The Enigma of Leonardo - Quintis Fontis

Leonardo da Vinci war wohl DAS technische Universalgenie des ausgehenden Mittelalters. Auf sein Konto gehen Ideen zu Gerätschaften, die zum Teil erst mehrere Jahrhunderte nach seinem Ableben realisiert werden konnten - wie etwa Fallschirm, Taucherglocke, Zahnrad oder Helikopter. Ihm ist das Spiel The Enigma of Leonardo, zu deutsch "Das Rätsel des Leonardo" gewidmet.

Im Original stammt dieses Spiel aus Russland, es gibt jedoch auch englischsprachige Versionen zu kaufen und deutsche Anleitungen als Download. Etwas verwirrend ist die Vielfalt der angebotenen Titel:
- The Enigma of Leonardo: Das Grundspiel, in dem man ein definiertes Pack Karten hat.
- Novem Expantion: Ein Satz Sonderkarten bereichert das Grundspiel. Die Auslage sieht etwas anders aus als im Grundspiel. Nur mit Grundspiel spielbar!
- Booster Packs: Kleine Kartensets, die zufällige Karten aus der Novem Expantion beinhalten. Ebenfalls nur in Verbindung mit dem Grundspiel nutzbar.
- The Enigma of Leonardo + 3 Boosterpacks: Das Grundspiel inklusive drei kleiner Kartensets.
- Quintis Fontis: Das hier besprochene eigenständige Spiel, in dem das Grundspiel mit der Novem Expantion gemischt ist. Außerdem gibt es einen Veto-Spielstein. Somit handelt es sich um das All-inclusive-Pack.

Worum dreht es sich in The Enigma of Leonardo - Quintis Fontis? Anders als der Titel andeutet geht es hier nicht darum Rätsel zu lösen. Es ist damit getan Karten auszuspielen wodurch man vorrangig den eigenen Vorteil sucht, aber natürlich auch die Auslage des Gegners stören möchte. Ziel ist es immer, eine Reihe von Karten mit gleichen Symbolen zu bilden.

Spielt man nach den Regeln des The Enigma of Leonardo Grundspiels, hat man eine Auslage aus fünf Karten, die in Form eines "+" ausgelegt sind. Wer an die Reihe kommt wählt eine seiner Handkarten die er in seine Auslage bringt. Man ersetzt so eine bereits dort liegende Karte, diese Karte wandert zum linken Nachbarn und landet dort an exakt derselben Stelle der Auslage von der sie ursprünglich kam. Klar liegt dort beim linken Nachbarn auch schon eine Karte - also muss wieder eine Karte weg; diese kommt jedoch auf den Ablagestapel.
Hat man auf diese Weise drei gleiche Symbole in eine Reihe geformt, erhält man einen passenden Schlüssel.
In jedem Fall zieht man eine Karte vom Stapel nach, ehe der nächste Spieler seinen Zug ausführen darf.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler sieben verschiedene Schlüssel in Empfang nehmen durfte.

Das Spielprinzip der Novem-Expantion ist ähnlich: Wieder liegen fünf (schwarze) Karten in "+"-Form aus, allerdings werden die Ecken durch rote Karten gefüllt, sodass ein Quadrat entsteht. Reihen können nun nicht nur vertikel und horizontal sondern auch diagonal gebildet werden. Neu ist beim Ausspielen, dass man in einem Zug eine zweite Karte ausspielen darf; allerdings nur wenn die zwei Karten verschiedene Farben haben. Dass man rote Karten nur auf rote und schwarze nur auf schwarze legen darf, erschließt sich wohl von selbst. Zudem kommen Aktionskarten ins Spiel. Spielziel ist das Sammeln von neun verschiedenen Schlüsseln.

Quintis Fontis benutzt dieselben Karten und hat dasselbe Ziel wie das Grundspiel (sieben verschiedene Schlüssel), allerdings ein etwas anderes Spielprinzip: Anstatt jedem Spieler eine eigene Auslage zuzuteilen, bauen alle gemeinsam an einer Auslage mit den Maximalabmessungen von 5x5 Karten. Wie schon bei den anderen Spielvarianten bekommt man auch hier für drei gleiche Symbole in einer Reihe einen Schlüssel. Der zweite Schlüssel desselben Symbols lässt sich mit vier Symbolen ergattern, der dritte mit fünf Symbolen.
Das wäre im Prinzip nicht so schwer, gäbe es nicht den Veto-Stein... Wer eine Karte gespielt hat, darf ihn auf eine beliebige Karte setzen. Die Symbole auf dieser Karte sind für den nächsten Spieler tabu, dürfen also nicht ausgespielt werden!
Weiters kommt erschwerend hinzu, dass man nicht jede beliebige Karte ersetzen darf; es muss schon eines der Symbole übereinstimmen, um die neue auf die alte Karte legen zu dürfen.

Spieletester

04.05.2012

Fazit

Quintis Fontis ist ein Kartenspiel mit einfachen Regeln. Es setzt sich aus dem Grundspiel The Enigma of Leonardo und der Novem-Erweiterung zusammen; beide Teile können mit Quintis Fontis gespielt werden. Mir persönlich gefallen die neuen Regeln von Quintis Fontis aber besser. Warum? Ganz einfach: Das Spiel verläuft deutlich konstruktiver und lässt einen stetigen Fortschritt erkennen. Bei The Enigma of Leonardo hingegen plant man und spielt eine Karte aus, die vor meinem nächsten Zug unter Umständen schon wieder zerstört ist; das frustriert! Das Spielprinzip ist bei allen Variationen dasselbe: Bilde Reihen aus drei (vier, fünf) gleichen Symbolen. Das ist keinesfalls neu, erhält jedoch durch die Karten - jede trägt zwei oder drei Symbole - ein neues Gesicht. Die Ausstattung ist eher von der günstigen Sorte: Die Karten sind von der Stärke her gut, die Schlüsselplättchen dagegen mehr als dünn und lassen sich nur schwer sauber aus dem Stanzrahmen trennen. Als Karten- bzw. Symbolgrafik wurden Originalskizzen von Leonardo da Vinci gewählt. Ein löblicher und schöner Ansatz, der aber der Übersicht abträglich ist. Quintis Fontis - ein Spiel im Stil von Vier gewinnt, das trotzdem mit einem speziellen Reiz punkten kann. Für den Inhalt ist der Preis leider etwas hoch angesetzt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Right Games
Autor: Sergey Machin
Genre: Karten
Zubehör:

67 Karten, 36 Schlüsselplättchen, 1 Veto-Stein, 1 Anleitung

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