Das Spiel: Das Ziel des Genres – und somit auch das dieses Spieles – besteht darin, während des Spieles Karten zu kaufen, die in weiterer Folge den Stapel des Spieles bilden, das sog. Deck. Von diesem Deck zieht man seine Handkarten und kauft damit entweder noch wertvollere Karten oder nützt auf den Karten definierte Aktionen.
Und damit sind wir an dem Punkt angelangt, der
Rune Age von seinen Kollegen unterscheidet: Wirft man
Dominion oder
Thunderstone immer wieder gerne mal vor, jeder spiele nur für sich und es gäbe kaum Interaktionen, besteht die wichtigste Option in
Rune Age darin, Karten zu kaufen, die Armeen darstellen, und sich damit gegenseitig anzugreifen.
Rune Age ist somit die Remmi-Demmi-Version von
Dominion. (Ein Zugang, den sich in weiterer Folge – in abgeschwächter Form – auch
Quarriors zu Nutze macht.)
Anders als seine Deckbuilding-Kollegen hat
Rune Age vier fixe Szenarios. Diese Szenarios bestimmen sowohl die zum Verkauf stehenden Karten als auch das Ziel des Spieles:
Resurgence of the Dragonlords: Es gewinnt der Spieler, der zuerst den Drachenkönig erfolgreich angreift.
The Monument: Der Spieler, der zuerst ein Monument baut, gewinnt.
Runewars: Es gewinnt der Spieler, der als letzter übrigbleibt. (It’s WAR, Dude!!!)
The Cataclysm: Ein kooperatives Szenario: Die Spieler müssen eine gewisse Rundenzahl überleben.
Jeder Spieler übernimmt eines von vier Völkern (Menschen, Orks, Elfen und von Nekromanten gesteuerte Untote) und erhält für jedes dieser Völker ein Heimatland, vier Stapel mit Karten für spezielle Einheiten und drei Festungen, die im Zuge des Spieles erbaut werden können.
Während seines Spielzuges erwirbt der Spieler nun Karten für sein Deck, die hauptsächlich darauf abzielen, sich gegenseitig die Armeen zu plätten, Festungen zu errichten und noch neutrale oder von bösen Mitspielern besetzte Städte zu erobern. Dazu werden drei verschiedene Währungen verwendet: Gold, Einfluss und Militärische Stärke. Koniecka vermeidet so das
Dominion-Paradoxon, mit Geld Geld zu kaufen. Es kostet Einfluss, um Geldkarten zu kaufen, Geldkarten wiederum verwendet man zum Kauf von Armeen und Militärische Stärke benutzt man, um neutrale Städte oder fiese Monstren anzugreifen.
Fiese Monstren? Ja, denn jedes mal, wenn der Startspieler an der Reihe ist, zieht dieser eine auf das Szenario abgestimmte Ereigniskarte, und so können neutrale Monster ins Spiel kommen, die entweder Belohnungen bringen oder den Spielern mit irgendwelchen fiesen Auswirkungen nachhaltig auf die Nerven fallen.
(Im Koop-Szenario
The Cataclysm, in dem man sich möglichst nicht gegenseitig bekämpft, sondern das Ziel darin besteht, dass alle Spieler eine gewisse Rundenzahl überleben, sind die Hauptfeinde der Spieler natürlich zumeist derart böse Wesenheiten.)
Schreitet man zum Kampf, so spielen Angreifer und Verteidiger abwechselnd je eine Karte mit militärischer Stärke aus: Sobald beide Spieler passen gewinnt der Spieler mit der höheren Stärke (bzw. bei Gleichstand gewinnt der Verteidiger). Damit das nicht einfach monoton abläuft, haben diese Kampfkarten aber natürlich Auswirkungen, die entweder sofort beim Ausspielen oder bei der Endabrechnung wirksam werden und den Kampf damit spannend gestalten.
Ist ein Angriff auf eine Stadt erfolgreich, hat man sie erobert. Erfolgte der Angriff auf ein Heimatland eines Mitspielers, so erhält das Land Schadenspunkte. Ein Spieler, dessen Heimatland 20 Schadenspunkte nimmt, scheidet aus dem Spiel aus.