Evolution: The Origin of Species

Heute schon ein wenig Gott gespielt? Nein? Dann wird es Zeit für eine Runde Evolution! Wofür die Evolution Jahrmillionen brauchte, benötigen wir weniger als eine Stunde. All inclusive, von der Schöpfung neuer Spezies bis hin zu deren Niedergang. Alles beginnt mit Lebewesen, deren einziger Lebensinhalt der Verzehr von Pflanzen ist. Doch bald treten die Fleischfresser auf den Plan, wodurch die tierischen Vegetarier in arge Bedrängnis geraten. Im Vorteil ist, wer ausgeklügelte Abwehrstrategien entwickelt; egal ob Tarnung, Gift oder schiere Größe. Welche Gattung wird am Ende überleben?

Jeder Spieler beginnt die Partie mit sechs Handkarten. Einerseits ist jede Karte als Tier verwendbar, andererseits hat jede Karte eine oder zwei Spezialfähigkeiten von denen man eine wählen und damit eines seiner Tiere ausstatten kann. Investiert man lieber in viele kleine oder in wenige gut ausgestattete Tiere? Eher führt Zweiteres zum Spielerfolg, da man seine Tiere stets auch ernähren können muss. Futter ist aber nicht unbegrenzt, sondern in jeder Runde neu in einer durch die Würfel bestimmten Menge vorhanden. Eine Ausnahme bilden die Fleischfresser, die ihre Nahrung durch das Erlegen anderer (unter Umständen auch eigener!) Tiere erwirtschaften.

Am Ende der Runde sterben alle Tiere, die nicht vollständig ernährt werden konnten. Wenn es in einer Runde sehr knappe Ressourcen gibt, bleibt einem ein letzter Rettungsanker: der Speckgürtel, den man sich (entsprechende Fähigkeiten seiner Tiere vorausgesetzt) in den vergangenen Runden angefressen hat. Für jedes überlebende Tier erhält man eine neue Handkarte und eine einzelne Karte als Zugabe oben drauf. Sollte jemand kein einziges Tier und auch keine Handkarten mehr haben, wird er wieder mit der Grundausstattung von sechs Karten ausgerüstet.

So wird gespielt, bis der Kartenstapel aufgebraucht ist. Nach einer allerletzten Runde werden die Punkte verteilt; und zwar zwei Punkte je lebendem Tier und ein Punkt für jede Fähigkeit, zusätzliche Punkte gibt es für Fähigkeiten die einen höheren Nahrungsbedarf bedingen. Wer die meisten Punkte hat gewinnt das Spiel, bei Gleichstand gewinnt wer durch verhungerte und getötete Tiere während des Spiels mehr Karten verloren hat.

Spieletester

11.03.2012

Fazit

Das Spiel Evolution stammt von einem russischen Verlag, die Anleitung liegt auf Englisch bei. Es gibt jedoch einen deutschen Download, der von ausgezeichneter sprachlicher Qualität ist. Leider schaffen es aber beide Texte nicht, gewisse Sonderfälle aufzulösen oder die Fähigkeiten der Tiere komplett zu erklären. Mit der Info "Manche Fähigkeiten gelten pro Runde einmalig, andere dauerhaft" fange ich nicht viel an, wenn in weiterer Folge nirgends steht welche Eigenschaften zu welcher Gruppe gehören. Um die englische Sprache kommt man nicht ganz herum, da die Kartentexte (bzw. die gesammelten Abbildungen auf der Kartenübersicht) sowie der Beispielzug nicht auf Deutsch vorliegen. Das Spielmaterial würde ich als zweckmäßig bezeichnen. Die Box besteht aus einem dünnen Kartonüberzug, der über ein Innenleben aus Wellkarton geschoben wird. Bei den Spielkarten fällt auf, dass sie eine ungewöhnliche Beschaffenheit haben und etwas schwierig zu mischen sind. Spielspaß kann man Evolution wahrlich nicht absprechen, vor allem weil Spiel für Spiel, ja sogar Runde für Runde andere Fähigkeiten zu einem Wesen zusammenfinden. Natürlich pfuscht einem das Pech beim Würfeln manchmal dazwischen und die mühsam erschaffenen Wesen verhungern, aber so wirklich böse ist da niemand. Klarerweise stürzen sich alle Spieler immer auf den, der aktuell vorne liegt. Fleischfresser sind da sehr angesagt! Schließlich kann sich das Opfer nicht wehren, wenn es zum Angriffszeitpunkt noch keine ausreichenden Verteidigungsfähigkeiten hat. Gegnerische Tiere auf anderem Weg aus dem Verkehr zu ziehen ist eher schwierig, man kann höchstens das Nahrungsangebot entsprechend steuern. Dies tut man, indem man die Reihenfolge seiner Fähigkeitseinsätze wohl überlegt. Taktischer Tipp: Wenn ein Tier übermächtig wird kann man es so gut wie nicht mehr besiegen, während es selbst wächst und wächst und somit Punkte für den Besitzer generiert. Also rechtzeitig darauf achten, dass man solche Wesen im Keim erstickt! Auch wenn es selbst Verluste bedeutet, weil das Tier z.B. die Fähigkeit "giftig" hat (hierdurch stirbt das Tier, das es frisst). Noch ein Tipp: Der Ausgang einer Partie ist lange Zeit offen, da die Futtermenge nicht steigt und nur eine gewisse Anzahl von Kreaturen davon satt wird. Es wogt also zwischen den Spielern hin und her. Wer ständig mit sehr wenigen Karten auskommen muss sollte sich überlegen, ob er nicht lieber "absichtlich" alles verliert und mit einer vollen Kartenhand neu beginnt. Die Siegchancen sind hierbei oft nicht zu verachten! So mischen sich Freude und Schadenfreude, Aufstieg und Fall, leben und leben lassen zu einem unterhaltsamen Kartenspiel. Auch wenn es gewisse Abzüge in der B-Note gibt. Achtung an all jene die Erweiterungen kaufen möchten: Der erste Print hat eine etwas andere Kartengröße als die nachfolgenden und ist somit mit Erweiterungen nicht kompatibel!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Right Games
Autor: Dmitry Knorre
Genre: Karten
Zubehör:

84 Karten, 25 Futtermarken, 2 Würfel, 1 Anleitung, 1 Kartenübersicht mit Beispielen

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