Grave Business

Zombies, Untote und Figuren a la Dr. Frankenstein waren immer beliebt. Bücher, Kino, Comics und nicht zuletzt durch die "Zombies!" Reihe aus dem Hause Twilight Creations Inc. auch auf dem Brettspielesektor. Rechtzeitig zur Spiel '11 kam von Minion Games ein neues Spiel mit der Zombies Thematik auf den Markt um die Spieler in die Abgründe der Leichenfledderei und das Bauen von Zombies aus Leichenteilen einzuführen. Ob das gelingt oder bestenfalls in die gleiche Kategorie wie die unzähligen B-, C-, und D-Movies fällt, soll der geneigte Leser aus den folgenden Zeilen erfahren.


Die Ausstattung:
Der Spielplan und die Übersichtstafeln sind schön designt und aus stabiler Pappe gefertigt. Auch die Plättchen sind von guter Qualität.
ABER: Die Schachtel ist mal wieder das beste Beispiel dafür wie man es NICHT machen soll.
  • Wenn es schon gilt so viele Plättchen zufällig zu ziehen, wäre dann ein Stoffbeutel zuviel verlangt gewesen?
  • Keine Einsätze für die vielen Plättchen. Die natürlich wild in der Schachtel herumfliegen und vor jedem Spiel neu sortiert werden dürfen. Das kostet Zeit und tötet Spielspass.
  • Den letzten Kritikpunkt hätte ich noch durchgehen lassen, wenn die Schachtel klein gewesen wäre, aber wie wird das Spiel geliefert? Genau! In dem Paradebeispiel einer "Luftschachtel". Lernen das die Hersteller denn nie???


Der Spielaufbau:
Jeder Spieler erhält seine Übersichtskarte mit Tresor, Labor und 13 Grabsteinen auf denen die Zombies ruhen.
Jeder Spieler erhält seine Zombiestartmannschaft. Die Zombieteile der Startmannschaft werden nach Namen sortiert und dann jeder entstandene Stapel für sich gemischt und verdeckt beim jeweiligen Grabstein abgelegt (dies ist für später stattfindende Kämpfe interessant).
Wertgegenstände und Zombieteile werden gemischt, zufällig auf dem Friedhof verteilt und ein Startspieler bestimmt.


Der Spielablauf:
Ziel des Spiels ist es so viele wertvolle Gegenstände und Zombiebauteile wie möglich zu sammeln und so am Ende die meisten Punkte zu haben.
Die Spieler legen der Reihe nach verdeckt ihre Zombies auf die diversen Felder am Friedhof. Die Spieler haben dabei 2 Möglichkeiten
  • die Zombies graben eine ganze Reihe Gräber auf
oder
  • ein Zombie gräbt nur ein bestimmtes Grab auf

Sind alle verfügbaren Zombies gelegt, werden sie aufgedeckt und die am Friedhof befindlichen Wertgegenstände und Leichenteile aufgeteilt. Welcher Zombie nun welche Gräber für seinen Meister ausgeräumt hat, wird nach einem einfachen System ermittelt. Jeder Zombie hat eine gewisse Anzahl Gehirne und Knochen. Der Zombie mit mehr Gehirnen gewinnt. Bei einem "Gehirngleichstand" zählen die Knochen. Sollte dann immer noch ein Unentschieden herrschen zählt die Nähe zum Startspieler.

Doch man kann seine Zombies nicht nur auf den Friedhof schicken, man kann sie auch in den Tresor oder das Labor eines Gegners einbrechen lassen. Dort darf er sich dann einen Wertgegenstand oder ein Leichenteil verdeckt ziehen.

Nach jeder Friedhofsplünderung kann man die gewonnenen Leichenteile entweder im Labor aufheben oder einen neuen Zombie bauen. Dafür braucht man Leichenteile deren Punkte in Summe die eines freien Grabsteins erreicht.
Der Vorteil: man hat mehr Zombies am Friedhof oder für Kämpfe zur Verfügung.
Der Nachteil: die Punkte der Leichenteile könnten bei der Schlusswertung fehlen.

Zu guter Letzt kann man seine Zombies auch gegeneinander kämpfen lassen. Wenn man einen Kampf beginnt nominiert man einen eigenen Zombie und den Zombie des Gegners am Friedhof. Beide werden sofort aufgedeckt. Nun kommen die Zombieteile ins Spiel, welche bei den Grabsteinen des jeweiligen Zombies liegen. Der Angegriffene deckt nun das oberste Plättchen auf dem Grabstein auf. Die Punkte auf dem Plättchen geben an, wieviel Schaden der Zombie genommen hat. Damit endet der Kampf auch wieder so schnell wie er begonnen hat. Sollte auf dem aufgedeckten Zombieteil der Zusatz "Zombie fights back!" stehen muss auch der Angreifer sein oberstes Leichenteil aufdecken. So nehmen die Zombies im Lauf des Spiels bei jedem ausgefochtenen Kampf permanenten Schaden. Wenn die Summe der Schadenspunkte halb so groß oder größer als die Zahl am Grabstein ist, ist der Zombie tot. ... also tot tot. ... also jetzt richtig tot.

So wird Runde um Runde gespielt, bis keine Plättchen mehr für den Friedhof vorhanden sind. Dann werden die Punkte der Wertgegenstände und der nicht verwendeten Leichenteile gezählt. Normalerweise gewinnt der Spieler mit dem höchsten Punktestand außer ein Spieler hat es geschafft 3 besondere Plättchen zu ergattern und so den Oberzombie zu bauen. Dieser gewinnt dann unabhängig von der Gesamtpunktezahl.


Das

Spieletester

26.08.2012

Fazit

"Grave Business“ hätte eigentlich das Potential dem Rezensenten zu gefallen. Das Horrorsetting mit Augenzwinkern wird gut transportiert, die Mischung aus Auktions- und Workerplacementsystem funktioniert recht ordentlich, die Qualität der Ausstattung ist aufgrund der oben erwähnten Probleme durchschnittlich aber akzeptabel. Und doch: Irgendwie will der Funke nicht überspringen. Die Sortiererei am Anfang erstickt die Vorfreude aufs Spiel. Für den Einstieg in einen Spieleabend oder für ein kurzes Spiel zwischendurch ist das Spiel jedoch gut geeignet (wenn man die Ausstattung um einen Stoffbeutel und geeignete Sortierschachteln aus eigener Tasche erweitert). Das Spiel ist derzeit nur in englischer Sprache erschienen. Für die Anleitung werden moderate Englischkenntnisse benötigt. Im Spiel selber nicht, da es keine zusätzlichen Kartentexte oder ähnliches gibt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 45,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Minion Games
Grafiker: Chuck Whelon
Genre: Legen
Zubehör:

1 Friedhofspielplan 1 Mausoleumspielplan 4 Spielerpläne 1 Startspielermarker 50 Leichenteilplättchen 47 Schatzplättchen 40 Spielerzombieplättchen 68 Spielerleichenteilplättchen 1 Regelheft

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