spielablauf:
Jeder Spieler erhält eine andersfärbige Eselkarte. Dann werden die Karten gemischt, wobei zwei verdeckte Karten aus dem Spiel kommen. Fünf Karten werden in der Tischmitte aufgelegt.

Es wird reihum gespielt, wobei die Spieler aus zwei Aktionsmöglichkeiten eine auswählen können:

1. Karte nehmen:
Der Spieler nimmt sich die niedrigste Karte aus der Tischmitte und legt sie offen in seine eigene Auslage.

2. Karte austauschen:
Hier gibt es zwei Varianten:
  • Der Spieler tauscht eine beliebige Goldkarte gegen eine niedrigere Zahlenkarte aus. Eselskarten dürfen bei dieser Option nicht genommen werden.
    (Vorsicht, eine Zahlenkarte 3 kann nicht eingetauscht werden, da sie schon die niedrigste Zahlenkarte ist.)
  • Der Spieler tauscht eine Eselkarte gegen eine beliebige andere Zahlenkarte aus.
Ertauschte Karten werden offen in die eigene Auslage gelegt.

Hat man drei Karten einer Farbe gesammelt (auch Eselskarten sind Farbkarten), wird sofort gewertet. Als Bonus darf man bei seinen Mitspielern eine Karte einer Farbe stehlen, die man selbst nicht in der Auslage liegen hat. Danach wird der Wertungsstapel umgedreht und zur Seite gelegt.

Ist die Tischmitte leer, werden die nächsten fünf Karten offen aufgelegt.
Ist der Kartenstapel leer, endet das Spiel, sobald alle offen ausliegenden Karten aus der Tischmitte weg sind.
Jetzt gibt es noch eine Farbwertung. Es werden die Kartensummen jeder Farbe aller Mitspieler miteinander verglichen. Wer die meisten Punkte einer Farbe besitzt, erhält seine höchste Karte als Bonus in seinen Wertungsstapel.
Wurden alle Farbkarten verglichen, zählen die Spieler ihre Punkte der Wertungsstapel. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Spieletester

26.02.2012

Fazit

Ich gebe zu, dass ich anfänglich von Gold! wenig begeistert war. Es spielte sich ähnlich wie Jolly/Rommé. Vom Kartenglück gelenkt, bekommt man gute Karten oder nicht. Ich hatte das Gefühl ein gemütliches Pensionistenspiel zu spielen. Nach mehreren Runden und verschiedenen Testspielern erwies sich Gold! doch als etwas anspruchsvoller. Da die Auslagen der Mitspieler offen sind, kann man daran erkennen, was die Spieler an Karten benötigen. Mit diesem Wissen und den fünf Karten aus der Tischmitte kann man sehr wohl taktieren. Wer eine gute Strategie sucht, der wird sie hier definitiv nicht finden, aber kurzweilige Taktik und vorrausschauendes Denken lassen sich einbinden. Das Thema ist zwar passend, ich empfinde es aber eher als aufgesetzt, wobei eine gute Themenfindung bei Kartenspielen oft schwierig sind. Das Material wurde dermaßen gut an das Thema angepasst, dass sogar die Kartenrückseiten golden bedruckt wurden. Der Esel sch***t Gold!, daher benötigt man die Karten, möchte diese aber nicht im eigenen Wertungsstapel haben. Wie oben beschrieben, wurde das so suggeriert, dass der Esel eben viel frisst und somit Minuspunkte bringt. Das Material ist qualitativ gut: Die Farben lassen sich gut unterscheiden und die Zahlen sind gut erkennbar. Die Illustrationen sprechen jede Altersgeneration an. Die Spielzeit mit 20 Minuten wurde gut gewählt und lässt sich auch einhalten. Interessant finde ich die Komposition aus 2-3 Spielern, die eher eine Seltenheit ist, da man meist Spiele für 2 oder 2-4 oder 3-6 usw. hat. Es gibt Unterschiede zu beiden Spieleranzahlen, wobei ich nicht sagen könnte, welche die bessere ist. Beim Spiel zu zweit zählt man eher die Schrittmöglichkeiten wie bei Schach aus, um so zu seinen besten Möglichkeiten zu kommen. Ich empfand das manchmal auch etwas langweilig, da man als Spieler das Gefühl hat, vom Spiel gelenkt zu werden. Trotzdem hat es einen gewissen trockenen Spielreiz. Beim Spiel mit drei Spielern liegt zwar mehr Spannung in der Luft, dagegen sind die eigenen Chancen weniger gut abschätzbar. Durch eine Person mehr mischt sich auch ein neuer Interessent ins Spiel und dadurch sind auch mehr Fadenzieher um die Karten in der Tischmitte am Werk. Nicht zu verachten ist die Option „Zahlenkarte gegen niedrigere Karte eintauschen“, die ich anfänglich komplett links liegen ließ. Wer alle Aktionsmöglichkeiten ausnützt, der kann auch mehr Punkte bekommen, auch wenn es im diesem Moment aussieht, als hätte der Spieler eventuell einen Nachteil. Auch der Zeitpunkt, um ein 3er-Set zu vervollständigen, ist nicht unwichtig, da man darauf achten sollte, dass man ja eine Karte beim Mitspieler stehlen kann. Wer zu lange mit dem Werten wartet, der hat oft das Pech, dass er dann gar nichts bekommt, weil die Mitspieler schon am Klauen sind. Trotzdem bleibt es eine kurzweilige Spannung und es spricht nichts dagegen auch mehrere Runden zu zweit oder dritt zu spielen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Gerhard | 26.02.2012

Ein wirklich sehr schönes Kartenspiel, welches wir immer im Urlaub dabei haben. Eingängige Regeln, klarer Spielablauf und manchmal doch ein überraschendes Ende. Gibt es mittlerweile auch als App für iOS - echt klasse.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 3
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 8,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Abacus Spiele
Genre: Karten
Zubehör:

42 Goldkarten 18 Eselskarten 4 Spielanleitungen (dt., engl., frz., ital.)

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