Gregs Tagebuch - Stinkekäse

Olmützer Quargel oder ein Päckchen Harzer Roller würden als "Qualitätsprädikat" die Bezeichnung Stinkekäse verdienen. Ein Scheibchen Emmentaler als Stinkekäse zu bezeichnen, ist aber wohl etwas übertrieben. Umso mehr, wenn das Scheibchen aus Moosgummi ist….

In der übergroßen Verpackung, nahezu in Kosmos-Siedler-Standard-Größe, ist nicht viel zu finden. Das wenige ist aber durchgängig an Gregs Welt angepasst. Dazu gehören die Spielfiguren, die Illustrationen, die Spielanleitung, der Käse und die Karten, die vor dem Spiel in 5 farbsortierte Stapel zu trennen sind.
Die Fragekarten sind in die Gruppen
- Wer sagt was?
- Ja oder nein?
- Mach das so
- Zwei Doofe ein Gedanke
- Ereignis
aufgeteilt.
Je 3 der 15 Felder auf dem Spielplan zwischen Start und Ziel sind einer Gruppe zugeordnet. Vor dem ersten Zug - es beginnt der jüngste Spieler und der älteste bekommt den Stinkekäse - würfelt jeder und zieht seine Spielfigur ein bis drei Felder weiter, mehr gibt der Würfel nicht her. Damit steht dann jede Figur auf einem Feld mit einer Aufgabe.

Steht der aktive Spieler auf einem "Wer sagt was?"-Feld, zieht er die oberste violette Karte, liest die Frage vor und alle Mitspieler notieren eine Antwort auf einem Zettel.
Eine Frage z.B.: Wenn Du ein Tier sein könntest, welches möchtest Du sein?
Der aktive Spieler ordnet dann jedem Spieler eine Antwort zu und zieht pro Übereinstimmung ein Feld weiter, ebenso die Spieler, deren Antwort richtig zugeordnet wurde.
Alle falsch -> Stinkekäse-Alarm!
Kennt man die Handschrift der Mitspieler, tut man sich viel leichter….

Bei "Ja oder nein?" beantwortet jeder Mitspieler eine Frage eben mit J oder N und der aktive Spieler zieht nur vor, wenn er alle Antworten richtig zugeordnet hat. Die Spieler mit richtig zugeordneter Antwort ziehen in jedem Fall. Bewegende Fragen wie "Hast du schon mal in einem Zelt übernachtet?" oder "Hast du schon mal einen Rasen gemäht?" werden im gelben Kartenstapel abgehandelt.
Nicht alle richtig -> Stinkekäse-Alarm!

Zwei Doofe, ein Gedanke. Der aktive Spieler nimmt die oberste Karte vom blauen Stapel und sucht sich einen Mitspieler, der zur Frage die gleiche Antwort gibt wie er selbst.
"Welcher Spieler verbringt die meiste Zeit am Telefon?"
Stimmen die Antworten überein, ziehen beide Spieler weiter.
Stimmen sie nicht -> Stinkekäse-Alarm!

Steht der aktive Spieler auf einem grünen Aktionsfeld, muss sein linker Nachbar eine grüne Karte ziehen. Der aktive Spieler stellt ihm eine Aufgabe, die er mit dem vorgegebenen Wort bestmöglich umzusetzen hat. Der aktive Spieler muss nun das „gezogene Wort“ in der Darstellung des Mitspielers erkennen.
Ist das Wort beispielsweise "vorsichtig" und die Anweisung des aktiven Spielers "Steh auf und gehe um den Tisch", dann wird der Spieler wohl langsam um den Tisch schleichen.
Ist das nun “vorsichtig” oder “schüchtern” oder …?
Auch hier gibt es bei Versagen des aktiven Spielers den -> Stinkekäse-Alarm!

Ereignisfelder verstecken Ereignisse, etwa "Oh, nein! Du musst den Stinkekäse nehmen!" Das ist ärgerlich, denn man muss den Stinkekäse wieder loswerden, bevor man gewinnen kann. Das kann man aber auch noch im Ziel erledigen. So gesehen doch kein Problem…

Zu klären ist noch der Stinkekäse-Alarm: er bedeutet nur, dass man den Käse vom aktuellen Käsebesitzer übernehmen muss.
Na und?

Spieletester

15.12.2011

Fazit

Mit wenig Material und noch weniger Inspiration wurde hier ein überteuertes und ideenloses Partyspiel erzeugt, wie es eines Verlags wie Kosmos eigentlich nicht würdig ist. Spiele wie dieses stellen auch trotz der großartigen Spiele "Die Säulen der Erde" und "Die Tore der Welt" die Serie "Literatur im Spiel" generell in Frage. Was kommt da noch auf uns zu? Diese Sache stinkt mir jedenfalls mehr als jeder Käse...
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Heidi | 02.05.2016

Naja ganz so schlimm würde ich das nicht sehen. Das mit der Handschrift ist Käse lieber Jörg, denn es liest wer anderer die Ergebnisse vor. Der Ratende sieht die Zettel nicht. Die Fragen sind nicht wirklich bewegend, das stimmt, aber bieten immerhin für Erwachsene leichten Erheiterungseffekt (zu später Stunde in einer Mädels-Spiele-Partie 35+ waren gerade aufgrund der typischen Kinderfragen einige Lachkrämpfe dabei\'; OK ich gebe es zu: wir sind leicht zu erheitern) Klar es ist ein Spiel, für das als Zielgruppe die Leser von Gregs Tagebuch definiert wurden. Also ca. 10 Jährige. Da kann die Frage: Wann hast du das letzte mal Geduscht schon recht spannend werden! :-) Hast du die Regeln gelesen? Mit dem Stinkekäse darfst du nicht ins Ziel! Also ganz so: na und? ist es dann nicht.

Spieler | 15.03.2022

Völlig sinnbefreites Spiel. Hier kommt man nahezu komplett ohne irgendwelche Fähigkeiten aus. Wer die totale Anspruchslosigkeit sucht, wird hier fündig.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Kosmos
Autor: Jeff Kinney
Genre: Party
Zubehör:

Spielplan, 6 Spielfiguren (Greg, Rupert, Rodrick, Manni, Fregley und Holly Hills), 1 Stinkekäse, 180 Spielkarten, 1 Würfel, Spielanleitung

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